27. November 2008: Sport ist keine Frage von Leben und Tod…

… Sport ist viel wichtiger als das! – in Anlehnung an dieses berühmte Fußball-Zitat möchte ich auf die vergangenen zwei Jahre auf meine Tätigkeit als „Anwalt des Sports“ zurückblicken. Mit der erfolgreich durchgeführten EURO und einer gut vorbereiteten Olympia-Teilnahme Österreichs sowie dem neuen, eigenständigen Anti-Doping-Gesetz samt Umsetzung durch die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA Austria sowie der erstmaligen Schaffung eines Budgetpostens für die größte Bewegungsinitiative für die Kinder und Jugendliche in der 2. Republik wurden wichtige Schritte für den österreichischen Sport gesetzt.
"Keine Stunde im Leben, die man im Sport verbringt, ist verloren" (Winston Spencer Churchill) (c) StS Sport

Ob im Frauensport mit der „Schülerinnen Postliga Fußball“ oder der Schaffung des „Integrationspreises Sport“, mit dem erstmals die Bedeutung des Sports für die Integration von Migranten in Österreich ausgezeichnet wurde, habe ich darüber hinaus weitere Akzente im und für den österreichischen Sport setzen können. Gerade die Fußball-Europameisterschaft hat die wirtschaftliche Bedeutung von Sport-Großveranstaltungen, die immer auch mit nachhaltigen infrastrukturellen Investitionen verbunden sind, bestätigt und seinen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen geleistet. Für die kommenden Jahre konnten gemeinsam mit den Fachverbänden weitere Sport-Großveranstaltungen wie die Damen Eishockey B-WM 2009, die Short-Track WM 2009, die American Football B-EM 2009, die Herren Handball-EM 2010, der Volleyball-EM 2011, Faustball WM 2011 und die Alpine Ski-WM 2013 nach Österreich geholt werden. Auch die Bewerbung für die ersten Olympischen Winter-Jugendspiele 2012 in Innsbruck hat gute Chancen.
Für mich war die Zusammenarbeit mit Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer und mit den vielen Vertretern des Sports eine sehr angenehme, für die ich mich herzlich bedanken möchte. Ich wünsche ich dem österreichischen Sport alles Gute und kann nur ein Zitat wiederholen, dass mich seit Beginn meiner Amtszeit begleitet hat: „Keine Stunde im Leben, die man im Sport verbringt, ist verloren“ (Winston Spencer Churchill).

25. November 2008: Querschnittsmaterie Sport im Regierungsprogramm

Als „Anwalt des Sports“ muss der Sportstaatssekretär mit allen Regierungsmitgliedern etwas für den Sport weiterbringen und den Sport vor den Geißeln wie Gewalt, Rassismus und Doping schützen. Noch vor der Nationalratswahl habe ich bereits in einem 10-Punkte-Programm die Schwerpunkte für einen auch künftig erfolgreichen österreichischen Sport vorgestellt, die sich auch im neuen Regierungsprogramm wiederfinden.

Als Sportstaatssekretär hoffe ich, dass diese im Regierungsprogramm festgelegten Ziele auch zur Umsetzung kommen. Durch den Wechsel des Sportressorts aus dem Bundeskanzleramt in das Landesverteidigungsministerium wird der „Querschnittsmaterie Sport“ leider der wichtige Hebel des Bundeskanzleramtes genommen, um mit den anderen Ressorts Themen wie Gesundheit, Soziales, Wirtschaft, Tourismus, Bildung oder Integration ressortübergreifend zu gestalten. Dies ist nur durch den Bundeskanzler als Chef der Regierung gewährleistet. In diesem politischen Betätigungsfeld der Querschnittmaterie Sport bewegt sich auch der mit den Sportagenden betraute Staatssekretär. Sport ist meines Erachtens so wichtig, dass er sich zumindest ein Staatssekretariat im Bundeskanzleramt verdient hätte.

