17. Jänner 2008: Wir fördern Spitzensport!

Ich freue mich schon auf die Olympischen Sommerspiele in Peking dieses Jahr und hoffe, dass möglichst viele österreichische Athletinnen und Athleten dort ihre Leistungen zeigen können. Bei der Vielzahl an qualifizierten Sportlern aus der ganzen Welt, die in China sicher in Topform sein werden, ist jede Medaille für einen unserer Athleten ein Erfolg. Nach den 7 Medaillen bei den Sommerspielen in Athen ist die Erwartungshaltung natürlich groß. Besondere Hoffnungsträger haben wir in den Disziplinen Segeln (Hagara/Steinacher), Schießen (Thomas Farnik, Mario Knögler), Judo (Sabrina Filzmoser, Claudia Heill, Ludwig Paischer), Schwimmen (Markus Rogan), Tennis und Tischtennis.

Mit den Schwimmern Dinko Jukic und Dominik Duer (C) GEPA pictures / Philipp Schalber 

Sportliche Höchstleistungen sind keine Zufallsprodukte, sondern Ergebnis eines konkret geplanten Prozesses. Um unsere Athletinnen und Athleten bestmöglich zu unterstützen gibt es die Spitzensportförderung „TOP SPORT AUSTRIA“. Für eine perfekte Vorbereitung zu den Olympischen Spielen haben wir in diesem Jahr die Förderungen um 1,2 Millionen auf 4,7 Millionen Euro erhöht.

TOP SPORT AUSTRIA (TSA) ist eine Koordinierungsplattform des Bundeskanzleramtes für bundesweit fördernde Einrichtungen und Institutionen des Österreichischen Sports (Österreichisches Olympisches Comitée, Österreichische Sporthilfe) unter Einbeziehung der frei gewählten Vertretung des Sports (Österreichische Bundes-Sportorganisation) sowie der Bundesländer.

Weiters ist TSA ein Beratungs- und Entscheidungsgremium zur Vergabe von Bundes-Sportförderungsmitteln; im Speziellen der Förderungsprogramme SPITZENSPORT, OLYMPIA und HOPE, einer spezifischen Nachwuchsförderung. Eine Förderung kann man über einen Fachverband oder die Bundes-Sportorganisation beantragen.

Auch in Zukunft werde ich den Spitzensport massiv unterstützen. Wir brauchen nämlich beides in Österreich: einen offenen Breitensport, an dem sich möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher beteiligen, und einen gut unterstützten Spitzensport, deren Athletinnen und Athleten für unser Land um Medaillen und Titel erkämpfen.

16. Jänner 2008: Förderung des Mädchen- und Frauensports!

Einer meiner Schwerpunkte im Jahr 2008 ist eine noch stärkere Förderung des Mädchen- und Frauensports. Die gleiche Teilhabe von Mädchen und Frauen am Sport in allen Bereichen – in der Sportausübung, im Spitzensport, in der Sportorganisation – ist Ziel der Sportförderung. Schon in den letzten Jahren haben wir Projekte im Frauensport, wie das Fußball „Leistungsmodell Mädchen“, das Projekt „call equal“ oder die Initiative „active girls- do it!“, stark gefördert. Auch in diesem Jahr sind viele spannende Maßnahmen geplant.

Ich habe im Bereich des Mädchen- und Frauensports einige Schwerpunkte gesetzt. So fördern wir die Talentsuche und Aus- und Weiterbildung von Frauen in „männerdominierten Sportarten“ wie Fußball, Radsport oder Eishockey mit den „WoGoS„-Projekten (Womensport Goes School), um mehr Mädchen zum Sport zu bringen. Gerade durch die Fußball-Europameisterschaft eröffnet sich eine einmalige Chance, mehr Frauen für den Fußball zu gewinnen. Derzeit gibt es im österreichischen Fußball einen Frauenanteil von 2 Prozent. Deswegen werde ich mich speziell dem Frauenfußball annehmen. Deutschland hat hier ja gezeigt welche tollen Ergebnisse, bis hin zum Weltmeistertitel, zu erzielen sind. Als ersten Schritt werde ich Bestrebungen unterstützen, eine nationale Fußball- Schülerliga für Mädchen, wie es sie schon für Buben gibt, zu gründen.

 Staatssekretär Lopatka mit talentierten Nachwuchssportlerinnen (C) StS Sport

Wir brauchen aber auch mehr Trainerinnen im Sport. Der Anteil der hauptberuflichen Trainerinnen bewegt sich heute in Österreich im einstelligen Prozentbereich. Hier setzen wir lenkend mit der Sportförderung an. Ich möchte, dass künftig bereits im Vorfeld von Förderungen bekannt geben wird, was zusätzlich für den Frauensport getan wird.

Zu guter Letzt ist auch die Sportkultur nach wie vor männlich dominiert. Es gibt wenig bis gar keine Frauen in den Entscheidungspositionen der Sportverbände. Die verstärkte Integration von Frauen in einer dynamischen Sportstruktur ist unabdingbar. Hier sind die Dach- und Fachverbände gefordert mehr Frauen Verantwortung zu geben.

