28. Februar 2007: Jobmotor Sport

465 Tage vor der Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 und 133 Tage vor der Entscheidung über die Vergabe der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2014 möchte ich auf die Bedeutung des Sports für die Beschäftigung im Allgemeinen und die Bedeutung von Sport-Großveranstaltungen im Besonderen hinweisen:

  • 15,4 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung durch Sport in Österreich
  • das entspricht mehr als sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes
  • in Österreich sind mehr als 355.000 Jobs durch den Sport gesichert
  • die EURO 2008 bringt Wertschöpfungseffekt von 321 Millionen Euro
  • mit Beschäftigungseffekt: rund 6.000 Jahresbeschäftigungsplätze
  • und ein Nächtigungsplus von knapp 1 Million Menschen
  • Olympia 2014 schafft bis zu 13.500 Jahresbeschäftigungsplätze
  • Wertschöpfungseffekt für Österreich über insgesamt 10 Jahre – rund 1 Milliarde Euro

Das sind beeindruckende Zahlen, besonders vor dem Hintergrund des vordringlichsten Ziels der Bundesregierung: Vollbeschäftigung!

Bei der Präsentation der "SportsEconAustria"-Studie über die ökonomische Bedeutung von Sport-Großveranstaltungen mit IV-Generalsekretär Beyrer (C) Peter Lechner / HBF 

Während Österreichs EU-Ratspräsidentschaft wurde ein entscheidender Akzent für die Anerkennung des Sports als Wirtschaftsmotor und damit Jobmotor gesetzt. Auf Initiative des Bundeskanzleramtes Sektion Sport erfolgte im Frühjahr 2006 die Gründung der europäischen Arbeitsgruppe „Sport und Ökonomie“ mit dem Ziel, zunächst einen einheitlichen Sportbegriff (im ökonomischen Sinne) zu definieren. Ziel ist es, eine EU-weit gültige (ökonomische) Definition des Sports zu akkordieren.

27. Februar 2007: Kampf dem Bewegungsmangel

Der 1. Österreichische Adipositas Bericht 2006 hätte die Alarmglocken schrillen lassen sollen. Doch das ist nicht passiert.

Wenn heute in Österreich zehn Prozent der Kinder im schulpflichtigen Alter übergewichtig und fünf Prozent akut adipös sind, so ist diese Initiative in den Schulen keine nette Beschäftigungstherapie, sondern eine absolute Notwendigkeit. Gegen diese Fehlentwicklung setzt die SPORTUNION mit dem bewegungs- und ernährungsorientierten Gesundheitsförderungsprojekt „UGOTCHI“ einen wichtigen Schritt.

Nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ startet diese bundesweite Initiative in 700 Klassen und 100 Volksschulen in allen Bundesländern zum effektivsten Zeitpunkt, um Kinder zu lebenslanger Bewegung und bewusster Ernährung zu erziehen. Im Kindergarten- und Volksschulalter wird der Grundstein für die weitere körperliche Entwicklung gesetzt. Und die Schule ist die einzige Institution, wo man beinahe alle Menschen erreicht. Auch der ORF (Österreichische Rundfunk) trägt mit seinem Themenschwerpunkt „Ernährung“ ab Mitte März zu einer weiteren öffentlichkeitswirksamen Sensibilisierung bei.

Die so genannte „tägliche Stunde Bewegung“ ist vor diesem Hintergrund ein absolutes Muss. 81 Prozent der Österreicher sind laut EUROBAROMETER der Meinung: „Jawohl, es soll mehr Sport in den Schulen geben.“ Das von der SPORTUNION durchgeführte Pilot-Projekt „UGOTCHI“ setzt dabei, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, den „Ausbau der Kooperationsmodelle von Schulen und Vereinen“ sowie die „Bildungsmaßnahmen zum Thema Ernährung und Gesundheit“ auf Punkt und Beistrich um.

26. Februar 2007: ÖSV-Jungadler fliegen zu Gold

Wolfgang Loitzl, Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern – so lautet das Gold-Quartett bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Sapporo/Japan.

Nachdem Österreich bei den vorangegangenen Großereignissen bereits zum Auftakt von Felix Gottwald immer mit Erfolgen verwöhnt wurde, haben die ÖSV (Österreichischer Skiverband)-Jungadler im Teambewerb auf der Großschanze den Bann gebrochen und die erste Weltmeisterschaft (WM)-Medaille für Österreich geholt.

