26. November 2007: "Growing together": Sport und Wirtschaft

Sport hat in den letzten Jahrzehnten in Europa eine gesellschaftliche Bedeutung erlangt, die er nie zuvor hatte. Bei der ersten grenzüberschreitenden Wirtschaftsbund Konferenz in Zusammenarbeit mit der SME UNION am Wochenende in Bad Waltersdorf referierte ich über die wirtschaftliche Bedeutung des Sports – gerade angesichts der EURO 2008.

Growing together“ lautete das Thema für die zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ungarn, Slowenien und Österreich. Neben Vertretern der Klein und Mittelbetrieben waren auch die Präsidenten von Wirtschaftsbund und SME UNION sowie der Abgeordneten im Europaparlament aus Ungarn, Slowenien und Österreich gekommen. Gerade angesichts der Fußball-EURO 2008 in Österreich und der Schweiz wird die wirtschaftliche Bedeutung des Sports vor Augen geführt. Infrastrukturinvestitionen in Höhe von etwa 133 Millionen Euro, Wertschöpfungseffekte von 321 Millionen Euro, zusätzliche Nächtigungen von 1 Million Euro und ein Beschäftigungseffekt von bis zu 6.000 Arbeitsplätzen laut SportsEconAustria-Studie über die Makroökonomischen Effekte der EURO 2008 in Österreich zeigen das wirtschaftliche Potential auf. Ein zentrales Anliegen der Politik muss es dabei sein, dass es sich hier nicht um verpuffende Einmaleffekte handelt, sondern dass das drittgrößte Sportereignis nach den Olympischen Spielen und der Fußball-WM nachhaltige Effekte auf den Wirtschaftsstandort hat. Diesem Ziel haben wir uns mit dem Nachhaltigkeitskonzept für die EURO 2008 verpflichtet.

Aber auch ohne EURO trägt der Sport heute In Österreich als Motor maßgeblich zu Wirtschaftswachstum und damit Arbeitsplätzen bei: jeder zehnte Arbeitsplatz, das sind mehr als 355.000 Beschäftigte, ist durch den Sport gesichert. Der Wettbewerb ist sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft ein bedeutender Motor. Das Ziel im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf wie im sportlichen Wettkampf ist die Steigerung und optimale Nutzung der eigenen Leistungsfähigkeit um erfolgreich zu sein. Weder im Sport noch in der Wirtschaft darf Wettbewerb das einzige Prinzip sein. Gerade im Sport gilt „Fair Play“ als Korrektiv des Wettbewerbs, der ansonsten auch um den Preis des Dopings gewonnen werden muss. Die Grenzen des Wettbewerbs sind dort zu finden, wo Sport und Wirtschaft ihren lebensdienlichen Charakter verfehlen und nicht mehr Ertüchtigung, Freude, Gesundheit beziehungsweise die Versorgung des Menschen mit Gütern fördern, sondern dem Menschen und seinen sozialen Beziehungen schaden. Sport und Wirtschaft funktionieren also nach ähnlichen Mechanismen. Diese werden vom Wettbewerb getrieben und da wir dort liegt die Verantwortung der Politik in der Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs durch klar festgelegte Regeln und die Förderung des gesellschaftlichen wie auch des gegenseitigen Nutzens. Je besser das gelingt, umso besser funktionieren Sport und Wirtschaft.

25. November 2007: Österreichs Weg zur WM 2010 schwer, aber lösbar

Mit den Erfolgen der U-20- und U-21 im Rücken geht es für Österreich in die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Die heutige Auslosung der neun europäischen WM-Qualifikations-Gruppen brachte dem ÖFB-Team eine schwere, aber lösbare Aufgabe.

Reinhold Lopatka verfolgt gemeinsam mit ÖFB-Präsident DI Friedrich Stickler die EURO-Vorbereitung (C) GEPA pictures / Günter Artinger 

Teamchef Josef Hickersberger baut ein junges Team auf, das aufgrund der Erfolge in internationalen U20- und U21-Bewerben und durch die EURO 2008-Teilnahme für diese schwere Aufgabe gut vorbereitet ist.

