28. September 2007: EURO 2008 – ein Fest für Sport und Wirtschaft

Die Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 wird nicht nur ein riesiges Fest des Sports, sondern auch ein wirtschaftliches für Wirtschafts- und Tourismusbetriebe und den Finanzminister. Die drittgrößte Sport-Veranstaltung der Welt rückt neben dem Gesundheits- und Leistungsaspekt des Sports vor allem die wirtschaftliche Bedeutung in den Vordergrund. Laut einer IHS-Studie sichert der Sport im weiteren Sinne jeden zehnten Arbeitsplatz in Österreich und sorgt damit für rund 355.000 Arbeitsplätze. Die Bruttowertschöpfung durch Sport in Österreich beträgt auch ohne Fußball-Heimeuropameisterschaft 15,4 Milliarden Euro pro Jahr, das sind mehr als sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Österreichs Fußball misst sich im kommenden Jahr nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich mit den ganz Großen im europäischen Fußball. Während zum Beispiel die englische Premier-League mehr als eine Milliarde Euro an Fernseh-Rechten lukriert, bekommt die österreichische Bundesliga für die nächsten drei Jahre gerade einmal 14,4 Millionen Euro pro Saison. Diesen Vergleich muss man ziehen, wenn bei der EURO 2008 die besten Klubspieler in ihren jeweiligen Nationalmannschaften gegeneinander spielen.

Aus wirtschaftlicher Sicht stimmt die EURO 2008 jedenfalls positiv. So haben die Besucher der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 dem deutschen Finanzminister laut einer Studie der Universität Mainz allein durch ihren Konsum Steuermehreinnahmen von 1,2 Milliarden Euro beschert. In Österreich stehen den Investitionen des Bundes von rund 130 Millionen Euro zu erwartende Steuereinnahmen von mehr als 140 Millionen Euro gegenüber. Natürlich wird eine Fußball-Europameisterschaft nicht wegen des erwarteten volkswirtschaftlichen Gewinns ausgerichtet. Der Imagewert geht nämlich weit über die volkswirtschaftlich errechenbaren Kennzahlen hinaus.

Und sportlich betrachtet: Mit drei Heimspielen zu Beginn und 50.000 Fans im Rücken ist alles möglich.

27. September 2007: Sportstrukturen sind keineswegs frauenfreundlich

Österreichs Sportverantwortliche sind gefordert, Frauen stärker als bisher zu fördern und einzubinden. Das zeigen nicht zuletzt Erfolge wie bei den Rad-Weltmeisterschaften in Stuttgart, wo Christiane Soeder mit ihrer Bronze-Medaille im Zeitfahren für einen großartigen Erfolg gesorgt hat und das obwohl der Frauenradsport innerhalb des Radsportverbandes stiefmütterlich behandelt wird. Ich will daher eine stärkere Förderung und Integration von Frauen im Sport.

Für den Mädchen- und Frauensport konnte ich im Jahr 2007 zusätzlich 218.000 Euro budgetieren. In diesen Zusammenhang passen auch meine Bemühungen, eine eigene Schülerliga für Frauenfußball zu organisieren. Die Einbindung der Frauen in die Sport-Struktur ist Aufgabe der Bundes-Sportorganisation sowie der jeweiligen Verbandsverantwortlichen. Die neue BSO-Führung hat hier eine große Aufgabe vor sich. Die Erfolge der Sportlerinnen müssen auch Auswirkung auf Mitbestimmung innerhalb der Verbände haben. Die Integration von Frauen in der Sportstruktur ist unabdingbar. Die Sportkultur ist nach wie vor männlich dominiert. Es gibt wenig bis gar keine Frauen in den Entscheidungspositionen der Sportverbände. In einer Studie der Bundes-Sportorganisation aus dem Jahr 1999 wurde noch ein deutlicher Rückstand bei der Gleichberechtigung der Situation der Frauen im österreichischen Sportsystem festgestellt. Bis heute hat sich hier kaum etwas geändert, zudem fehlt die große Frau im Sport, Liese Prokop. Gerade im Schulsport, bei den Trainerinnen und innerhalb der Funktionärsstruktur in den nächsten Jahren will ich seitens des Sportstaatssekretariats bewusst Akzente für Frauen setzen.

25. September 2007: EURO 2008: Sicherheitstraining in Tirol

256 Tage vor der EURO 2008 ist bereits der Anpfiff für die Sicherheitskräfte erfolgt. Wenn im kommenden Jahr rund zwei Millionen Fußball-Fans in Österreichs Stadien und Public Viewing-Zonen erwartet werden, müssen alle Blaulichtorganisationen Hand in Hand arbeiten. Gemeinsam mit Innenminister Günther Platter habe ich heute in Tirol ein „Planspiel“ für das sportliche Großereignis besucht.

Blick hinter die Kulissen mit Innenminister Günther Platter und Führungskräften des Landespolizeikommandos, der Sicherheits- und Polizeidirektion (C) StS Sport 

Neben Führungskräften des Landespolizeikommandos, der Sicherheits- und Polizeidirektion nehmen Vertreter der UEFA, des Bundesheeres, des Roten Kreuzes, der Landeswarnzentrale Tirol, der Bezirkshauptmannschaften und der Feuerwehr an der neuntägigen Ausbildung teil. Im Zentrum steht ein Planspiel, das speziell für die EURO 2008 entwickelt wurde. Es wird unter Federführung der Sicherheitsakademie an allen vier Spielstätten – in Wien, Klagenfurt, Salzburg und Tirol – durchgeführt.