Es ist dies die insgesamt 50. ÖSV-Medaille bei Nordischen Titelkämpfen. Dass diese in Gold glänzt, ist doppelt schön. In einem spannenden Wettbewerb hat das ÖSV-Sprungteam eine beeindruckende konstante Leistung abgeliefert, die zu Recht mit dem ersten Platz der Nationen belohnt wurde. Gratulation auch an die ÖSV-Trainer, die bei der Nominierung für die WM voll auf die Jugend vertraut haben.

23. Februar 2007: Heeres-Sport

Wie ich selbst in meiner Bundesheerzeit als Soldatenvertreter der „Belgierkaserne“ in Graz erleben durfte, ist das Österreichische Bundesheer (ÖBH) ein großer Verbündeter des Sports.

Nach dem Motto „Mens sana, in corpore sano“ – Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper – gilt das ÖBH neben der Erfüllung der militärischen Aufgaben als der größte Förderer des heimischen Leistungssports. Rund 6,3 Millionen Euro werden direkt in die Spitzensportler und deren Trainer investiert, darin sind die laufenden Ausgaben in die Infrastruktur (10 Leistungszentren) nicht inbegriffen. In den vergangenen 25 Jahren wurden annähernd 4.500 Sportler unterstützt.

Das sind beeindruckende Fakten. Ebenso beeindruckend sind die sportlichen Erfolge, die durch die professionelle Sportförderung durch das Bundesheer ermöglicht werden: 21 Olympiasieger (15 Olympiasiege), 45 Weltmeister, 149 Militär-Weltmeister und 325 Europameister waren beziehungsweise sind Angehörige des Heeres. Dazu zählen ganz große Namen wie Felix Gottwald, der jetzt gerade bei der Weltmeisterschaft in Sapporo im Einsatz ist, oder Peter Seisenbacher, um jemanden zu nennen, der nicht aus dem Wintersport kommt.

Das Bundesheer ist eine Einrichtung, die unverzichtbar für den Spitzensport ist, aber auch ein Bereich, wo Breitensport gelebt wird. Neben dem allgemeinen Sportdienst, der sportlichen Bewegung im Rahmen des normalen Bundesheerdienstes, ist der Sportverband des Österreichischen Bundesheeres (ÖHSV) Dachverband und Sprachorgan der über 100 österreichischen Heeressportvereine mit rund 30.000 Mitgliedern. Der ÖHSV ist die verbindende Komponente zwischen dem Breiten-, Heeres- und Spitzensport. Als Dachverband ist der ÖHSV am 16. März 1974 als „außerordentliches Mitglied“ in die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) aufgenommen worden.

Am 19. Oktober begeht der ÖHSV heuer sein 40jähriges Bestandsjubiläum. Herzliche Gratulation und Dank für diesen „Einsatz“ für den Sport.

22. Februar 2007: Sport fördert Integration

Der Behindertensport in Österreich steht auf festen Beinen. Dank der Novelle zum Bundes-Sportfördergesetz im Jahr 2003 ist die Förderung des Behindertensports gesetzlich gesichert.

Seitens des Bundeskanzleramtes wurde die Grund- und Breitensportförderung des Österreichischen Behindertensportverbands (ÖBSV) von 370.000 Euro (2002) auf 767.915 Euro im Jahr 2007 erhöht. Mit dieser finanziellen Sicherstellung sollte die Basis für die Integration und Anerkennung des Behindertensportes in die österreichische Sportszene geschaffen worden sein. Die öffentliche Anerkennung der sportlichen Höchstleistungen ist mir ein wichtiges Anliegen. Was Großsportveranstaltungen im Behindertensport in Österreich betrifft, so ist klar, dass es bei der Salzburger Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2014 bis zur Entscheidung am 4. Juli in Guatemala City noch einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedarf.

Bei meinem gestrigen Gespräch mit Vertretern des ÖBSV, dem geschäftsführenden Vizepräsidenten Sepp Loisinger und der Sportdirektorin Mag. Andrea Scherney, haben wir eine Vielzahl von Zukunftsthemen besprochen. Ein besonderer Wunsch war dabei die Refundierung der Studiengebühren durch gemeinnützige Arbeit. Der Österreichische Behindertensportverband (ÖBSV) möchte daher Studentinnen und Studenten der Sportwissenschaften, Pädagogik, Publizistik und Kommunikationswissenschaft und anderen sport- und bewegungsbegeisterten Studierenden ein praxisbezogenes Betätigungsfeld anbieten. Dafür habe ich meine Unterstützung zugesagt. Denn die aktive Einbindung unserer Jugend als Betreuerinnen und Betreuer der Behindertensportler führt zu einer Vertiefung der Akzeptanz der Anliegen der Behinderten in unsere Gesellschaft.