25. Jänner 2008: ÖFB-Zukunftswerkstatt

Vor wenigen Tagen hat der Österreichische Fußballbund (ÖFB) mit einem hochrangig besetzten Symposium die sogenannte „ÖFB-Zukunftswerkstatt“ ins Leben gerufen. Bis 2012 – so die Vorgabe des Präsidenten Friedrich Stickler – soll der ÖFB der modernste und beste Sportverband des Landes werden.

Bei der Auftaktveranstaltung, einem hochrangig besetzten Symposium im Studio 44 der Österreichischen Lotterien, brachten die Impulsreferate der Referenten Gerard Houllier (ehemaliger Head-Coach des FC Liverpool, nunmehr Technischer Direktor des Französischen Fußball-Bundes), David Taylor (Generalsekretär des Europäischen Fußballverbandes [UEFA]), Thomas Klooz (Chief Executive Officer [CEO] T.E.A.M. Marketing) und Boris Nemsic (CEO Telekom Austria und CEO mobilkom austria) sehr interessante und aufschlussreiche Erkenntnisse. Der ÖFB bildet in den nächsten Monaten – und ganz bewusst noch vor und während der UEFA EURO 2008™ – nun verschiedene Arbeitsgruppen für die Bereiche Sport, Struktur/Aufbauorganisation und Service/Vermarktung/Finanzen, wobei diese Arbeitsgruppen auch aus externen Experten bestehen werden. Bis 2009 sollen diese Arbeitsgruppen mögliche Beschlüsse, die zum angestrebten Ziel führen sollen, vorbereiten und diese sollen dann im Jahr der nächsten FIFA-Weltmeisterschaft (Südafrika 2010) umgesetzt werden.

Im Gespräch mit ÖFB Vorstand Georg Pangl beim ÖFB Fussball Symposium (C) GEPA pictures / Günther R. Artinger 

Ich kann diese Entwicklung nur begrüßen. Auch im Sport gilt: Nur wer bereit ist sich zeitweise punktuell zu verändern, wird auch in Zukunft Bestand haben. Von Zeit zu Zeit muss man Dinge hinterfragen und wenn notwendig ändern. Messen lassen muss sich der ÖFB am Ende des Tages aber an den konkreten Ergebnissen. So wäre es in etwa höchste Zeit, wenn bis 2012 auch die Zahl der im Fußball aktiven Frauen höher werden würde. In Österreich sind nur 2 Prozent der Aktiven Frauen. In Deutschland oder der Schweiz sind es 10 Prozent. Das muss sich ändern, zumal der Bedarf ja gegeben ist, die Strukturen (fehlende Vereine und dergleichen) aber nicht vorhanden sind.

Am Rande dieser Veranstaltung habe ich im Übrigen ein sehr interessantes längeres Gespräch mit UEFA-Generalsekretär David Taylor geführt und dabei festgestellt, dass 134 Tage vor Turnierbeginn auch die UEFA mit ihren Vorbereitungen auf die EURO 08 voll im Plan liegt.

24. Jänner 2008: SkiCross wird olympisch!

Die nächsten Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 werden erstmals um die Disziplin „SkiCross“ bereichert werden. Diese besondere Form des Freestyle-Skiings funktioniert nach dem KO-System. Jeweils 4 bis 6 Sportler treten auf einem Kurs, der viele Steilkurven, Sprünge und Wellen enthält, gegeneinander an.

Siegerehrung der Damen beim FIS SkiCross Weltcup am Kreischberg (C) Alfred Taucher 

SkiCross erfreut sich gerade bei jungen Menschen immer größerer Beliebtheit. Bereits zum dritten Mal fand der FIS SkiCross Weltcup in der Steiermark statt. 108 Athleten aus 18 Nationen kämpften am Kreischberg um die Podestplätze. Mehr als 2000 Fans feuerten die SkiCrosser an, die Stimmung war blendend. Die Tirolerin Karin Huttary verpasste den Sieg nur ganz knapp und wurde hinter der Französin Ophelie David Zweite. Bei den Herren landete der Tscheche Tomas Kraus einen Favoritensieg. Bester Österreicher wurde Andreas Matt als Neunter.

Siegerehrung der Herren beim FIS SkiCross Weltcup am Kreischberg (C) Alfred Taucher

Ihr Heimdebüt hatte unsere große Nachwuchshoffnung Kathrin Ofner, von der ich mir im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 2010 viel erhoffe. Ich werde versuchen die 18-jährige Murtalerin so gut wie möglich zu unterstützen!

23. Jänner 2008: 50.000 Fans und rot-weiß-roter Sieg

Für mich persönlich ist der Nachtslalom in Schladming immer das Highlight der Skisaison. Nicht nur weil er in meiner steirischen Heimat stattfindet, sondern auch weil die Athmosphäre eine ganz besondere ist.

Mehr als 50.000 Fans standen auch heuer wieder auf der Piste und jubelten begeistert, mit Fahnen, Kuhglocken und Hupen „bewaffnet“ den mutigen Slalom- Läufern zu die sich über die beleuchtete Piste wagten. Mehr als 2 Millionen Menschen verfolgten das Rennen live im Fernsehen – eine tolle Werbung für den Wintersportort. Aufgrund der einzigartigen Stimmung in Schladming unterstütze ich auch die Bewerbung für die Ski-WM 2013 aus voller Überzeugung.