24. November 2008: "Gemeinsam für Österreich"

Anruf von BM Josef Pröll (C) PrivatDie Parteivorstände von SPÖ und ÖVP machten heute den Weg frei für eine neue Bundesregierung. Auf 287 Seiten haben wir ein sehr ambitioniertes Arbeitsprogramm für die XXIV. Gesetzgebungsperiode unter dem Titel „Gemeinsam für Österreich“ zusammengefasst. Ein Regierungsprogramm, dass Sicherheit gibt und Zukunft hat. Ich darf auch der nächsten Bundesregierung angehören. Zwar muss ich schweren Herzens dem Sport den Rücken kehren, dafür darf ich zusammen mit den zukünftigen Vizekanzler Josef Pröll für die Finanzen Verantwortung tragen.

Eine große Herausforderung, gerade in Zeiten einer abschwächenden Konjunktur und einer internationalen Krise auf den Finanzmärkten die auf die Realwirtschaft überzugreifen droht. Jetzt gilt es Arbeitsplätze zu sichern und die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten. Mit zwei Konjunkturpaketen und einer Entlastung für alle Lohn- und Einkommenssteuerzahler/-innen und der Familien werden wir dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Dadurch soll die Kaufkraft und die Nachfrage belebt werden. Für die Unternehmen bieten wir Anreize zu Investitionen, die gerade angesichts der Wirtschaftslage notwendig sind. Es gibt also viel zu tun in meiner neuen Herausforderung als Finanz-Staatssekretär!

Der Prozess, wie man erfährt, dass man einer Bundesregierung angehört läuft übrigens spontaner ab als man sich das vielleicht vorstellt. Erst am Sonntag um 23:42 Uhr läutete mein Handy. Josef Pröll sagte mir, dass er sich sein neues Regierungsteam sehr sorgfältig zusammengestellt hat und sich das Thema „Personalia“ erst nach Abschluss der Verhandlungen um das Regierungsprogramm vorgenommen hat. Seine Frage ob ich mir vorstellen könnte der neuen Bundesregierung anzugehören und an seiner Seite Verantwortung für die Finanzen der Republik zu übernehmen beantwortete ich mit einem klaren JA, weil es eine Ehre ist für diese Republik tätig sein zu können.

21. November 2008: Happy Birthday: 100 Jahre SK Sturm Graz

Sturm ist Kunst, Sturm ist Kultur, Sturm ist Leidenschaft, Sturm ist Herz und Hirn im Einklang! Das alles und mehr macht für mich als eingefleischten Schwarz-Weißen die Faszination aus. Die gestrige Buchpräsentation „Wir sind Sturm! 100 Jahre Grazer Fußballgeschichte“ im Kunsthaus am Lendkai war gleichzeitig der Startschuss für die 100-Jahr-Feiern des steirischen Traditionsklubs.
Das Kunsthaus platze gestern Nachmittag aus allen Nähten: Neben der Vorstellung des Jubiläums-Bandes wurde auch das neue Vereinslogo und die in schwarz bzw. weiß gehaltenen Jubiläumsdressen präsentiert (c) GEPA pictures/Andreas Reichart
Das Kunsthaus platzte gestern Nachmittag aus allen Nähten, als die SK Sturm-Familie, angeführt von Präsident Hans Rinner, zur Präsentation der Vereinschronik der Autoren Martin Behr und Herbert Troger anreiste. Neben der Vorstellung des Jubiläums-Bandes wurde auch das neue Vereinslogo und die in schwarz bzw. weiß gehaltenen Jubiläumsdressen präsentiert. Die Dressen sind im Fanshop ab 13. Dezember zu kaufen, den auf 100 Stück limitierten Jubiläumskalender gibt es ab sofort und das „Wir sind Sturm“-Buch kommt passend zur Vor-Weihnachtszeit am 1. Dezember in den Verkauf. Die gestrige Veranstaltung ist erst der Auftakt zu weiteren Jubiläums-Feiern, die 2009 fast monatlich stattfinden. Als Höhepunkt der 100-Jahr-Feierlichkeiten sind im Juli nächsten Jahres zwei Jubiläumsspiele gegen europäische Spitzenvereine geplant.
100 Jahre SK Sturm Graz sind ein Grund zum Feiern: Die gestrige Veranstaltung ist erst der Auftakt zu weiteren Jubiläums-Feiern, die 2009 fast monatlich stattfinden (c) GEPA pictures / Andreas Reichart 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nomen est omen. Eine bekannte Erzählung über die Gründung des SK Sturm besagt, dass ein witterungsbedingter Spielabbruch für die Namensgebung bei der Gründung des „Grazer Sportklub Sturm“ im Mai 1909 maßgeblich verantwortlich war. Der Name ist auch heute noch Programm für die Kraft und Leidenschaft von Spielern und Fans. Irgendwann im Leben ist ein Sturm-Fan mit diesem „Virus“ infiziert worden. Man trägt die Klubfarben, lernt Gesänge, feiert und leidet gemeinsam. Ein Stich in mein „Sturm-Herz“ war das Rückspiel der 3. Hauptrunde im UEFA Cup gegen den FC Parma am 9.12.1999. Grandios gekämpft, herrlich gespielt, den 1:2 Rückstand aus dem Hinspiel aufgeholt, in der Verlängerung 3:1 (95. Minute) vorne, ehe eine verhängnisvolle Schiedsrichter-Entscheidung, hervorgerufen durch „Pepi“ Schicklgrubers legendären Schritt zurück, mich und tausende Sturmfans erstarren ließ: 3:2 (108. Minute). Diese Minuten von Wut, Trauer, Zorn und Schmerz werde ich wohl nie vergessen.

