30. November 2007: "Final draw" in Luzern und Wünsche für das ÖFB-Team

Mit der Auslosung der Endgruppenrunde für die UEFA EURO 2008 in zwei Tagen in Luzern bekommt die Fußball-Europameisterschaft ihr sportliches Gesicht. Ich bin gemeinsam mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Innenminister Günther Platter beim „Final draw“ und verfolge gemeinsam mit Millionen Fußball-Begeisterten die spannende Ziehung.

Wenn sich am Sonntag ab 12:00 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum Luzern das Schicksal der 16 Teams entscheidet, werden weltweit rund 120 Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern das Geschehen via Fernsehen mitverfolgen. Von Journalisten wurde ich bereits nach meiner „Wunschgruppe“ für Österreich gefragt. Die schaut für mich ganz klar aus: Österreich – Deutschland – Schweden – Polen. Ich möchte, dass Österreich nach der Vorrunde im Turnier bleibt und rechne mir in dieser Konstellation die größten Chancen für unser ÖFB-Team aus. Schweden und Polen sind bezwingbare und nicht nur sportlich attraktive Gegner. Und was Deutschland betrifft, so sind unsere Nachbarn natürlich Favorit auf den EM-Titel. Aber „Cordoba II“ ist höchst an der Zeit. Außerdem haben wir im Ernst Happel-Stadien zuletzt Deutschland bei der Stadioneröffnung 4:1 geschlagen (1986). Mit drei ausverkauften Heimspielen und den Fans im Rücken ist alles möglich.

EURO 2008 Pokal "La Coupe Henri Dalaunay" (C) GEPA pictures / Walter Luger 

In Österreich und der Schweiz wird in jedem Fall Europas fußballerische Elite vertreten sein. So freuen wir uns auf den regierenden Weltmeister Italien, auf Vizeweltmeister Frankreich, auf den dreimaligen Welt und Europameister Deutschland. Wir freuen uns natürlich auf die Niederlande, gegen die Österreich im kommenden März ja noch einmal testen wird. Wir erwarten gespannt den Titelverteidiger aus Griechenland und stellen uns die Frage ob Otto „Rehhakles“ Rehhagel den Erfolg von 2004 wiederholen kann. Wir freuen uns auf die Teams aus der Türkei und aus Kroatien, Mannschaften mit einem großen Potential an Fans in Österreich. Wir erwarten Rumänien, eine Mannschaft die wir genau beobachten werden, da sie schon ab dem Spätsommer 2008 einer unserer Gegner für die Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika sein wird.

Wir begrüßen die Gäste von der iberischen Halbinsel, den letzten Gastgeber Portugal und Spanien. Wir freuen uns auf Russland, jene Mannschaft die nach Deutschland (10 Mal) am häufigsten bei einer Europameisterschaft teilgenommen hat (nämlich 9 Mal). Wir freuen uns auf Schweden – quasi der Vertreter Skandinaviens bei der EURO. Wir freuen uns auf einen weiteren Nachbarn mit einem sehr starken Team – auf Tschechien – sowie auf die Polen, die gleich wie Österreich zum ersten Mal überhaupt an einer Europameisterschaft teilnehmen werden. Und wir hoffen, dass unser EURO-Partner Schweiz im Verlauf des Turniers auch in Österreich spielen wird!

29. November 2007: Beamte: Konstruktive Gespräche in der vierten Verhandlungsrunde

Am Ende der vierten Verhandlungsrunde der Beamtengehaltsverhandlungen standen konstruktive Gespräche. Seitens der Regierung unterbreiteten wir ein sozial gestaffeltes Angebot mit einem Volumen von 240 Millionen Euro.

Ich rechne damit, dass wir bald zu einem Gehaltsabschluss für die rund 400.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene kommen. In Summe konnten wir der Beamtengewerkschaft eine Erhöhung der Beamtenbezüge mit einem Volumen von 240 Millionen Euro in Aussicht stellen. Allerdings soll dieses Geld nicht für eine lineare Erhöhung – diese würde rund 2,3 Prozent ausmachen – aufgewendet werden, sondern für eine sozial gestaffelte Anhebung von 1,7 bis 3,3 Prozent. Für Bezieher niedriger Einkommen würde es also eine stärkere Erhöhung geben.