Mit Alpindirektor Hans Pum (C) GEPA pictures / Hans Simonlehner 

Am Rande des Rennens hatte ich auch Gelegenheit mit Bundespräsident Fischer und ÖSV-Präsident Schröcksnadel die nächsten Schritte für eine erfolgreiche Bewerbung für die Ski-WM zu besprechen. Da 2008 natürlich voll im Zeichen der EURO steht, haben Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und ich die Pause zwischen ersten und zweiten Durchgang dazu genutzt, die tausenden Ski-Fans auf das Fußball-Jahrhundertereignis in unserem Land hinzuweisen.

Im Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer (C) GEPA picutres / Hans Oberländer

Mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Telekom Austria Chef Boris Nemsic (C) GEPA pictures / Hans Simonlehner 

Besonders habe ich mich an diesem Abend darüber gefreut, dass mit Mario Matt ein Österreicher den Slalom Sieg geholt hat. Mario und dem acht-platziertem Benjamin Raich konnte ich bei der Siegerehrung persönlich zu ihren tollen Leistungen gratulieren.

22. Jänner 2008: Verschärfung des Arzneimittelgesetzes!

Die aktuelle Diskussion rund um Verdächtigungen, es gebe systematisches „Blut-Doping“ in Österreich, hat mir gezeigt, dass uns eine Verschärfung des Arzneimittelgesetzes im Kampf gegen Doping helfen könnte. Ich möchte in Zusammenhang mit Doping sämtliche Methoden des Sportbetrugs im Arzneimittelgesetz berücksichtigt sehen, unter anderem eben Blutdoping. Und da ein Sportler diese Art von Doping nicht alleine durchführen kann, muss in solchen Fällen sein Umfeld – Trainer, Betreuer bzw. Ärzte – strafrechtlich belangt werden können.

Derzeit hat man als „Anbieter“ von Blut-Doping nur Verwaltungsstrafen bis zu € 21.800,– zu befürchten. Sportlern die des Dopings überführt werden, droht jedoch das AUS für ihre Karriere. Während der Sportler also seine Existenz-Grundlage verliert, kommen die Männer und Frauen im Hintergrund, die am Doping möglicherweise sogar viel Geld verdienen, ziemlich ungeschoren davon. Mir geht es um die Staatsgewalt gegen die Starken im System. Deswegen soll in Zukunft die Manipulation am Blut strafrechtlich relevant sein. Der betreffende Sportler wäre in einem solchen Prozess ein Zeuge und würde nur bei einer falschen Aussage strafrechtlich verfolgt werden. Die Athleten würden dann weiterhin nur sportrechtlich bestraft werden. Außerdem möchte ich auch den Besitz von Doping unter Strafe stellen. Bisher kann nur jemand strafrechtlich verfolgt werden, wenn er Dopingmittel verabreicht bzw. in den Verkehr bringt. Das möchte ich – ab einer gewissen Menge – auch auf den Besitz ausweiten.

Die unbewiesenen Verdächtigungen, die am vergangenen Dienstag gegen den ehemaligen Radprofi Totschnig erhoben wurden, haben mich aus zweierlei Gründen geärgert. Erstens hat man einer Sportlerpersönlichkeit nachhaltig Schaden zugefügt. Und zweitens hat man der Sportnation Österreich damit international geschadet. Das tut mir persönlich weh. Es hat sich niemand verdient, in ein so schlechtes Licht gerückt zu werden.

21. Jänner 2008: Restlose Aufklärung JA – Verbreitung von Gerüchten NEIN

Seit einigen Tagen kursieren in Medien Gerüchte und Verdächtigungen, wonach es in Österreich ein „Blutdoping-Labor“ geben soll. Auch einige Sportler wurden schon in Verbindung mit Blutdoping gebracht. Ich möchte Fakten statt Gerüchte sehen. Wenn es eine Liste mit Sportlern gibt, die angeblich „Kunden“ der Firma „Human Plasma“ waren, so muss diese auf den Tisch. Sonst muss ich davon ausgehen, dass es diese Liste gar nicht gibt.

Es gibt von mir jede Unterstützung für eine restlose Aufklärung, aber keine Beiträge zu Gerüchten. Derzeit gibt es von den Ermittlungsbehörden, weder von den österreichischen noch von den deutschen, Erkenntnisse darüber, dass sich Sportler in diesem Fall des Dopings schuldig gemacht hätten. Deswegen konnte ich auch beim Internationationalen Olympischen Comité und bei der WADA (World-Anti-Doping-Agency) Entwarnung geben. Dem IOC konnte ich mitteilen, dass derzeit gegen keinen Athleten irgendein Hinweis vorliegt. Gerade in einem Olympia- Jahr dürfen keine Zweifel darüber bestehen, dass unsere Sportler nichts mit Doping zu tun haben. Ich warne vor Schnellschüssen und Vorverurteilungen, die ohne fundierte Fakten in den Raum gestellt werden. Es ist unverantwortlich, Sportler in den Verdacht des Dopingmissbrauchs zu bringen, ohne Beweise dafür zu haben. Das ist unseriös und schadet dem Sport im Allgemeinen. Deswegen begrüße ich auch die Klage des DSV gegen einen deutschen Fernsehsender.