30. April 2008: Fußball-Nachwuchs profitiert vom Turnverband

Mit dem Start der sportlichen Kooperation zwischen dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) und dem Österreichischen Fachverband für Turnen (ÖFT) beginnt eine hoffentlich fruchtbare Zusammenarbeit für Österreichs Nachwuchs-Fußball. Dieses einmalige Pilotprojekt zweier Fachverbände ist ein wichtiger Schritt für die Talenteförderung. Denn Turnen ist eine der vielseitigsten Individualsportarten, die auf einzigartige Weise die Grundbewegung jeder Sportart vereint. Diese Vielseitigkeit soll jetzt die Mannschaftssportart Fußball unterstützen.

ÖFB-Präsident Friedrich Stickler und ÖFT-Präsident Christian Katzlberger bei der Präsentation des Pilotprojekts zur Förderung und Ausbildung der Sportmotorik der heimischen Fußballtalente (C) GEPA pictures / Rene Stocker 

Das Pilotprojekt ÖFB – ÖFT ist auf zwei Jahre (2008/2009) anberaumt und wird vom Sportstaatssekretariat mit jährlich 70.000 Euro gefördert. Ziel des in Österreichs Sportlandschaft einzigartigen fachverbands- und sportartenübergreifenden Projekts ist die bestmögliche Förderung und Ausbildung der Sportmotorik der heimischen Fußballtalente. Bei der gemeinsamen Präsentation mit ÖFB-Präsident Friedrich Stickler und ÖFT-Präsident Christian Katzlberger führten die Turntrainer mit Spielern des LAZ Wien den Medien vor, mit welchem Programm sie in jedem Bundesland in einem Landesverbandsausbildungszentrum (LAZ) des ÖFB mitarbeiten, um Koordination, Kraft und Schnelligkeit der 10- bis 14-Jährigen Nachwuchsfußballer zu verbessern.

Nachwuchsspieler des LAZ bei der Demonstation des Programms das im Zuge des Pilotprojekts in den Zentren des ÖFB eingesetzt wird (C) HBF / Hans Hofer 

Es geht nicht darum, Fußballer zu Turnern zu machen, sondern darum, die Erkenntnisse aus dem Turnsport, der ebenso wie Leichtathletik oder Schwimmen eine Basissportart ist, in den für den Fußball brauchbaren athletischen Bereich zu adaptieren. Die Kooperation ÖFB-ÖFT wird wichtige Erfahrungen bringen, in wie weit zwei Sportarten Erkenntnisse aus der jeweils anderen annehmen. Wir nutzen das Knowhow der bewährten Landesausbildungszentren des ÖFB und das Fachwissen der Turntrainer im Bereich Grundlagentraining. Ich möchte den beiden Präsidenten des ÖFB und des ÖFT dafür danken, dass diese vielversprechende zustande gekommen ist.

www.oefb.at

www.oeft.at

29. April 2008: 25. Vienna City Marathon: Einzigartiges Lauferlebnis für mehr als 30.000 Laufbegeisterte

Mit einem Teilnehmerrekord von 30.072 Meldungen und dem Streckenrekord durch Abel Kirui von 2:07:38 Stunden haben wir am Sonntag wieder ein großes Marathonfest erlebt. Und es war ein einzigartiges Erlebnis, auf dem Fußballrasen der EURO 2008 ins Ziel zu laufen. Heuer habe ich die 42,195 Kilometer in der Staffel mit meinen Söhnen und einem Lauffreund zurückgelegt. Mit 2:45:07 haben wir eine tolle Zeit geschafft und uns somit die Latte für 2009 gelegt: 2009 muss die Endzeit unter 2:45:00 Stunden sein.