Mein Ziel ist weiterhin klar definiert: Wir wollen die Leistungen der Beamten anerkennen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Wachstum, Inflation und Budget-Defizit im Auge behalten. Die soziale Staffelung, wie wir sie vorgeschlagen haben, entspricht dieser Balance. Noch diese Woche werden die Gespräche mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) fortgesetzt.

28. November 2007: "SPORT:DIALOG" – Botschafter der EURO 2008

192 Tage vor Beginn der UEFA EURO 2008 (7. bis 29. Juni) und 4 Tage vor der Endrundenauslosung in Luzern freue ich mich, mit den Botschaftern der 15 teilnehmenden Nationen neben Österreich die Intensiv-Phase der Informationstätigkeiten einläuten zu können.

"SPORT:DIALOG – EURO 2008": Titelverteidiger Griechenland, vertreten durch Botschafter Panayotis Zografos und EURO-Partner Schweiz mit Botschafter Oscar Knapp (C) HBF / Franz Hartl 

Die österreichische Bundesregierung will und wird diese Jahrhundertchance, die die EURO 2008 bietet, sportlich, wirtschaftlich und touristisch nachhaltig nutzen. Der erste von mir ins Leben gerufene „SPORT:DIALOG“ widmete sich dem Fußballfest und brachte alle 16 EURO-Nationen an einen Tisch. Bei der Informationsveranstaltung für die Botschafter der EURO-Teilnehmerländer gab großes Interesse seitens der diplomatischen Vertreter für den Stand der Vorbereitungen. Aus erster Hand wurden die Exzellenzen von Vertretern der UEFA, Wirtschaft, des Tourismus und den Ministerien informiert. Auf Wunsch mehrerer Botschafter wird es weitere EURO-Informationstreffen geben.

"SPORT:DIALOG – EURO 2008": UEFA-Wimpelübergabe an den dreimaligen Welt- und Europameister Deutschland - Botschafter Gerhard Westdickenberg (C) HBF / Franz Hartl 

UEFA-Turnierdirektor Österreich Christian Schmölzer begrüßte die Direktinformation an die Teilnehmerländer, denn ab 2. Dezember beginnt die heiße Phase der EURO-Vorbereitung. Petra Stolba informierte über die Aktivitäten der Österreich Werbung im Ausland. Dr. René Siegl, Geschäftsführer der Austrian Business Agency, wird die EURO ebenfalls für gezieltes Standortmarketing während der EURO nutzen. Mag. Ingrid Krenn-Ditz, EURO-Projektleiterin der Wirtschaftskammer Österreich betonte die positive Stimmung für österreichische Unternehmen durch die EURO im eigenen Land. Als wichtige Information für Botschafter konnten Außen- und Innenministerium die Einigung über Erleichterungen der Visa-Vergabe während der EURO 2008 präsentieren. Es wird gemeinsam mit der Schweiz ein gemeinsames „EURO Visum“ geben. Der Vertreter des Bundesministerium für Inneres betonte, dass während der EURO 2008 Polizeikräfte aus allen Teilnehmerländern zum Einsatz kommen, allein 800 deutsche Polizisten werden in Österreich Dienst tun.

27. November 2007: Vinzenz Hörtnagl ist Business Athlete 2007

Der ehemalige Gewichtheber Vinzenz Hörtnagl ist der Business Athlete 2007. Der Tiroler holte sich die Auszeichnung vor dem ehemaligen Abfahrtsweltmeister David Zwilling und ÖFB-Nachwuchstrainer Paul Gludovatz.

Business Athlete 2007 Gewichtheber Vinzenz Hörtnagl (C) GEPA / Sporthilfe 

Der Award wurde vom Börse Express und der Österreichischen Sporthilfe bereits zum 6. Mal vergeben, um „Sieger in Sport und Wirtschaft“ zu ehren, die sich mit diesen Qualitäten sowohl im sportlichen Bereich als auch in der Wirtschaft durchgesetzt und auf beiden Gebieten Hervorragendes geleistet haben. Mehr als 140 herausragenden Persönlichkeiten gingen heuer ins Rennen, unter ihnen keine geringeren als Niki Lauda, Franz Wittmann, Patricia Kaiser, Franz Klammer, Toni Innauer oder Herwig Straka. Vinzenz Hörtnagl setzte sich schließlich durch.

