31. Juli 2007: Doping-Gipfel vor Grazer Rad-Altstadtkriterium

Bei einer hochkarätigen Diskussion im Vorfeld des Grazer Rad-Altstadtkriteriums mit den österreichischen Tour de France-Fahrern Bernhard Eisel (T-Mobile), Peter Wrolich  und Bernhard Kohl (Gerolsteiner) sowie T-Mobile-Teamarzt Helge Riepenhof und ÖRV-Präsident Otto Flum (Österreichischer Radsportverband) wurde eines ganz deutlich: Sowohl die Top-Radprofis, als auch Betreuer und Verbands-Verantwortliche sind sich einig, dass alle künftig an einem Strang ziehen müssen, wenn es darum geht, den Radsport zu retten.

Positiv ist, dass auch die Veranstalter – wie die „Kleine Zeitung“ – aktiver werden und künftig nur mehr Radfahrer einladen, die eine „Weiße Weste“ haben. Die Begeisterung für den Radsport ist ungebrochen, das haben zehntausende Zuschauer beim Grazer Altstadtkriterium gezeigt. Der Kampf Mann gegen Mann und Mann gegen Strecke zieht gerade beim Radsport nach wie vor in seinen Bann. Es freut mich besonders, dass im Jugendrennen im Vorfeld zum Kriterium der Sieger Florian Gaugl (RC Birkfeld) aus meiner unmittelbaren Heimat aus Pöllau kommt.

Peter Wrolich ließ übrigens in der Experten-Diskussion mit einem Vorschlag zur besseren Doping-Bekämpfung aufwarten. So sollten sich sämtliche Radsport-Institutionen zusammenschließen und Kontrollen aufgrund besserer Transparenz nur noch von zwei bis drei Elite-Labors durchgeführt werden. Wrolich betonte auch, dass er nach seiner Rückkehr von der Tour de France positiv überrascht von den Initiativen des Sportstaatssekretariats in den heutigen Zeitungen gelesen hätte. Der wichtigste Punkt für ihn ist, dass auf europäischer Ebene gemeinsam gegen die Geißel Doping im Sport vorgegangen wird. Denn Doping, Gewalt und Rassismus sind die drei Gefahren für den (Rad-)Sport, die tödlich sein können. Daher ist auch die Politik gefordert. Ein Maßnahmenpaket wollen wir im Herbst umsetzen.

30. Juli 2007: Doping ohne Ende!

Die heurige Tour de France war ein Musterbeispiel dafür, wie man einen Sport zerstören kann. Nicht die sportlichen Leistungen standen im Vordergrund, sondern die Frage: Wer wird als nächstes beim Dopen erwischt! In Österreich hat die Bundesregierung von Anfang an einen klaren Kurs eingeschlagen und mit dem Anti-Doping-Gesetz Neu sowie der Schaffung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) auch international für Aufsehen gesorgt. Wir investieren im Kampf gegen Doping künftig mehr Geld, in mehr Aufklärung und mehr Kontrollen. Insgesamt hat der Bund die Anti-Doping-Mittel auf über eine Million Euro verdoppelt.

Deutschland, für das sonst immer der Vergleich 1 zu 10 gilt, wendet vergleichsweise bescheidene 1,8 Millionen Euro auf. Während also in der Schweiz derzeit intensiv über die Einführung einer NADA diskutiert wird, haben wir die Rechtsgrundlage bereits geschaffen. Ab 1. Juli 2008 nimmt die NADA Austria ihren Vollbetrieb auf, mit einer Ethik-, einer medizinischen und einer Rechtskommission.

