30. Oktober 2008: Ein Tag im Leben eines Doppel-Olympiasiegers

Felix Gottwald ist mit sechs Olympia- und acht WM-Medaillen der Inbegriff für den Erfolg eines „sauberen“ Sports. In Turin hat er einmal gemeint, „Ich brauche keine Zusatzernährung, wenn ich mit Honigbrot und Johannisbeersaft nicht mehr auskomme, lass’ ich es bleiben.“ Gestern hat er seine Autobiographie „Ein Tag in meinem Leben – der 21. Februar 2006!“ präsentiert.

Bei der Präsentation im Lokal "Wolke 21" in Wien waren Hubert Neuper, Toni Innauer, Ernst Vettori, Andreas Goldberger, Franz Klammer, Fritz Strobl, Andreas Schifferer, Alois Stadlober und Brigitte Obermoser zu Gast (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Es war der Höhepunkt seiner durchaus erfolgreichen Sportkarriere und machte ihn zu einem der erfolgreichsten Olympiateilnehmer Österreichs. Bei seinem allerletzten Rennen bei Winterspielen holte Felix Gottwald im Sprint-Einzelbewerb der nordischen Kombination bei Olympia 2006 in Turin seine erste Einzel-Goldmedaille. Rund um diesen Tag erzählt er seine Geschichte, seinen Zugang zum Leben, eigene, untypische Wege. Im Moment leben, Eigenverantwortung übernehmen, Sich-Selbst-Vertrauen und sich ein Leben lang in den Spiegel schauen können, sind nur einige Ansätze, die Felix Gottwald lebt. Wer also Trainingsanleitungen sucht, für den ist das Buch sicher nicht geeignet. Gottwalds Lebensgeschichte und sein Weg zum Olympiasieger folgen dem Motto: „Der Weg ist oft wichtiger als das Ziel.“ So schrieb er das Buch ohne Hilfe selbst und bringt es im Eigenverlag auf den Markt. Typisch Felix Gottwald!

www.felixgottwald.at

29. Oktober 2008: Beamtengehaltsverhandlungen im Zeichen der Finanzmarktkrise

Als Sportstaatssekretär bin ich derzeit mit den Regierungsverhandlungen zum Thema Sport betraut, gleichzeitig bin auch Vertreter des Finanzministers bei den Beamtengehaltsverhandlungen mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) und Staatssekretär Andreas Schieder. Der heutige Kassasturz im Rahmen der „Österreich-Gespräche“ anläßlich der Koalitionsverhandlungen hat die wenig rosigen Konjunkturaussichten und die bugetären Aussichten vorgezeichnet.

Natürlich schlägt die internationale Finanzmarktkrise auch in Österreich voll auf die Realwirtschaft durch, mit allen negativen Folgen für den öffentlichen Haushalt. Wir müssen aber die Leistungen der knapp 350.000 öffentlich Bediensteten honorieren, dürfen aber gleichzeitig angesichts der schwierigen Situation durch die Finanzmarktkrise die Augen vor den Grenzen der Budgetmöglichkeiten nicht verschließen. In der 1. Verhandlungsrunde am Montag stand die Präsentation der aktuellen Wirtschaftszahlen durch Wirtschaftsforscher Mag. Alois Guger (WIFO) im Mittelpunkt. Alle Prognosen haben große Unsicherheiten und mussten durch den konjunkturellen Einbruch bereits mehrfach reduziert werden. Wir haben eine der besten öffentlichen Verwaltungen der Welt. Das muss und wird auch honoriert werden. Entscheidend ist aber das Augenmaß angesichts der budgetären Möglichkeiten. Die nächste Beamtengehaltsverhandlungsrunde findet am 5. November 2008 statt.

28. Oktober 2008: "Olympia"-Vortrag beim Panathlon-Club-International

Gestern folgte ich einer Einladung des Panathlon-Club-International Graz zum Thema „Olympia 2008“. „One world, one dream“ – lautete das olympische Motto. Aber wurde dieser Traum mit Leben erfüllt? Für den österreichischen Sport heisst nach den Spielen immer vor den Spielen. Daher diskutierte ich mit den Vertretern der steirischen Landessportorganisation, der Landesdach- und –Fachverbände über meine Vorstellung der künftigen Ziele der Spitzensportförderung, wie wir sie derzeit in den Regierungsverhandlungen diskutieren.