Neben der internationalen Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich, den Fan-Betreuungen durch Vertreter des jeweiligen Gastlandes und gesetzlichen Maßnahmen gehört so eine Übung heute zum internationalen Standard. Der Sicherheitsaspekt ist daher ein zentraler Punkt der Vorbereitungen. Damit die EURO ein Fest des Sports werden kann, müssen die „Feinde des Sports“ von vornherein ausgeschaltet werden. Sport steht bei einem sportlichen Großereignis wie der EURO 2008 im Vordergrund, wenn im Hintergrund professionell an der Sicherheit gearbeitet wird.

24. September 2007: Österreich am Weg zu den Olympischen Sommerspielen in Peking

Wir sind für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2008 in Peking gut gerüstet. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem chinesischen Sportminister LIU Peng in Wien betonte dieser die enge Kooperation zwischen Österreich und China. Die guten sportlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden gefestigt und konkrete Kooperationsfelder im Sommer- wie Wintersport definiert. Gerade in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit kann der Sport einen wesentlichen Beitrag leisten. Ich hoffe auf ein noch stärkeres Engagement der Volksrepublik China in der UN-Gruppe „Sports for Development and Peace“.

Besuch des chinesischen Sportministers - von links: Frau ZHANG Zhijing, Gattin des Botschafters, StS Lopatka, Sportminister und Präsident des Olympischen Komitees der VR China Herrn LIU Peng, Botschafter LU Yonghua (C) HBF / Franz Hartl

Minister LIU Peng unterstrich die Bedeutung, welche die Olympischen und Paralympischen Spiele für die Sportnation China haben werden und informierte eingehend über den aktuellen Stand der Organisation. China freut sich, Gastgeber der größten Spiele der Geschichte zu sein und wird alles daran setzen, saubere und sichere Spiele zu garantieren. Das Österreichische Olympische Komitee wird mit 60 bis 80 Athletinnen und Athleten bei den Spielen vertreten sein. Ich bin mit dem Stand der Vorbereitungsarbeiten der Sportverbände sehr zufrieden und daher überzeugt, dass die österreichischen Athletinnen und Athleten an die Erfolge von Athen anschließen werden können. Über TOP SPORT AUSTRIA unterstützen wir die Vorbereitungen für Peking mit sechs Millionen Euro und investieren damit so viel wie noch nie in unsere Athletinnen und Athleten.

22. September 2007: "Werner Schlager Akademie" eröffnet internationale Sportdimension

Unser Spitzensport steht mit 200 Nationen im Wettkampf. Wer für die österreichischen Bedürfnisse im Sport optimale Strategien entwickeln will, muss europäisch und international denken. Die Perspektive, dass Österreich mit der „Werner Schlager Akademie“ Bestandteil einer internationalen Struktur wird, ist eine Auszeichnung für den heimischen Tischtennissport.

Eröffnung der "Werner Schlager Akademie für Tischtennis" in Wien-Schwechat. Im Bild: Werner Schlager, Petra Bohuslav, Alfred Gusenbauer, Reinhold Lopatka (C) StS Sport 

Die internationale Ausrichtung ist ein Eckpfeiler für die Entwicklung des Sports. Es gibt nicht viele Sportarten, in denen Österreich auf der Weltsport-Landkarte vertreten ist. So gibt es nur wenige Internationale Sportverbände mit Sitz in Österreich: die International Biathlon Union (Salzburg), die International Taekwon-Do Federation (Wien), die Europäische Handball Föderation (Wien). 2008 kommt das Europäische Paralympische Komitee in Wien hinzu. Internationale Dimension hat darüber hinaus nur mehr das Leichtathletik-Meeting in Götzis mit dem sagenhaften Zehnkampf-Weltrekord von Thomas Sebrle mit 9.026 Punkten. Daher ist die „Werner Schlager Akademie“ ein bedeutender Schritt für Österreich, um im internationalen Sport-Netzwerk aktiv zu werden.

Gemeinsam mit Tischtennis-Welt- und Europameister Werner Schlager, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und den Verantwortlichen von Stadt und Land konnten wir gestern die Vision der „Werner Schlager Akademie“ präsentieren. Auch der Präsident des Internationalen Tischtennis-Verbandes, Adham Sharara, begrüßt diese Initiative am Standort Schwechat und sichert seine Unterstützung zu. Damit liegt eine bedeutende Willenskundgebung vor. Die Details müssen noch besprochen werden, vor allem in welcher Form und Intensität die „Werner Schlager Akademie“ im Internationalen Verband positioniert wird. Ziel muss sein, die Werner Schlager Akademie in der international vernetzten Struktur von Akademien des ITTF zu integrieren. Als Sportstaatssekretär wünsche ich mir neben internationalen Groß-Veranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften eine Spezialisierung auf die Jugend- und Nachwuchsarbeit. Wenn internationale Wettkämpfe und Trainings in Österreich ausgerichtet werden, ist das sicherlich ein weiterer Impuls für den österreichischen Sport.