14. Februar 2007: Weltmeisterlich

Geschafft – die erste Goldmedaille bei der Ski-Weltmeisterschaft (WM) in Aare – eine ganze Nation atmet auf. Und mit Nicole Hosp hat ein ganz sympathisches Tiroler Mädel diesen Traum erfüllt.

Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka gratuliert in Aare Niki Hosp, deren Mutter eine gebürtige Oststeirerin (St. Jakob i.W.) ist, zu Gold und Bronze (C) Alfred Taucher

Jetzt darf man hochoffiziell sagen: Die Weltmeisterin. Niki Hosp hat ja in praktisch allen Bewerben die Möglichkeit und vor allem das Können eine Medaille zu machen: Olympia-Silber im Slalom (2006), WM-Silber in der Kombination (2003) und Teambewerb (2005), WM-Bronze im Slalom (2003) und in der Abfahrt (2007).

Und gestern WM-Gold im Riesentorlauf von Aare. Diese Goldmedaille ist schon etwas besonders. Als ich mit einer strahlenden Niki Hosp nach dem Gewinn ihrer Abfahrts-Bronzemedaille gesprochen habe, kam mir vor, dass sie irgendwie größer wirkte. Man sagt ja, man wächst mit der Verantwortung, aber man wächst auch mit dem Erfolg. Niki – du bist heute für uns locker um fünf Zentimeter gewachsen. Herzliche Gratulation, liebe Niki.

Zu den Diskussionen der vergangenen Tage möchte ich nur eines sagen: Das einzige, was man dem Österreichischen Skiverband (ÖSV), seinen Trainern, Läufern und Serviceleuten wirklich vorwerfen kann ist, dass sie in den vergangenen Jahren zu gut gearbeitet haben. Das ÖSV-Team wurde zum Sinnbild für Perfektion bei Leistung und ausgefeilten Trainingsmethoden, und so mancher „Wunderski“ ließ die Gegner verzweifeln. Der ÖSV wurde zur Maßeinheit, zum Goliath, den es zu schlagen galt. Heute sind Trainer wie Serviceleute aus Österreich weltweit gefragt, und die ganze Ski-Welt fährt mit Know-how „Made in Austria“.

13. Februar 2007: Berufliche Perspektiven für Spitzensportler

Wenn wir wie jetzt bei der Ski-Weltmeisterschaft (WM) am Fernseher sitzen, Daumen drücken und jubeln, dann vergessen wir oft, welcher Trainingsaufwand und eiserner Wille hinter diesen Spitzenleistungen steckt.

Die jungen Sportlerinnen und Sportler, die sich für diesen Karriereweg entscheiden, verzichten zugunsten des Trainings meist auf eine berufliche Qualifikation. Es wird zu einer „entweder/oder“-Frage. Irgendwann ist die sportliche Karriere dann vorbei. Was dann? Vielleicht fünf bis zehn Prozent der Aktiven haben durch ihre sportlichen Höchstleistungen vorgesorgt und können dank ihres medialen Bekanntheitsgrades einer gesicherten Zukunft entgegen gehen.

Für den Großteil beginnt dann aber erst einmal die Jobsuche. Und eben eine „Karriere:Danach (Ka:Da)“ ist das Ziel des gleichnamigen „Ka:Da“-Projektes, das ehemaligen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern einen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen soll. Nach einem Gespräch mit der Projektleiterin Roswitha Stadlober, in den 80ern für den ÖSV (Österreichischen Skiverband) im Slalom erfolgreich, steht für mich fest: Es muss möglich sein, dass die Sportlerinnen und Sportler, die auf eine Qualifizierung zugunsten ihres Trainings verzichtet haben und dann nach zehn, fünfzehn Jahren als Späteinsteiger auf den Arbeitsmarkt kommen, entsprechend ihrer erworbenen „soft skills“ eingesetzt werden.

Das Bundeskanzleramt und das Bildungsministerium unterstützen das zweijährige Pilot-Projekt mit jeweils 30.000 Euro für insgesamt 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der nächste Schritt nach der Pilot- und Evaluierungsphase, die auf Grund des Engagements von Ex-Ski-Star Roswitha Stadlober sehr erfolgreich verläuft, muss eine dauerhafte Absicherung dieses wichtigen Projektes zur bedarfsorientierten Förderung von Sportlerinnen und Sportler nach ihrer aktiven Laufbahn sein. Sie verdienen die Unterstützung beim Einstieg ins Berufsleben.

12. Februar 2007: Unterwegs für Olympia

Während meines Aufenthaltes bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft (WM) in Aare hatte ich die Möglichkeit, neben vielen Gesprächen mit hochrangigen Sportfunktionären auch Schwedens König Carl XVI Gustav zu sprechen.

