29. Dezember 2007: Lienz im Weltcup-Fieber

Es passte einfach alles. Traumhaftes Wetter, eine perfekte Piste und tolle Stimmung. OK-Chef Werner Frömel und sein Team haben großartige Arbeit geleistet, nur die vom Erfolg verwöhnten Österreicherinnen konnten da nicht ganz mithalten.

Nach dem Riesentorlauf (C) GEPA pictures - Oskar Höher

Beim Riesenslalom sorgte die Italienerin Denise Karbon für ihren dritten Sieg in Folge. Nur Elisabeth Görgl konnte mit ihrem vierten Platz die Ehre der Riesentorlauf-Damen retten. Der Rest der ÖSV-Damen klassierte sich unter ferner liefen. Vorherrschendes Thema war der Sturz von Resi Stiegler. Die Amerikanerin musste auf dem Hausberg ihres Vaters, der Schilegende Pepi Stiegler, mit Unterarmbruch und Bandverletzung im rechten Knie abtransportiert werden.

Bei der Siegerehrung in Lienz am Abend mit der strahlenden Siegerin Denise Karbon (C) GEPA pictures - Oskar Höher 

Nicht viel besser verlief auch der Damen-Slalom am Samstag. Nach acht Siegen in Serie endete in Lienz der Slalom-Erfolgslauf der ÖSV-Damen. Chiara Costazza sorgte mit ihrem Erfolg für Italiens ersten Slalom-Sieg seit zehn Jahren. Niki Hosp belegte Rang zwei und verhinderte eine der wohl größten Blamagen im ÖSV-Damen-Team: Von neun Läuferinnen schafften nur drei die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Kleiner Trost: Hosp übernimmt mit Rang zwei wieder die Führung im Gesamtweltcup und kann den Jahreswechsel als Nummer eins feiern. Auch zu Silvester 2006 lag sie in Front und hat dann die große Kugel geholt. Vielleicht ist das wieder ein gutes Omen.

28. Dezember 2007: Umsetzung der Anti-Doping-Agentur NADA Austria als Ges.m.b.H.

Der Kampf gegen Doping im Sport ist 2008 eine der zentralen Herausforderungen auf der sportpolitischen Agenda. Mit der Umsetzung der unabhängigen nationalen Anti-Doping-Agentur NADA Austria als Ges.m.b.H., die am 1. Juli 2008 ihre Arbeit aufnimmt, stellen wir den Anti-Doping-Kampf in Österreich auf völlig neue Beine, um Doping noch wirkungsvoller zu bekämpfen.

Dies ist der zweite Schritt nach Umsetzung des neuen Anti-Doping-Gesetzes. Das eigenständige Anti-Doping-Gesetz, das nun nicht mehr Bestandteil des Bundes-Sportförderungsgesetzes ist, trat mit 1. Juli 2007 in Kraft. Mit dem neuen Anti-Doping-Gesetz und der neuen Anti-Doping-Agentur intensiviert die österreichische Bundesregierung den Kampf gegen Doping glaubhaft und nachhaltig. Die Mittel für Aufklärung, Prävention und Kontrolle wurden auf meine Initiative hin von 500.000 auf über eine Million Euro erhöht. Mit der Verdoppelung der Mittel für Aufklärung, Prävention und Kontrolle wird die NADA Austria auf einem sicheren finanziellen Fundament stehen.

Durch die Organisation als gemeinnützige von den nationalen Verbänden unabhängige Ges.m.b.H. mit einer Geschäftsführung in der operativen Leitung ist eine unabhängige und effiziente Arbeit gewährleistet. Ergänzt wird diese Organisation durch eine Rechts-, Medizin- und Ethik-Kommission. Setzt ein Verband die Entscheidungen der NADA Austria nicht um, verliert er alle öffentlichen Förderungsmittel. Künftig können Sportler dann rund um die Uhr und an jedem Ort getestet werden. Die Zeit bis in Kraft treten der NADA Austria Ges.m.b.H. wird genutzt, um diese Einrichtung einerseits optimal vorbereiten zu können, andererseits den Verbänden die Möglichkeit zu geben, in ihren Statuten die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.

27. Dezember 2007: Sportbilanz 07 – Ausblick 08

Der österreichische Sport konnte laut BSO mit 30 Welt- und 33 Europameistertiteln im abgelaufenen Jahr große Erfolge verzeichnen. Sportpolitisch drückt sich der Erfolg durch mehr Geld für den Breiten-, Gesundheits- und Spitzensport aus: Wir haben erstmals die 100 Millionen Euro-Grenze überschritten, was gegenüber dem Jahr 2000 einer Verdoppelung entspricht. Darüber hinaus haben wir ein neues Anti-Doping-Gesetz umgesetzt sowie die Mittel für Aufklärung, Prävention und Kontrolle auf über eine Million Euro verdoppelt und einen umfassenden Sport-Reformprozess gestartet. Mit Recht kann man behaupten, der Sport in Österreich ist gut unterwegs.

Beim Pressegespräch (C) HBF / Andy Wenzel 

Im „Supersportjahr“ sind die UEFA EURO 2008 und die Olympischen Sommerspiele in Peking natürlich die alles bestimmenden sportlichen Ereignisse. Die Fußball-Europameisterschaft soll nicht nur touristische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit bringen, sondern auch genutzt werden, um junge Menschen für alle Ballsportarten zu begeistern. Dafür werden 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Im Spitzensport wird die TOP-SPORT-AUSTRIA-Förderung nochmals auf 4,7 Millionen Euro erhöht und ist damit im Olympiajahr 2008 so hoch wie noch nie. Wir wollen die österreichischen Athletinnen und Athleten im Konkurrenzkampf mit den mehr als 200 teilnehmenden Nationen bestmöglich unterstützen.