Im heutigen Gespräch im Rahmen der Reihe „Österreichische Volkspartei (ÖVP)-Offensiv“ zum Thema „Doping ohne Ende – Kampfmaßnahmen gegen Doping im Sport“ habe ich gemeinsam mit ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon das klare Nein der ÖVP zur Doping-Freigabe für den Spitzen- wie für den Breitensport zum Ausdruck gebracht. Denn der Kampf gegen Doping darf nicht nur auf den Profi-Sport beschränkt werden. Daher brauchen wir einen Lückenschluß im Arzneimittelgesetz, da momentan der Besitz von Dopingmitteln nicht strafbar ist. Der Besitz von Dopingsubstanzen soll ab einer gewissen Menge unter Strafe gestellt werden. Damit ist die Weitergabe und der Handel mit Dopingmittel endlich in den Griff zu bekommen. Neben Verschärfung des Arzneimittelgesetzes in Richtung strafrechtlicher Verfolgung des Besitzes von Dopingmitteln, setze ich auf die Ausweitung des Vorzeigeprojekts „Der Gläserne Athlet“ (Initiative des Sportstaatssekretariats mit Franz Stochers U23-Team der „NÖ RadUnion“) sowie eine verstärkte internationale Koordinierung der Anti-Doping-Maßnahmen. Nur so kann der Kampf gegen Doping im Sport gewonnen werden.

Garantiert Doping-frei und sportlich ist heute die ÖVP-Sommer-Radtour von Bregenz aus quer durch Österreich durch gestartet. Wir wollen mit dieser Tour die Idee des Umweltschutzes unter die Leute bringen. Ich werde am Donnerstag die Etappe von Bad Gastein nach Altenmarkt bestreiten. Das ÖVP-Radl-Team können sie über „google.earth“ verfolgen. Mehr Infos gibt es unter www.oevp.at/sommer.

27. Juli 2007: Michel Platini und Zuschauerrekord bei U19-EM

Wenn heute Abend das Finale der U19-Europameisterschaft (EM) mit Griechenland und Spanien über die Bühne geht, so gibt es doppelten Grund zu feiern: 1. wurde diese „kleine EURO“ perfekt organisiert, die Veranstalter können zufrieden Bilanz ziehen und 2. haben die Fans sich das Fußballvirus eingefangen. Mit insgesamt über 71.000 Zuschauern (Finale ist bereits mitgerechnet) ist das die bestbesuchte Jugend-EM aller Zeiten.

Der bisherige U19-EM-Zuseherrekord in Polen mit 45.000 wurde gesprengt. Zum rot-weiß-roten Auftaktspiel in Linz kamen mit 11.700 die meisten Fans, die leider ein 0 zu 2 gegen Spanien sahen. Das Paschinger Stadion war beim 1 zu 1 gegen Griechenland ausverkauft (8000 Zuseher). Auch das U19-Team braucht sich nicht zu verstecken. In der Gruppe mit den beiden Finalgegnern auszuscheiden, ist kein Malheur.

Persönliches Treffen mit UEFA-Präsident Michel Platini vor dem abendlichen Finalspiel der U19-EM in Oberösterreich. In gemütlicher Runde wurden die Vorbereitungen auf dei EURO 2008 besprochen, die zur Freude von Michel Platini "voll auf Schiene" sind (C) GEPA Pictures 

Egal ob UEFA-Präsident Michel Platini, der heute nach Oberösterreich reiste, oder Griechenland-Trainer Otto Rehhagel, alle Gäste wurden vom Fußballland Österreich ob der guten Stimmung überzeugt. Mein Dank gilt an dieser Stelle einmal dem Gastgeber, Oberösterreichs Fußballpräsident, Leo Windtner und den 500 freiwilligen Helfern, die diesen erfolgreichen „Probelauf“ für die EURO 2008 in Österreich und der Schweiz im kommenden Juni möglich gemacht haben. Michel Platini lobte das Fußball-Festival und bewarb die Rekrutierung der „Volunteers“, der freiwilligen Helfer, ohne die ein Sport-Event von der Größenordnung der EURO 2008 undenkbar wäre. Bereits jetzt gibt es 10.000 Anfragen für 5000 Jobs. Die Bewerbungsphase dauert bis November. Infos und Anmeldungen im Internet unter http://de.uefa.com

26. Juli 2007: Geld ist nicht alles im Fußball!

Mit einem tollen Freundschaftsspiel wurde gestern das Salzburger Europameisterschafts-Stadion Wals-Siezenheim eröffnet. Vor 30.900 Zuschauern und somit ausverkauftem Haus wartete ein wahrer Fußball-Leckerbissen. Der österreichische Meister Red Bull Salzburg besiegte den englischen Spitzenclub Arsenal FC mit 1 zu 0.