Nach der Marathon-Staffel mit seinen Söhnen und Hannes Riedenbauer beim diesjährigen Vienna City Marathon 2008 (C) Kronen Zeitung / Sportredaktion 

Von den über 30.000 Startern beim 25. Vienna City Marathon laufen übrigens nur 8.000 über die gesamte Marathonstrecke und davon nur wenige in hohem Renntempo. Bei einem Marathon und auch bei Volksläufen steht für die Masse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht die schnellste Zeit im Blickpunkt, sondern vor allem bei einem großartigen Gemeinschaftserlebnis mit Gleichgesinnten etwas für sich und seine Gesundheit zu tun. Und Laufen ist, das habe ich auch heuer wieder erfahren, eine einzigartige Bewegungsform, um Menschen und Orte kennen zu lernen. Denn Laufen soll vor allem Spaß machen. Wer nicht gern bei einer so großen Veranstaltung dabei ist, kann von früh morgens bis spät abends in der freien Natur allein oder in einer Gruppe jederzeit laufen. Es geht nicht darum, aus möglichst vielen Österreicherinnen und Österreichern Marathonläufer zu machen, sondern um regelmäßige Bewegung – sei es Nordic Walking, Bergwandern oder auch Laufen.

Unterstützung der Clean Clothes Kampagne "let's run fair" (C) HBF / Livio Srodic  

Beim Vienna City Marathon bin ich heuer im Dress der „Jungbauern“ unterwegs gewesen, um auf die gemeinsame Aktion des Sportstaatssekretariats mit dem FORUM LAND hinzuweisen. Die Gesundheits- und Bewegungsinitiative „Bewegungslandschaft“ stellt die Bedürfnisse der Jugendlichen in ländlichen Regionen in den Mittelpunkt und zielt auf ausgewogenen Ernährung und Maßnahmen gegen die berufsbedingte einseitige Bewegung ab. Nicht für die individuelle Fitness, sondern für faire Arbeitsbedingungen sind 853 Läuferinnen und Läufer beim VCM an den Start gegangen. Ich unterstütze die Aktion „Let’s run fair“ der Clean Clothes Kampagne, die sich weltweit für faire Arbeitsbedingungen und Löhne in der Sportartikelindustrie einsetzt. Sport darf nicht auf dem Rücken von Arbeiterinnen und Arbeitern ausgetragen werden. Ich bin der Überzeugung, dass Österreich Vorreiter sein muss, was die Förderung von fairen und ökologischen Produktionsbedingungen auf der ganzen Welt angeht. Besonders wichtig ist, dass sportbegeisterte Konsumentinnen und Konsumenten, wie hier beim Wien Marathon, genau diese Verantwortung einfordern, damit unfaire Arbeitsbedingungen endlich auf der Strecke bleiben.

www.cleanclothes.at

28. April 2008: Dialogbereitschaft Chinas mit dem Dalai Lama ist richtiger Weg!

100 Tage vor Beginn der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in China habe ich den chinesischen Botschafter in Österreich, Ken WU, zu einem Gespräch über die sportlichen Beziehungen Österreichs mit China getroffen. Vor allem im Tischtennis und im Wintersport soll die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden. Wu sprach der Delegation des Österreichischen Olympischen Comités seine volle Unterstützung aus. Es ist als positiv zu werten, dass von China die Dialogbereitschaft mit dem Dalai Lama ausgesprochen worden ist. Das ist gut für den Sport.

Besuch des chinesischen Botschafters Ken WU im Büro des Sportstaatssekretärs (C) StS Sport 

Niemand hat das Recht, den Sportlerinnen und Sportlern abzuringen, dass sie nicht an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen sollen. Der chinesische Botschafter sprach sich in der Tibet-Frage gegen eine „Politisierung und Missbrauch“ der Olympischen Spiele aus, „weil das zum Schaden der Sportlerinnen und Sportler führen könnte“. Die Möglichkeit für einen Dialog Chinas mit Vertretern des Dalai Lama sei „immer da gewesen“. Das sei aber keine Frage des Sports. „China hat lange auf Olympia gewartet, die Spiele sind wichtig für die weitere Entwicklung des Landes. Ich gehe davon aus, dass diese inner- und außerchinesisch ein großer Gewinn sein werden“, erklärte der Botschafter. Am Ende des freundschaftlichen Treffens stand meine Einladung an den chinesischen Botschafter Ken WU, am Freitag gemeinsam das Finale der European-Champions-League des SVS Niederösterreich gegen La Villette Charleroi zu besuchen.