Der ehemalige Gewichtheber aus Tirol – 21facher österreichischer Staatsmeister, Olympiastarter 1976 und mehrfacher WM-Teilnehmer – übernahm 1968 mit 20 Jahren den väterlichen Betrieb. Heute zählt die Firma Ernst Hörtnagl & Söhne mit Sitz in Fulpmes zu den führenden Herstellern von Kachelofenzubehör und Heizkaminen mit rund 150 Mitarbeitern sowie Absatzmärkten in ganz Europa. Vinzenz Hörtnagl reiht sich nun in die Liste prominenter Business Athleten: Peter Schröcksnadel (2002), Niki Lauda (2003), Armin Assinger (2004), Norbert Teufelberger (2005) und Klaus Heidegger (2006). Hartes Training, Zielstrebigkeit, Konsequenz, Durchhaltevermögen, Überwindung von Tiefs und Niederlagen sowie ständig an die eigenen Grenzen stoßen, formen Sieger. Das sind Eigenschaften, die Sportlern helfen, sich auch in der Wirtschaft zu behaupten.

Mehr zum Business Athlete Award unter http://www.boerse-express.com/baa

26. November 2007: "Growing together": Sport und Wirtschaft

Sport hat in den letzten Jahrzehnten in Europa eine gesellschaftliche Bedeutung erlangt, die er nie zuvor hatte. Bei der ersten grenzüberschreitenden Wirtschaftsbund Konferenz in Zusammenarbeit mit der SME UNION am Wochenende in Bad Waltersdorf referierte ich über die wirtschaftliche Bedeutung des Sports – gerade angesichts der EURO 2008.

Growing together“ lautete das Thema für die zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ungarn, Slowenien und Österreich. Neben Vertretern der Klein und Mittelbetrieben waren auch die Präsidenten von Wirtschaftsbund und SME UNION sowie der Abgeordneten im Europaparlament aus Ungarn, Slowenien und Österreich gekommen. Gerade angesichts der Fußball-EURO 2008 in Österreich und der Schweiz wird die wirtschaftliche Bedeutung des Sports vor Augen geführt. Infrastrukturinvestitionen in Höhe von etwa 133 Millionen Euro, Wertschöpfungseffekte von 321 Millionen Euro, zusätzliche Nächtigungen von 1 Million Euro und ein Beschäftigungseffekt von bis zu 6.000 Arbeitsplätzen laut SportsEconAustria-Studie über die Makroökonomischen Effekte der EURO 2008 in Österreich zeigen das wirtschaftliche Potential auf. Ein zentrales Anliegen der Politik muss es dabei sein, dass es sich hier nicht um verpuffende Einmaleffekte handelt, sondern dass das drittgrößte Sportereignis nach den Olympischen Spielen und der Fußball-WM nachhaltige Effekte auf den Wirtschaftsstandort hat. Diesem Ziel haben wir uns mit dem Nachhaltigkeitskonzept für die EURO 2008 verpflichtet.

Aber auch ohne EURO trägt der Sport heute In Österreich als Motor maßgeblich zu Wirtschaftswachstum und damit Arbeitsplätzen bei: jeder zehnte Arbeitsplatz, das sind mehr als 355.000 Beschäftigte, ist durch den Sport gesichert. Der Wettbewerb ist sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft ein bedeutender Motor. Das Ziel im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf wie im sportlichen Wettkampf ist die Steigerung und optimale Nutzung der eigenen Leistungsfähigkeit um erfolgreich zu sein. Weder im Sport noch in der Wirtschaft darf Wettbewerb das einzige Prinzip sein. Gerade im Sport gilt „Fair Play“ als Korrektiv des Wettbewerbs, der ansonsten auch um den Preis des Dopings gewonnen werden muss. Die Grenzen des Wettbewerbs sind dort zu finden, wo Sport und Wirtschaft ihren lebensdienlichen Charakter verfehlen und nicht mehr Ertüchtigung, Freude, Gesundheit beziehungsweise die Versorgung des Menschen mit Gütern fördern, sondern dem Menschen und seinen sozialen Beziehungen schaden. Sport und Wirtschaft funktionieren also nach ähnlichen Mechanismen. Diese werden vom Wettbewerb getrieben und da wir dort liegt die Verantwortung der Politik in der Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs durch klar festgelegte Regeln und die Förderung des gesellschaftlichen wie auch des gegenseitigen Nutzens. Je besser das gelingt, umso besser funktionieren Sport und Wirtschaft.