14. Juni 2008: EURO 08-Blog: Eine Million Menschen in den Fanzonen

Die erste EURO-Woche ist bisher ein voller Erfolg. Nach dem Last-Minute-Tor von Ivica Vastic ist nun definitiv ganz Österreich am Ball. In den nächsten Tagen wird die EURO rund um die Uhr Thema in der Bevölkerung sein. Nach sieben Tagen Fußball-EM ist Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Sowohl für Österreich als auch für die Schweiz kann ruhigen Gewissens festgehalten werden: „Unsere“ EM ist auch abseits des Rasens zu einem Fußball-Fest geworden. Die Party-Bilder aus den „Public Viewing-Zonen“ gehen um die Welt. Die Atmosphäre in den Fanzonen ist beeindruckend. Fans aus verschiedenen Nationen verbringen gemeinsam eine gute und vor allem friedliche Zeit.

In den Fanzonen in der Wiener Innenstadt tummelten sich bis jetzt knapp 300.000 Menschen (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Die Millionengrenze in den Fanzonen ist bereits nach fünf Tagen geknackt worden, als die UEFA bei zehn Spielen exakt 1.087.592 Besucher in den offiziellen Fanmeilen der acht EURO-Städte in Österreich und der Schweiz zählte. Nach aktuellem Stand des Innenministeriums verfolgten Österreichweit in den ersten sieben Tagen ca. 750.000 Fans das Fußballfest. Allein auf der Fanzone in der Wiener Innenstadt tummelten sich bis einschließlich des gestrigen Freitags rund 300.000 Gäste aus dem In- und Ausland. Höhepunkt in Wien war das Österreich-Spiel gegen Polen, als 75.000 Fans die Fußball-Partymeile stürmten, die kurzzeitig sogar gesperrt werden musste. Insgesamt besuchten bisher knapp 300.000 Menschen die „schönste Fanzone Europas“, wie ausländische Zeitungen bereits titelten. An Nichtspieltagen waren es zwischen 18.000 und 30.000 Fußballbegeisterte, an den beiden Spieltagen mehr als dreimal so viel.

75.000 Fans feierten in der Fanzone in Wiens Innenstadt als Österreich gegen Polen spielte (C) GEPA pictures / Reinhard Müller 

Auch in Klagenfurt und Salzburg kann man mit dem Besucheransturm zufrieden, auch wenn das regnerische Wetter und kühle Temperaturen die Euphorie etwas gebremst haben. In der Mozartstadt konnte der 100.000de Besucher gezählt werden, der Aufmarsch von tausenden Schweden war das Salzburger EURO-Highlight. Klagenfurt zählt insgesamt 104.000 Menschen im Stadion und den Fanzonen. Für gute Laune ist heute auch in Innsbruck (Spanien – Schweden) und Salzburg (Russland – Griechenland) gesorgt. In Innsbruck wird im Stadtzentrum in den Public Viewing-Zonen am Marktplatz, vor dem Landhaus und am Bergisel mit bis zu 70.000 Feiernden gerechnet. Knapp 15.000 Fans werden in der Fanzone der Salzburger Host City erwartet. EURO-Angebote gibt es aber im ganzen Land. Auch die Fanmeilen in Nicht-Austragungsstädten wie Graz, Linz und St Pölten sowie in den Gemeinden sind ein Publikums-Renner mit echter Stadionatmosphäre. Dafür sorgt unter anderem die Fantour von Coca Cola, Krone und „2008 – Österreich am Ball“.

Beim Besuch im Burgtheater mit Ursula Stenzel Bezirksvorsteherin des 1. Wiener Gemeindebezirks (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Insgesamt muss man den Sponsoren für die gute Arbeit danken. Sie sind es, die mit ihrer Kreativität das Stadtbild von Wien, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck verändert haben. Vor allem in Wien bietet sich den Fußball-Touristen eine einmalige Kulisse zwischen Heldenplatz und Wiener Rathaus. Bei meinem Besuch im Burgtheater, auf dem ein riesiger Fußball thront, konnte ich mir einmal ein Bild von oben machen. Von den exklusiven Skyboxen bis zum einfachen Würschtlstand wird dem Fan alles geboten, was das kulinarische, musikalische und sportliche Herz begehrt. Zehn Großbildschirme übertragen alle EURO-Partien live und 86 Gastro-Stände versorgen die internationale Fangemeinde. Mächtig präsentiert sich die einzige Show-Bühne der Party-Meile vor dem Rathaus. Wer es etwas ruhiger will, dem wird in Meinls Kaffeewelt im größten Kaffeehaus der Welt ein entspanntes Kontrastprogramm zur Fan-Meile geboten.

Tausende österreichische Fans hielten ihrer National-Elf die Daumen (C) GEPA pictures / Reinhard Müller 

Diese Fußball-EM entpuppt sich als wahrer Straßenfeger. So gut wie jeder weiß, wie die Spiele ausgegangen sind. In jeder Straße sieht man Fernseher, in denen die Fußball-Übertragung läuft. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das Fanzonen-Konzept bewährt, dass das Wetter in der ersten Woche nicht immer mitgespielt hat, wirkte sich sicher auf das Geschäft der Wirte aus. Und natürlich gibt es einen kleinen Unterschied zum deutschen „Sommermärchen“ 2006, wo eine WM mit 32 Mannschaften in einem 80-Millionen-Einwohner-Staat einer EM mit 16 Teams in zwei kleinen Ländern gegenübersteht. Aber wenn ein Spiel, wie am vergangenen Donnerstag Österreich – Polen, ein ganzes Land in Atem hält, dann werden die Fanmeilen ja ohnehin gestürmt – sogar bei kühlen Temperaturen oder ein paar Regentropfen. Und für Montag kann beim kleinen „Endspiel“ Österreich – Deutschland ohnehin mit einem neuen Fanrekord gerechnet werden.

www.fanzone-wien.at/

www.fanline08.at/de/

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