Bei der Überreichung des Geschenks an den schwedischen König Carl XVI Gustav (C) Alfed Taucher

Ich habe ihm Manschetten-Knöpfe und Mozart-CD’s überreicht, um den symbolischen Übergang Salzburgs von der musikalischen Mozartstadt hin zur sportlichen Olympiastadt auszudrücken. Als König einer der erfolgreichsten Wintersportnationen der Welt zeigte sich der schwedische König sehr interessiert an Salzburgs Bewerbung um die Austragung der Winterspiele 2014. Er bestätigte mir, dass er mit Salzburg und Österreich sowohl weltbekannte Kultur- als auch hochrangige Wintersportveranstaltungen verbindet.

Als Botschafter für die Olympiastadt Salzburg traf ich auch FIS-Präsident Gian-Franco Kasper. Ich habe auch ihn über die Vorzüge von Salzburg in Kenntnis gesetzt:

  • Kompakte Spiele: Olympia der kurzen Wege ist mit den zwei Veranstaltungszentren „Eis“ und „Schnee“ (Salzburg/Königssee beziehungsweise Region Flachau) und 11 Austragungsorten garantiert – alle Sportstätten sind innerhalb von 55 Minuten erreichbar, alle Sportler kommen in 12 Minuten an ihre Wettkampforte.
  • Sichere Spiele: Österreich zählt zu den sichersten Ländern der Welt, es gibt eine große Unterstützung von Bund, Land und Gemeinden und die Region Salzburg ist ein erfahrener Veranstalter von Winter-Sportveranstaltungen.
  • Nachhaltige Spiele: Die Schneesicherheit und der Nachhaltigkeitsplan der Spiele garantieren geringste Einflussnahme auf Natur und Umwelt. 73 Prozent der Austragungsstätten existieren und veranstalten regelmäßig Weltcupevents.

Im Gespräch mit FIS-Präsident Gian-Franco Kasper, den ich über die hohe Qualität der Salzburger Olympiabewerbung informierte (C) Alfed Taucher 

Aufgrund der schon jetzt bestehenden Verkehrs- und Veranstaltungsinfrastruktur und auch dank Verbesserungen im Vergleich zur letzten Bewerbung um die Winterspiele 2010, sehe ich Salzburg um die Vergabe der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2014 gut im Rennen.

Die österreichische Bundesregierung steht jedenfalls voll hinter der Bewerbung. In den kommenden Monaten bis zur Entscheidung in Guatemala werden wir alles unternehmen, um die Bewerbung bei internationalen Auftritten, wie in Aare, engagiert zu präsentieren, damit Salzburg am 4. Juli die Ehre zuteil wird, die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2014 in Salzburg ausrichten zu dürfen.

09. Februar 2007: Bravo ÖSV-Team!

Benjamin Raich holte gestern Silber bei der Ski-Weltmeisterschaft (WM) in Aare, die bereits dritte Medaille im dritten Bewerb für das ÖSV (Österreichischer Skiverband) -Team. Das ist schon beeindruckend.

Der sympathische Skistar aus dem Pitztal hat eine eindrucksvolle Erfolgsserie bei Ski-Weltmeisterschaften hingelegt: Bei sechs WM-Bewerben holte er sechs Medaillen. In Bormio gab es bei fünf Starts zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Bei der WM-Premiere der Super-Kombination in Aare holte Benni Raich Silber – Gold verpasste nur um nur 0,08 Sekunden. Und bei Olympia 2006 gab es Doppel-Gold.

Seine Freundin Marlies Schild gilt bei der heutigen Damen Super-Kombi ebenso als Favoritin, wie Nicole Hosp, Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser zu den Medaillenanwärterinnen zählen. Favorit zu sein ist aber noch keine Bank, von der eine Medaille fix abgehoben werden kann. Das haben die bisherigen Rennen gezeigt. Gerade in diesem spannenden Kombi-Bewerb – ein Slalom und eine Abfahrt – müssen beide Läufe exakt sitzen. Drei Bewerbe – drei Medaillen –Österreich ein Wintermärchen. Ich werde heute Daumendrücken – bei in Aare gemessenen Minus 32,5 Grad in der Früh – kein leichtes Unterfangen.

08. Februar 2007: Doping ist kein Kavaliersdelikt

Wenn eine Sportlerin oder ein Sportler in die Dopingfalle tappt, kann man nicht ohne Konsequenzen zur Tagesordnung übergehen.

Das betrifft im aktuellen Fall den Fußball-Bundesligisten Altach, wo ein Spieler positiv auf Cannabis getestet wurde. Sportler sind für die Jugend nun einmal Idole und brauchen eine weiße Weste. Ich bin für Geldstrafen und Sperren, so sie kein Karriereende nach sich ziehen. Im Wiederholungsfall muss man rigoros vorgehen. Auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht, wie bei den Olympischen Winterspielen 2006 Hetzjagd auf Österreichs Langläufer und Biathleten gemacht wurde. Was dort seitens der italienischen Behörden passierte, ist für mich schwer nachvollziehbar. Heuer wird das „UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) Internationale Übereinkommen gegen Doping im Sport“ in Österreich ratifiziert. Bis jetzt gab es etwa keine Parteienstellung für die Antidopingkommission ÖADC (Österreichisches Anti-Doping-Comité) in der Schiedskommission, und vor allem den Dopingjägern muss der Rücken gestärkt werden.