24. April 2008: Girls’ Day: Frauenanteil in männerdominierten Sportarten erhöhen

Der Sport hat puncto Gleichberechtigung noch einen großen Nachholbedarf – vor allem in der österreichischen Sport- und Funktionärsstruktur und in vermeintlich typischen Männersportarten. Aufgrund dieser Situation ist es uns ein großes Anliegen, am heutigen Girls’ Day das Berufsfeld Sport und seine Chancen näher zu bringen.

Spitzenathletinnen und Trainerinnen informieren über Berufschancen für Mädchen im Sport (C) HBF / Livio Srodic 

Im Wiener Parhamergymnasium wartete heute auf die Schülerinnen ein vielfältiges Programm des Sportstaatssekretariats, das ihnen Berufe im Sportbereich näher bringen sollte. Über die „Womensport Goes School“ (WoGoS) – Projekte haben wir Trainerinnen und Trainer eingeladen, die den Mädchen Workshops, Mitmachstationen und Showtrainings anbieten. Hier konnten sie mehr über Aufgaben, Probleme und Möglichkeiten von Spitzenathletinnen und Trainerinnen aus erster Hand erfahren. Das Staatssekretariat für Sport fördert gezielt die Talentsuche, Aus- und Weiterbildung von Frauen in männerdominierten Sportarten wie Fußball, Radsport oder Eishockey. Dem WoGoS-Projekt – eine Kooperation von Sportfachverbänden, Vereinen, Schulen und der Universtiät Wien – sind dafür bisher 500.000 Euro zur Verfügung gestellt worden.

Großer Andrang bei den Schülerinnen und Schüler des Parhamergymnasium Wiens (C) HBF / Livio Srodic 

Wir wollen noch mehr Mädchen zum Sport bringen als bisher, um das große Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern erkennbar zu verringern und den Frauenanteil in männerdominierten Sportarten zu erhöhen. Gerade im Fußball hinkt Österreich beim Frauenanteil hinter anderen Länder her: Hierzulande beträgt der Frauenanteil im aktiven Fußballsport etwa 2 Prozent. Der FIFA-Schnitt beträgt zehn Prozent. Aber gerade auch auf der Funktionärs-, Führungs- und Trainerebene gibt es viel zu tun: Der Anteil an hauptberuflichen Trainerinnen bewegt sich in Österreich im einstelligen Prozentbereich. Und auch auf der Führungsebene sind Frauen selten zu finden. Nur in drei von den 59 anerkannten Fachverbänden stehen Frauen an der Spitze. Eine verstärkte Integration von Frauen in der dynamischen Sportstruktur ist daher unabdingbar.

Gruppenbild mit: Speed-Skaterin Elisabeth Schrenk (Weltmeisterin im Inlineskate-Downhill), ÖRSV-Direktor Werner Zenleser, Ass.Prof. Mag.Dr. Rosa Diketmüller vom Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport, WoGoS-Projektleiterin Elisabeth Speiser und ÖRSV-Finanzreferentin Alexandra Bovenschen (C) HBF / Livio Srodic 

Dieses Jahr bieten im Rahmen des Girls’ Day insgesamt 13 Ministerien und Bundesdienststellen 25 Aktionen für Mädchen an. Ihnen soll damit die Gelegenheit geboten werden, jenseits von traditionellen Rollenbildern das Spektrum ihrer Berufswahl zu erweitern.

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