27. April 2008: Mädchen und Frauen am Ball

Wir haben in Österreich ein gutes Potential für den Frauenfußball und sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Heute war Steffi Jones, die Organisatorin der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 zu Besuch in Wien. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frauenministerin Doris Bures und ÖFB-Präsident Friedrich Stickler haben wir Maßnahmen und Ziele für mehr Mädchen- und Frauen-Fußballsport präsentiert.

Bei der Pressekonferenz mit "2008 - Österreich am Ball"-Geschäftsführer Heinz Palme, OK-Chefin der Frauen-Fußball-WM 2011 Steffi Jones, Frauenministerin Doris Bures und ÖFB-Präsident DI Friedrich Stickler (C) HBF / Pusch 

Von den fast 600.000 im Fußballsport Aktiven in rund 2.200 österreichischen Vereinen sind nur zwei Prozent Frauen. Die Tendenz stimmt allerdings, so gibt es heute bereits 180 Frauenmannschaften, im Jahr 2002 waren es noch 63. Das ist aber noch zu wenig. Deswegen haben wir fünf Ziele definiert, wie wir bis 2015 mehr Mädchen und Frauen für das runde Leder begeistern werden:

  1. 10 Prozent Frauenanteil im österreichischen Fußball (entspricht dem FIFA-Schnitt)
  2. Schülerinnen-Fußballliga (SFL) mit mindestens 100 teilnehmenden Mannschaften ab dem Schuljahr 2008/09
  3. Zwei Akademien für Frauenfußball in Österreich – Unterstützung des ÖFB-Projektes
  4. WM-Qualifikation unseres Frauen-Nationalteams
  5. Wöchentliche Berichterstattung über die ÖFB-Frauenliga im ORF

Geschäftsführer Heinz Palme und OK-Chefin der Frauen-Fußball-WM 2011 Steffi Jones bei der Präsentation der fünf Ziele um bis 2015 mehr Mädchen und Frauen für Fußball zu begeistern (C) HBF / Pusch 

Vorbild ist natürlich Deutschland, das eine Frauen- und Mädchenanteil von 15,3 Prozent hat. Das drückt sich auch in den sportlichen Erfolgen aus. Deutschland ist amtierender Fußballweltmeister der Frauen. Gerade die UEFA EURO 2008 ist ein guter Anlass, um die Aufmerksamkeit auch auf den Frauenfußball zu richten. Ich möchte hier auch auf die Initiative der Bundesregierung „2008 – Österreich am Ball“ verweisen, über die mehrere Frauenprojekte im Vorfeld der Fußball-EM finanziert wurden. Zum Beispiel ein Mädchenfußballturnier mit dem Titel „Ich steh im Tor und er dahinter“ oder ein internationaler Profi-Schiedsrichterinnen Workshop in Österreich.

www.fussballverbindet.at

www.steffi-jones.de

www.fussball-wm-2011.net

26. April 2008: Bewegung in der Tibetfrage

„Olympia ist zwar kein Allheilmittel, aber es bringt Dinge in Bewegung, und wo Bewegung ist, gibt es auch Verbesserungen“, dieses Zitat des inhaftierten chinesischen Bürgerrechtlers Hu Jia bringt die Kraft und die Möglichkeit der Olympischen Bewegung in der Tibet-Frage auf den Punkt. Ich begrüße das Gesprächsangebot der chinesischen Regierung an Vertreter des Dalai Lama.

Den Worten müssen freilich auch Taten folgen. Die Rückkehr zum Dialog ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es wäre großartig, wenn Olympia in der Frage Tibets und der Menschenrechte tatsächlich etwas bewegen könnte. Ich wünsche, dass sich die Hoffnung des Anfang März zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilten Pekinger Menschenrechtlers erfüllt. Und hoffe zudem, dass noch vor der Eröffnung der Sommerspiele in Menschenrechtsfragen merkbare Fortschritte erzielt werden können.