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Initiative des Sportstaatssekretariats zur verstärkten „Kooperation Schule – Sportverein“ sein. Beim Thema Schule und Sport zeigt jeder Bericht zur zunehmenden Fettleibigkeit der österreichischen Kinder den dringenden Handlungsbedarf. Angesetzt wird daher künftig schon in den Kindergärten, und Schulen. Die Mittel für die innovative Kooperationsprojekte zwischen Kindergärten, Schulen und Sportvereinen wurden auf meine Initiative hin für 2008 von 1,8 auf 3,6 Millionen Euro verdoppelt.

Mit dem „SPORT:Zukunft“-Reformprozess steht eine weitere große Herausforderung auf der Agenda. Um Österreichs Sport für die Zukunft zu entwickeln, werden die Strukturen bis September 2008 in neuen Fach-Arbeitsgruppen gründlich überarbeitet. Dabei müssen wir ohne Tabus darüber diskutieren, was in anderen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wurde.

Weiters die Verschmelzung von Bundessportorganisation (BSO) und Österreichisches Olympisches Comitè (ÖOC) zu einer einzigen Dachorganisation mit dem Arbeitstitel „Olympic Sport Austria„, unter der es zur Konzentration und damit Professionalisierung im Spitzensportbereich genauso wie im Breiten- und Gesundheitssport kommen kann. Voraussetzung dafür ist der Konsens mit allen Dach- und Fachverbänden und natürlich mit BSO und ÖOC.

22. Dezember 2007: "Football meets Christmas" auf dem Wiener Heldenplatz

Wien stand kurz vor Weihnachten ganz im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft 2008 (EURO 2008). Am Samstag rollte der Coca-Cola-Truck zu seiner finalen Station auf den Heldenplatz. Der Coca-Cola-„Christmas Truck“ war seit über sechs Monaten kreuz und quer durch Österreich getingelt und rührte die Werbetrommel für den sportlichen Höhepunkt des Jahres 2008.

Beppo Mauhart, Herbert Prohaska, Heinz Palme, Alfred Ludwig, Reinhold Lopatka - Coca-Cola Weihnachtstruck in Wien 2007. (C) Andi Bruckner 

Als Motto des stimmungsvollen Programms, zu dem viel Prominenz aus Kultur, Kunst und Sport kam, wurde „Football meets Christmas“ gewählt. Neben dem „Botschafter der Leidenschaft“ Herbert Prohaska und ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger sorgten Live-Acts von Tamee Harrisson oder Luttenberger-Klug für vorweihnachtliche Stimmung.

Und für den einen oder anderen Gast kam das Christkind mit Sicherheit schon zwei Tage vor dem Heiligen Abend. Denn die Glücklichen eines Gewinnspiels erhielten ein Auto und 2 x 2 Eintrittskarten für ein Gruppen-Spiel der österreichischen Nationalmannschaft.

Mit Bundesminister Josef Pröll konnte ich an die Kronen-Zeitung, die mit Coca-Cola die EURO-Tour gestaltet, den grünen Ball übergeben.

21. Dezember 2007: König Fußball regiert auch auf der Platte!

Unter den vielen Gesprächsterminen die ich Woche für Woche zu absolvieren habe, sind jene mit jungen aufgeschlossenen Persönlichkeiten oft die für mich interessantesten und lehrreichsten. Gestern war ein sehr engagierter junger Mann, Ludwig  Rieger, Präsident des Tischfußballbundes Österreich (TFBÖ), bei mir um mir gemeinsam mit seinen Mitstreitern die Anliegen seines Verbandes zu präsentieren. Tischfussball ist derzeit noch keine von der Bundes-Sportorganisation (BSO) anerkannte Sportart.

Bundeskanzler und Sportstaatssekretär im Einsatz für die UEFA EURO 2008 (C) HBF / Andy Wenzel 

Um als ordentliches Mitglied („Sportfachverband“) der BSO auf genommen werden zu können, müssen nach deren Statuten insgesamt zehn Kriterien erfüllt werden. Unter anderem müssen Sportfachverbände 75 Prozent der Anzahl der Sportausübenden der betreffenden Sportart vertreten, muss die Mitgliedschaft von mindestens fünf Landesfachverbänden, 15 Vereinen und 900 Sportausübenden gegeben sein. Zudem müssen österreichische Meisterschaften organisiert und durchgeführt werden, muss die Teilnahme an Welt- und/oder Europameisterschaften (die der internationale Verband durchführt) gewährleistet sein. Dazu kommen noch eine ganze Reihe anderer Regeln die ebenfalls einzuhalten sind.

Der Weg zur Anerkennung ist mitunter ein steiniger. Aber mich überraschen immer wieder vor allem junge Menschen, die diesen Weg beschreiten wollen.  Der TFBÖ vertritt mittlerweile eine Vielzahl von Vereinen und bereits mehr als 1.300 Spieler in ganz Österreich. Das österreichische Tischfußball-Nationalteam ist amtierender Weltmeister im Teambewerb (Hamburg 2006) und kann mit überzeugenden Leistungen im Nachwuchsbereich auch sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken. Der Staatssekretär für Sport kann natürlich in keiner Weise irgendeine Sportart „anerkennen“. Eine Anerkennung kann nur der Bundes-Sportfachrat in der BSO beschließen. Aber der Staatssekretär kann sich für beitrittswillige Verbände einsetzen. Und das werde ich im konkreten Fall auch tun – weil mich das bisher gezeigte überzeugt.