Für die Pekinger Regierung war der „Traum“ jedenfalls ein voller Erfolg. Athleten, Sportfunktionäre, Politiker und Zuschauer waren begeistert. Sie lobten die Stadien, die perfekte Organisation und die Freundlichkeit der chinesischen Gastgeber. Punkto Menschenrechte, Pressefreiheit und Demokratisierung hat die kommunistische Parteiführung sicher keine Medaille gewonnen. Die Schlagzeilen wurden dominiert von der chinesischen Pressezensur, den blutigen Aufständen in Tibet, dem Fackellauf und Dopingdebatten. Ohne Olympia hätte es diese Möglichkeit aber gar nicht gegeben. Daher halte ich es für richtig, dass die Sommerspiele an China vergeben wurden. 25.000 Journalisten aus aller Herren Länder berichteten aus China, 4,4 Milliarden Menschen haben die Berichterstattung vor dem Fernseher verfolgt, China investierte 40 Milliarden US-Dollar in die Vorbereitung und den Bau neuer Wettkampfstätten. Der Sport wurde zum Vehikel zur Internationalisierung des chinesischen Sports und damit immer auch zur Internationalisierung der chinesischen Gesellschaft. Die Olympische Idee wurde in den Schulen bekannt gemacht, 400 Millionen Schüler und Jugendliche lernten über Werte wie Menschenrechte, Offenheit und Toleranz. Es sind neue Wettkampfstätten entstanden, die in die Universitäten eingegliedert wurden und nun von Studenten genutzt werden. Und die „Tägliche Stunde Bewegung und Sport“ wird in Chinas Schulen und Universitäten umgesetzt.

Für „Audili“ war die Bilanz mit drei Olympiamedaillen durchschnittlich. Es ist unbefriedigend, dass Österreich nur in 14 der 28 olympischen Sportarten vertreten war und in Mannschaftsportarten überhaupt nicht mehr, obwohl sich die Spitzensportförderung des Bundes im gleichen Zeitraum fast verdoppelt hat. Es gibt daher eine Evaluierung und Optimierung im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele in London 2012 – so genannte „Perspektivengespräche“ – mit dem Ziel der dringend notwendige Weiterentwicklung in Richtung Professionalisierung des Spitzensports. Es gilt, Parallelstrukturen aufzulösen, das Berufsbild Trainer und ein Berufssportgesetz umzusetzen sowie Sport und Wissenschaft enger miteinander zu vernetzen. Die zweite zentrale Frage für die Zukunft eines erfolgreichen österreichischen Sports ist, wie begeistern wir unsere Kinder für Bewegung und Sport! Nur aus einer breiten Basis können dann die Ausnahmeathleten/innen herauswachsen, die für Österreich Medaillen gewinnen! Diese Entwicklungspunkte für Österreichs Spitzensport vertrete ich auch vehement bei den Regierungsverhandlungen.

27. Oktober 2008: Österreichs Anti-Doping-Gesetz hat "Biss"

Der Länder-Vergleich mit Deutschland, Italien oder Frankreich zeigt, dass Österreich mit der Verschärfung der Strafbestimmungen und Ausweitung auf Blut- sowie Gendoping über ein modernes Anti-Doping-Gesetz verfügt. Die Rechtslage in Österreich, die den Besitz und das Verabreichen von unerlaubten Dopingmitteln strafbar macht, Blut- und Gendoping erfasst, Sportler allerdings nicht strafrechtlich, sondern sportrechtlich zur Verantwortung zieht, entspricht den Regelungen beinahe aller EU-Staaten.

