21. Oktober 2008: Dopinghandel wie Drogenhandel verfolgen

Die aktuellen Doping-Entwicklungen auch in Österreich machen ein entschiedeneres Vorgehen seitens der Justiz, der NADA Austria (Nationale Anti-Doping Agentur) und der Sportverbände notwendig. Will der Sport eine Zukunft haben, müssen wir den Handel mit verbotenen Dopingsubstanzen genauso verfolgen wie den illegalen Drogenhandel. Hier ist vor allem die Justiz gefordert, bei Dopingfällen rasch zu Ergebnissen zu kommen. Darüber hinaus ist die internationale Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg im Anti-Doping-Kampf.

Anti-Doping-Kampf: Dopinghandel wie Drogenhandel verfolgen! (C) GEPA pictures / Panoramic 

Vor allem das Umfeld des gedopten Sportlers ist zu verfolgen und die „Hintermänner“ auszuforschen. Seitens der Exekutive braucht es professionelle Dopingjäger. Doping ist kein Kavaliersdelikt, hier darf nicht verharmlost werden. Denn nicht nur die Zukunft des Sports, sondern die Gesundheit unserer sportlich aktiven Kinder und Jugendlichen steht auf dem Spiel. Sportler, Betreuer, Sportverbände, Ärzte, Sponsoren, Veranstalter, Medien und die Politik sind gefordert, diesen Kampf im Interesse der Zukunft des Sports gemeinsam mit aller Entschiedenheit zu führen.

So sieht das Anti-Doping-Aktionsprogramm aus:

  • Der Handel mit verbotenen Dopingsubstanzen in der gesamten EU muss wie im „Weißbuch Sport“ der EU-Kommission genauso verfolgt werden wie der illegale Handel mit Drogen.
  • Bundesländer müssen Geld für Anti-Doping-Maßnahmen erhöhen, zumal der Bund 80 Prozent der auf 1,2 Millionen Euro verdoppelten finanziellen Anti-Doping-Mittel zahlt.
  • Harmonisierung internationaler Anti-Doping-Maßnahmen und -Gesetze und mehr Zusammenarbeit der Justiz-, Zoll- und Polizeibehörden beim Kampf gegen unlauteren Handel mit Dopingsubstanzen.
  • Sportverbände müssen mit eigenen Anti-Doping-Projekten aktiv werden. Seit 2007 haben sie die Möglichkeit, eigene Mittel für Dopingprävention zu lukrieren. Nur 3 der 59 Fachverbände haben Projekte eingereicht.
  • Ein Anti-Doping-Pass soll ein neues Bewusstsein bei Schülern und Jugendlichen schaffen.

Lopatka: "Den Kampf gegen Doping gewinnen wir nur gemeinsam oder gar nicht." (C) HBF / Studeny  

Die Bundesregierung hat mit den Verschärfungen im neuen Anti-Doping-Gesetz und der Schaffung der unabhängigen NADA Austria den Boden für einen effizienten Anti-Doping-Kampf gelegt. Dieser drückt sich durch mehr Geld, mehr Aufklärung, mehr Kontrollen und bessere strafrechtlichen Möglichkeiten und eine erstmalige Trennung bei der Zuständigkeit bei Doping-Vergehen von den Sportverbänden hin zur nationalen Anti-Doping-Agentur aus. Zusätzliche finanzielle Mittel, internationale Zusammenarbeit, professionelle „Dopingjäger“ im Bundeskriminalamt, verstärkte Initiativen der Fachverbände und Präventionsmaßnahmen an Schulen sind ein weiterer wichtiger Schritt.

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