Zur Präsentation der Vereinschronik "Wir sind Sturm" reisten auch die Autoren Martin Behr und Herbert Troger an (c) GEPA pictures / Andreas Reichart

100 Jahre SK Sturm Graz sind ein Grund zum Feiern. Jeder, der zu einem Heimspiel des SK Sturm kommt, erlebt warum wir singen „die Schwarzen haben uns den Verstand genommen“! Wovon ich für die nächsten 50 Jahre träume? Das sind Meistertitel und die damit verbundene Chance auf die Champions League für den SK Sturm Graz.
www.sksturm.at

20. November 2008: Kein Happy End für ÖFB-Team

Das ÖFB-Team hat sich gestern vor 23.100 Fans mit einem 2:4 gegen den EM-Semifinalisten Türkei vom Euro- und WM-Qualifikationsjahr 2008 verabschiedet. Für mich als Sturm-Fan war besonders schön, dass beide österreichischen Tore von Andreas Hölzl, einem aktuellen Sturm Spieler, erzielt wurden. Hölzl hält übrigens seit gestern bei gleich vielen Team-Einsätzen wie Teamtoren: 2 Einsätze und zwei Tore! Mit dem Ergebnis kann man allerdings nicht zufrieden sein.
Leider kein zufriedenstellendes Ergebnis trotz einer offensiv und engagiert spielenden ÖFB-Elf (c) GEPA pictures / Hans Oberländer

Für Österreich hätte es ein Testspiel sein sollen, doch der Test ging nur bis zum 1:1 in der 38. Minute gut. In den ersten 30 Minuten war es ein wirklich gutes Match der Österreicher, die türkische Nationalmannschaft war abgemeldet, das Führungstor von Hölzl völlig verdient. Dann beging eine offensiv und engagiert spielende ÖFB-Elf wieder Stellungs- und Konzentrationsfehler in der Abwehr. Die türkische Mannschaft drehte auf, erzielt noch vor der Pause zwei Tore und gleich nach der Halbzeit das 3:1. Hölzl konnte mit seinem zweiten Tor nochmals verkürzen, ehe die Türken zum Endstand von 4:2 trafen. Für mich war auffallend, dass die Abwehr gestern die Schwachstelle war. Allen vier Treffern gingen schwere Fehler voraus. Wie so oft in diesem Jahr zeigte das Team um Kapitän Ivanschitz gute Ansätze, zerstörte sich seine Arbeit aber auch wieder selbst. Unterm Strich blieb die dritte Niederlage in der jungen Ära Brückner, der Weg zu einem erfolgreichen Abschluss der WM-Qualifikation für Südafrika ist noch weit.