27. September 2007: Sportstrukturen sind keineswegs frauenfreundlich

Österreichs Sportverantwortliche sind gefordert, Frauen stärker als bisher zu fördern und einzubinden. Das zeigen nicht zuletzt Erfolge wie bei den Rad-Weltmeisterschaften in Stuttgart, wo Christiane Soeder mit ihrer Bronze-Medaille im Zeitfahren für einen großartigen Erfolg gesorgt hat und das obwohl der Frauenradsport innerhalb des Radsportverbandes stiefmütterlich behandelt wird. Ich will daher eine stärkere Förderung und Integration von Frauen im Sport.

Für den Mädchen- und Frauensport konnte ich im Jahr 2007 zusätzlich 218.000 Euro budgetieren. In diesen Zusammenhang passen auch meine Bemühungen, eine eigene Schülerliga für Frauenfußball zu organisieren. Die Einbindung der Frauen in die Sport-Struktur ist Aufgabe der Bundes-Sportorganisation sowie der jeweiligen Verbandsverantwortlichen. Die neue BSO-Führung hat hier eine große Aufgabe vor sich. Die Erfolge der Sportlerinnen müssen auch Auswirkung auf Mitbestimmung innerhalb der Verbände haben. Die Integration von Frauen in der Sportstruktur ist unabdingbar. Die Sportkultur ist nach wie vor männlich dominiert. Es gibt wenig bis gar keine Frauen in den Entscheidungspositionen der Sportverbände. In einer Studie der Bundes-Sportorganisation aus dem Jahr 1999 wurde noch ein deutlicher Rückstand bei der Gleichberechtigung der Situation der Frauen im österreichischen Sportsystem festgestellt. Bis heute hat sich hier kaum etwas geändert, zudem fehlt die große Frau im Sport, Liese Prokop. Gerade im Schulsport, bei den Trainerinnen und innerhalb der Funktionärsstruktur in den nächsten Jahren will ich seitens des Sportstaatssekretariats bewusst Akzente für Frauen setzen.

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