15. Jänner 2008: Schule und Sport müssen zusammenwachsen

Junge Menschen für den Sport zu begeistern ist mir ein besonderes Anliegen. Da die Schulen der Ort sind, an dem sich unsere Jugendlichen „berufsbedingt“ am häufigsten aufhalten, müssen wir gerade hier ansetzen und über die Schule zu sportlicher Aktivität anregen. Der Schulsport spielt eine Schlüsselrolle in den frühen Jahren der Erziehung, besonders bei der Aneignung sozialer Fähigkeiten. Obwohl ein relativ hoher Prozentsatz der Kinder in der Freizeit aktiv Sport treibt, gibt es noch immer einen großen Rest, der dies nur im Schulsportunterricht tut.

Mein Ziel ist es, dass der organisierte Sport, also die Dach- und Fachverbände, ein breites Angebot an „Sport und Bewegung“ österreichweit in Kindergärten und Schulen bringt. Nur durch die enge Kooperation der Sportvereine mit den Schulen können wir junge Menschen langfristig zu sportlicher Aktivität motivieren.

Die Dach- und Fachverbände haben hier schon in den letzten Jahren spannende Projekte, wie „Ugotchi“ von der Sportunion, „Hopsi Hopper“ vom ASKÖ oder „Kids in motion“ vom ASVÖ, gestartet, die wir im letzten Jahr mit 1.762.900,– Euro unterstützen konnten. Dabei sieht sich der organisierte Sport aber nicht als Ersatz, sondern nur als Ergänzung und Erweiterung des Schulsports. Die Dach- und Fachverbände suchen Kooperationen mit Turnlehrern der Schulen. Denn nur gemeinsam – Schule mit organisiertem Sport – ist das Ziel zu erreichen, Kinder und Jugendliche für mehr Bewegung und Sport zu begeistern.

In diesem Jahr starten wir eine weitere Initiative die sportliche Aktivität in Kindergärten und Schulen bringen soll. Allein für diese Maßnahme stellen wir 2008 fast 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt investieren wir für die Förderung von „Schule und Sport“ dann mehr als 3,5 Millionen Euro in diesem Jahr.

Aber auch für den Schulsport an sich müssen wir etwas tun – gerade in den Berufsschulen, wo es derzeit gar keinen verpflichtenden Sportunterricht gibt. Hier sind wir auf die Unterstützung des Unterrichtsministeriums angewiesen.

Folgende Schwerpunkte für den Schulsport werde ich der Unterrichtsministerin vorschlagen:

• Stärkere Integration des Sports in das Schulprogramm

• Erhöhung der Qualität des Schulsports durch sportspezifische, alterstufengerechte LehrerInnenausbildung

• Bildungsmaßnahmen zum Thema „Ernährung und Gesundheit“

• Ausbau der Kooperationsmodelle von Schule und außerschulischen Sportorganisationen

• Aufwertung von Schulsport- und Wintersportwochen

Neben dem Pflichtfach können von den Schulen auch „Unverbindliche Übungen Bewegung und Sport“ angeboten werden. Rund 44 Prozent der Schulen bieten diese Möglichkeiten an, 138.500 Kinder (davon 57,5 Prozent Burschen) nehmen dieses Angebot an.

Trotz des Angebots an sportlicher Förderung an den Schulen sind in Österreich etwa 10 Prozent aller Kinder im schulpflichtigen Alter übergewichtig und etwa 5 Prozent akut adipös, wobei dieser Anteil in der Pubertät nochmals auf etwa 16 Prozent übergewichtig und 8 Prozent adipös ansteigt. Dieser Wert wird bei Lehrlingen sogar noch überschritten (11 Prozent adipös) (1. Österreichischer Adipositasbericht 2006).

Gerade im frühen Kindes- und Jugendalter stellt der Schulsport die einzige Gelegenheit dar, neben der Erziehung zu lebenslanger motorischer Aktivität auch soziale Grundregeln spielerisch kennen zu lernen. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, ein Regelwerk aufzustellen und einzuhalten (Fair play), genauso wie ein Ziel etwa gemeinsam in einer Mannschaft, im Teamwork zu erreichen. Ein Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn man konsequent auf dieses Ziel hinarbeitet: mit Disziplin, Durchhaltevermögen und Ausdauer, Rückschläge einstecken zu lernen aber auch im Sieg nicht übermütig zu werden.

Weitere positive Aspekte des (Schul-) Sports sind die erhebliche Reduzierung bzw. Kanalisierung von aggressivem Gewaltpotential, die Integrationsmöglichkeiten im Sportunterricht und die Förderung der Konzentrationsfähigkeit.