Die Österreich-Gruppe 7 mit Frankreich, Serbien, Rumänien, Litauen und Färöer ist  zu meistern. Ich bin zuversichtlich, dass unser ÖFB-Team es schaffen kann, als einer der acht besten Gruppen-Zweiten aus der Qualifikation hervorzugehen, um dann im Play-off gegen einen anderen Zweiten erfolgreich zu bleiben.

23. November 2007: Golf-HAK Stegersbach – Musterbeispiel für Schulausbildung und Sport

Die Golf-HAK Stegersbach ist ein Musterbeispiel für die Kombination von sportlicher und schulischer Ausbildung. Gekrönt wurde dieses Modell mit der Qualifikation des HAK-Absolventen Florian Prägant für die European Tour, wo er im kommenden Jahr mit den Golf-Profis Markus Brier und Martin Wiegele spielen wird.

In der Golf-HAK Stegersbach mit Golfer Florian Prägant (C) StS Sport 

Der Österreichische Golfsportverband (ÖGV) hat die Arbeit von Direktor Otto Konrath, Sportleiter Hans Marth und ihrem Team bereits 2001 mit der Aufwertung zum „Bundesleistungszentrum“ honoriert. Mit dem Golf-Kooperationsmodell der Golf-HAK Stegersbach, das schulübergreifend Volksschule, Hauptschule und GOLF-HAK verbindet, kann heute ein Golf-Ausbildungssystem über 11 Jahre angeboten werden, das in seiner Kontinuität und Qualität in Österreich einmalig ist. Durch die duale Ausbildung mit der Spezialisierung auf die Fachrichtung Internationale Wirtschaft, Sportmanagement und Golftourismus wird den Schülerinnen und Schülern einerseits ein wirtschaftliches Standbein durch eine gezielte Berufsausbildung, andererseits eine professionelle sportliche Ausbildung geboten. Ob der Beruf eines Golflehrers, eines Golf-Profis gewählt wird oder eine wirtschaftliche Karriere angestrebt wird, bleibt dem Jugendlichen überlassen.

Die Golf-HAK bietet ein funktionierendes Netzwerk, das die Sicherheit der Kinder garantiert und die Schul- bzw. Berufsausbildung mit den Anforderungen des Spitzensports vereinbart. Absolventen der GOLF-HAK wie Florian Prägant, Jürgen Maurer und Leo Astl seien Vorbilder für Schulbesucher des Stegersbacher Schulgolfmodells. Mit innovativen Projekten wie „Schulgolf“ und „Mobiles Golf“ werden darüber hinaus Kinder und Jugendliche an Volks- und Hauptschulen an den Golfsport herangeführt und für Bewegung und Sport begeistert. Über diese Arbeit wird der Breitensport gefördert, aber auch Nachwuchstalente entdeckt, die letztlich über die Golf-Hauptschule und die Golf-HAK in einen geordneten Trainingsprozess eingebunden werden können. Seitens des Sportstaatssekretariates sei geplant, die Golf-HAK in die stärkere Vernetzung der Bundesleistungszentren einzubinden. „Dadurch erreichen wir einen Wissensaustausch im Bereich Trainingswissenschaften sowie der Traineraus- und -fortbildung“.

www.golfhak.at

22. November 2007: Beamtengehaltsforderungen weit überzogen

Auch die dritte Runde der Gehaltsverhandlungen für öffentlich Bedienstete hat kein Ergebnis gebracht. Die Forderung der Beamten von vier Prozent ist weit überzogen.

Von Regierungsseite haben wir uns dann entschlossen, das Gespräch abzubrechen und kommende Woche wieder mit Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) weiter zu verhandeln. Die aktuelle Gewerkschaftsforderung würde zusätzliche Ausgaben von 406 Millionen Euro im kommenden Jahr ausmachen. Für ein derartiges Gehaltsplus ist das Budget zu gering. Daran ändert auch die Androhung von „gewerkschaftlichen Maßnahmen“ nichts. Wir konzentrieren uns auf die Verhandlungen, damit wir zu einer finanziell leistbaren Lösung kommen.