Reinfried Herbst, Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka und Stadion-Direktor Michael Becker beim Match Red Bull Salzburg vs Arsenal (C) GEPA pictures 

Nach einem sehr informativen Gespräch mit Arsenal-Trainer Arsene Wenger beim Testspiel in Bad Walterdorf, konnte ich gestern gemeinsam mit Arsenal-Direktor Daniel Fiszman das Match verfolgen. Ich bin bekennender Manchester-Fan und mag den englischen Fußball und seine Fan-Kultur. Fiszman erklärte mir, dass Geld nicht alles im Fußball bedeutet, sonst hätte Abramovic mit Chelsea die Meisterschaft im vergangenen Jahr nicht verlieren dürfen. Denn das Chelsea-Budget war bei weitem höher als das von ManU, meinte Fiszman, der den größten Anteil von Arsenal besitzt.

Fiszman schwärmte daher vom Arsenal-Konzept der weltweiten Talentsuche und betonte, welche Freude er einst mit ÖFB-Teamtorhüter Alexander Manninger hatte. Leider habe er aber dem nervlichen Druck in der Premier League nicht Stand gehalten. Umso größer war seine Freude, dass Alex Manninger von der renommierten „Gazzetta dello Sport“ jetzt für seine Leitungen in der italienischen Fußball-Serie A bei AC Siena regelmäßig mit Bestnoten beurteilt und in der letzten Saison zu einem der besten Torhüter der gesamte Liga gewählt wurde.

Fiszman, der derzeit mehr in der Schweiz zwischen Genf und Lausanne lebt als in London, ließ sich vom Salzburger 1 zu 0 nicht aus der Fassung bringen und erzählte mir zur Ablenkung woher die „Gunners“ eigentlich ihren Namen hätten: Die „Gunners“ wurden nämlich 1886 als Betriebsmannschaft des Rüstungsfabrikanten „Royal Arsenal“ in Woolwich im Südosten Londons von einer Gruppe von Arbeitern gegründet. Na dann weiterhin guten Schuss!

25. Juli 2007: Entwicklungshilfe: Von der Straße in die Schule

Bei meinem Guatemala-Besuch im Zuge der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2014 an Sotschi nutzte ich den Aufenthalt zur Suche nach Einrichtungen für Aktivitäten der österreichischen Entwicklungshilfe. Die Analphabetenrate liegt in Guatemala bei rund 45 Prozent. Das Leben vieler Kinder ist von Gewalt gekennzeichnet, spielt sich oftmals auf der Straße ab. Die große Armut beginnt schon an der Stadtgrenze der Hauptstadt, wo es nicht einmal genug Wasser gibt. Ziel ist es, Kinder aus armen Verhältnissen von der Straße in die Schule zu holen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Sport.

Ich wollte die Einrichtungen gleich vor Ort besuchen, um mir ein Bild zu machen, welche Projekte Österreich unterstützen wird, damit klar ist, wie und wofür die Entwicklungshilfe-Gelder eingesetzt werden. Die Wahl ist jetzt nach einer Reise quer durch den mittelamerikanischen Staat auf das Projekt „Casa Hogar“ in Guatemala City und sechs bilinguale Maya-Schulen im ländlichen Gebiet gefallen. Mayas waren bislang vom Sport größtenteils ausgeschlossen. Die Landschulen sind primitiv – nur vier Wände, nicht einmal richtige Tische und Stühle. In der „Casa Hogar“ wird ein Mehrzweck-Sportplatz für Volleyball, Fußball und Basketball errichtet, in den Landschulen werden Fußballplätze gebaut sowie Radsport und Leichtathletik forciert. Im ersten Jahr fließen rund 40.000 Euro.

In der Maya-Schule (C) Günther Pilz