 Österreich hält mit seinen Anti-Doping-Regelungen und einem Strafrahmen von bis zu 5 Jahren und sehr hohen Geldstrafen jedem internationalem Vergleich stand (C) HBF / Andy Wenzel

Ich kann mir daher auch nicht erklären, wie man in Medienberichten zur Behauptung eines angeblich „zahnlosen“ österreichischen Anti-Doping-Gesetzes kommt. Auch die Feststellung, dass nur Deutschland, Italien oder Frankreich saftige Haftstrafen verordnen, Österreich sich mit unzähligen Novellen des Anti-Doping-Gesetzes begnüge, ist schlichtweg falsch. In Österreich ist bei Doping eine Geldstrafe bis zu 180.000 Euro möglich, damit liegen wir höher als die im Artikel genannten Staaten. Im Vier-Ländervergleich kennt nur Italien eine Strafbarkeit des Sportlers. In Frankreich kann der Sportler zwar nicht wegen der Einnahme, aber aufgrund von Verstößen im Zusammenhang mit Dopingkontrollen bestraft werden. Im Gegensatz zu Italien und Frankreich ist in Österreich bereits der Besitz von Dopingmitteln „zum Zweck des Dopings im Sport“ strafbar.

Und gerade was Blut- wie Gendoping betrifft geht Österreich einen Schritt weiter und hat diese Methoden explizit im Anti-Doping-Gesetz erfasst. Zudem möchte ich festhalten, dass nach dem Anti-Doping-Bundesgesetz und entgegen der in Medien dargestellten Behauptung, auch die Durchführung von Bluttests möglich ist. Die Darstellung, Österreich sei ein „Dopingparadies“, wird also auch durch mehrmalige Wiederholung nicht wahrer und schadet zudem dem Ansehen unseres Landes und dem heimischen Sport. Wahr ist vielmehr, dass Österreich mit seinen Anti-Doping-Regelungen und einem Strafrahmen von bis zu 5 Jahren und sehr hohen Geldstrafen jedem internationalem Vergleich standhält. Es ist jedoch zweifelsohne notwendig, dass diese gesetzliche Möglichkeiten im Kampf gegen Doping ausgeschöpft werden.

23. Oktober 2008: Österreichs Sportler des Jahres 2008

Thomas Morgenstern und Mirna Jukic sind die „Sportler des Jahres 2008“. Die Prominenz der österreichischen Sportwelt hat sich gestern wieder gemeinsam mit bekannten Gesichtern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Eventpyramide Vösendorf zur Ehrung der Sportler des Jahres 2008 zusammen gefunden. Rund 1.500 Gäste gratulierten auch den weiteren Gewinnern Thomas Geierspichler, Andrea Scherney, Christian Kornhauser und Matthias Lanzinger.

 Vor der Preisverleihung: Mit Schwimmstar Markus Rogan, Christine Reiler und OSV-Präsident Paul Schauer (C) GEPA pictures / Walter Luger

Thomas Morgenstern setzte sich bei der Wahl der Sportjournalisten vor Ludwig Paischer und Gregor Schlierenzauer durch. Die großartigen Erfolge in der vergangenen Saison, der Gewinn des Gesamtweltcups mit zehn Siegen, davon sechs Erfolge en suite zu Beginn der Saison, und Teamgold bei der Skiflug-Weltmeisterschaft überzeugten. Aus den Händen des Vorjahreszweiten Mario Matt nahm Mirna Jukic die Trophäe entgegen. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin von Peking wurde zum zweiten Mal nach 2002 zu Österreichs Sportlerin des Jahres gekürt. Die Wiener Schwimmerin setzte sich gegen Kanutin Violetta Oblinger-Peters und Radfahrerin Christiane Soeder durch.

Die Sieger 2008: Sportlerin des Jahres, Mirna Jukic, und der Sportler des Jahres Thomas Morgenstern (C) GEPA pictures / Josef Bollwein  

Eine klare Angelegenheit war die Wahl zur Mannschaft des Jahres. Das goldene Team der Skiflug-Weltmeisterschaft Martin Koch, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer wurde auf Rang eins gewählt. Platz zwei geht an die Tischtennis-Asse des SVS Niederösterreich vor dem Beachvolleyball-Duo Doris und Steffi Schwaiger. Die Sportler des Jahres mit Behinderung sind die Leichtathleten Titelverteidigerin Andrea Scherney und der Rennrollstuhlfahrer Thomas Geierspichler. Die Wertung bei Special Olympics gewann Christian Kornhauser, als Aufsteiger des Jahres wurde Umit Korkmaz ausgezeichnet. Der 23jährige Wiener dribbelte sich im Österreichischen Nationalteam und dem SK Rapid Wien in die Herzen der österreichischen Fußballfans.

Fotos von der LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports 2008“

http://www.gepa-pictures.com/download/sporthilfe/