Nach den Beamten-Verhandlungen ging es zum Länderspiel Österreich – Tunesien, das ebenfalls 0:0 endete. Im Bild mit Verteidigungsminister Norbert Darabos (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Mein Verhandlungsrahmen ist klar definiert: Angesichts des nach wie vor bestehenden Budgetdefizits orientieren wir uns an den Rahmenbedingungen, nicht an gewerkschaftlichen Maßnahmen. Unser Angebot lautet daher, mit der Gewerkschaft zusammen zu einem Ergebnis zu kommen, welches die Balance zwischen budgetärer Situation, wirtschaftlichem Wachstum und der Inflation hält. Wir wollen ein gerechtes Ergebnis, einen fairen Abschluss mit Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein.

21. November 2007: Verpflichtende Ganztagsschule ohne Sport wäre das Ende der Vereine

Die österreichischen Sportvereine leisten einen unbezahlbaren Beitrag für das körperliche und geistige Wohlbefinden unserer Kinder und Jugendlichen. Wenn die diskutierte verpflichtende Ganztagsschule nur die Fortsetzung von dem ist, was am Vormittag passiert, wäre das das Ende des Schulsports und der Tätigkeit der Vereine.

Der Ausbau der ganztätigen Schulformen ist aber auch eine Chance: Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung muss im Sinne der Schülerinnen und Schüler sowie der sportlichen Angebote der Vereine eine tägliche Stunde Bewegung und Sport fix verankert werden. Mit zahlreichen Projekten leisten die Sportvereine der drei Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion in Zusammenarbeit mit den Schulen bereits wichtige Arbeit für die Bewegungsförderung und damit die Gesundheit unserer Kinder. Davon konnte ich mich bei meinem Besuch des neuen Mädchen- und Frauenprojekts „Fit und sicher“ des ASVÖ Wien im Kollegium Kalksburg in Wien überzeugen.

"Fit und sicher" mit Prof. Manuela Hlosta (Sportlehrerin), Projektleiter Walter Huber (KBJC Bushido), Mag. Michael Dobes (Direktor Kollegium Kalksburg), Josef Kopal (Präsident ASVÖ-Wien), STS, Andrea Ullmann (Sportlehrerin), Maria Lengauer (ASVÖ-Wien) und Maria Pollak (Sportlehrerin) (C) StS Sport 

„Fit und sicher“-Kurse wurden mit dem „Fit für Österreich“-Qualitätssiegel ausgezeichnet und im Rahmen des Frauen Power Awards des BSO Sports Cristalls nominiert. Zum einen wird die allgemeine Fitness der Teilnehmerinnen erhöht. Zusätzlich trainieren die Mädchen einfache, aber effektive Techniken der Selbstverteidigung. Die Mädchen werden so im Vertrauen in ihre eigenen körperlichen, aber auch seelischen Kräfte gestärkt und erlangen Selbstsicherheit. Die Gratis-Kurse für 14- bis 16-Jährige Mädchen starten jetzt mit zehn Kursen an sechs Wiener Schulen.

Übergabe der Puma-Bälle an die Kinder der Volksschule Hadersdorf (C) StS Sport 

Viele Schulen zeigen auch persönliches Engagement und wollen verstärkt Bewegung und Sport anbieten. Oft scheitert es aber bereits an den kleinen Dingen. Die Schulleitung der Volksschule Hadersdorf hat sich per Brief an mich gewandt, weil sie sich keine Fußbälle für ihre Kinder leisten konnte. Dank des Sponsorings der Firma Puma konnte ich auf persönlichem Wege helfen, das ist aber sicher keine zufriedenstellende Lösung. Laut „Jugend und Sport“-Umfrage des Sportstaatssekretariates wünschen sich ja 57 Prozent der Kinder und Jugendlichen mehr Sportunterricht im regulären Schulbetrieb. Das ist ein klarer Auftrag an die Politik, hier verstärkt tätig zu werden. Seitens der Sportstaatssekretariates habe ich eine Verdoppelung der Fördermittel auf 3,6 Millionen Euro erreicht.

www.fitundsicher.at