14. Jänner 2008: SPORT:ZUKUNFT

Dieses Jahr steht, neben den Großereignissen EURO und Olympia, ganz im Zeichen des „SPORT:ZUKUNFT“- Prozesses. Es ist dies ein breit angelegtes Diskussionsforum mit Experten und Betroffenen, wie man die Rahmenbedingungen für den Sport in Österreich optimieren kann. Die Struktur der Sportbürokratie hat sich seit der Ersten Republik nicht geändert. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und ich wollen die Rahmenbedingungen für den Sports fit machen für die Zukunft und dazu braucht es offene, konstruktive Gespräche ohne Tabus.

Bei der Auftaktveranstaltung SPORT:ZUKUNFT im Haus des Sports (C) HBF / Hans Hofer 

„SPORT:ZUKUNFT“ beginnt nun in 9 Fachgruppen Verbesserungsvorschläge und neue Ideen an- und auszudiskutieren. Die Gender- und Behindertensportthematik wird als Querschnittsmaterie in allen 9 Gruppen ein Thema sein. Die 9 Gruppen:

1.) Aus- und Fortbildung: In dieser Fachgruppe werden wir über neue Wege bei der Ausbildung von Kindergartenpädagogen, Sportlehrern, Lehrwarten und Trainern aber auch Sportmanagern diskutieren.

2.) Menschen zur Bewegung: Wir brauchen eine Strategie, wie wir Menschen zu mehr Bewegung und Sport motivieren können. Mein Ziel ist der lebensbegleitende Sport als neue Kultur in unserem Land.

3.) Nachwuchs- und Talenteförderung: Wir brauchen ein systematisches, duales Ausbildungssystem für Sportler das neben der sportlichen (Leistungssport) auch die schulische oder berufliche Ausbildung beinhaltet.

4.) Top-Sport: Das Ziel ist es optimale organisatorische Rahmenbedingungen und eine dichte Vernetzung mit den Ländern, Universitäten und anderen „Playern“ zu finden.

5.) Rahmenbedingungen für den Sport: In dieser Fachgruppe werden die den Sport betreffende Gesetzgebung, die optimale Verbandsstruktur und die Optimierung der Fördersysteme Themen sein.

6.) Internationale Beziehungen: Es geht um Lobbyismus im internationalen Sport- Netzwerk, erfolgreiche Bewerbungen um große Sport-Events und die Ansiedlung internationaler Verbände in Österreich.

7.) Sportökonomie und Medien: Das Ziel ist die Optimierung der Wechselwirkungen zwischen dem Sport, den Medien und der Wirtschaft und um Wege, die Leistungen des Sport und unserer Sportler für die Gesellschaft noch stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.

8.) Sport und Gesellschaft: In dieser Gruppe werden wir über die sozialen Leistungen des Sports – Ehrenamt, Integration, Überwindung sozialer Barrieren – sprechen.

Ich freue mich auf die intensiven Diskussionen, die wir in den kommenden Monaten in diesen Gruppen führen werden. Wir brauchen mutige Lösungen für eine gute Zukunft des Sports.

12. Jänner 2008: Das Sportjahr 2008

2008 wird in der Sportgeschichte Österreichs einen ganz besonderen Platz einnehmen. Mit der UEFA EURO 2008 kommt bei uns – vom weltweiten Medieninteresse die zweitgrößte Sportveranstaltung nach der Fußball-WM – zur Austragung. Die Experten sagen, dass die EURO 2008 mehr Zuschauer haben wird als die Olympischen Sommerspiele in Peking. Mit der Schweiz gemeinsam bereiten wir uns in dutzenden Arbeitssitzungen auf diesen Mega-Event sehr gut vor, zu dem im Juni hunderttausende Gäste und zwei Millionen zusätzliche Nächtigungen erwartet werden.

Im August wird in Peking um olympisches Gold gekämpft. Ich bin zuversichtlich das wir mit dem nötigen Glück mehrere Medaillen schaffen können. Bei Weltmeister- und Europameisterschaften haben unsere Olympiateilnehmer zuletzt im Judo (Ludwig Paischer), Tischtennis (Werner Schlager), Radfahren (Dr. Christiane Söder), Kanu (Violetta Obblinger-Peters), Triathlon (Kate Allen) Schwimmen (Markus Rogan, Mirna Jukic, Fabienne Nadarajah) und Beachvolleyball (Clemens Doppler/Peter Gartmayer) mit Medaillengewinnen überzeugen können. Dazu kommen noch unsere Doppel-Olympiasieger im Segeln Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher.

Werner Schlager - Medaillenhoffnung bei den Olympischen Sommerspielen in Peking (C) HBF / Dragan Tatic 

Neben diesen beiden Großereignissen gilt es in Österreich das neue Anti-Doping-Gesetz bestmöglich umzusetzen und die „SPORT:ZUKUNFT“-Diskussion in den neun Arbeitsgruppen zu einem guten Ergebnis zu bringen. Wir müssen hart daran arbeiten, die Zahl der „Bewegungs- und Sportverweigerer“ zu senken. 60 Prozent inaktive Österreicherinnen und Österreicher sind zu viel.

Das Jahr 2008 werden sportinteressierte Österreicherinnen und Österreicher ganz sicher noch lange in Erinnerung behalten!