20. April 2008: Erfolg bei Eishockey B-WM nachhaltig nutzen

Österreich ist wieder erstklassig. Mit einem 7:3 gegen Polen, dem insgesamt fünften Sieg im fünften Spiel, sicherte sich die Eishockey-Nationalmannschaft bei der B-WM in Innsbruck den Wiederaufstieg in die A-Gruppe. Ich habe die große Hoffnung, dass jetzt um Thomas Vanek & Co ein neues junge Spieler eingebunden und ein zukunftsfähiges österreichisches Team aufgebaut wird.

Das österreichische Eishockey-Nationalteam bei der Siegerehrung, jubelnd nach dem Triumph über Polen, in Innsbruck (C) GEPA pictures / Andreas Pranter 

Natürlich wird ein NHL-Star wie Vanek nicht immer zur Verfügung stehen, aber wenn er auf dem Eis ist, ist er ein Vorbild an Kampf- und Teamgeist gerade für neue junge Spieler. Trainer Lars Bergström hatte aber in dieser Woche eine Mannschaft aufgestellt, die insgesamt großartig gespielt hat.  Den sportlichen Erfolg der Eishockey-Nationalmannschaft bei der B-WM und die Aufbruchsstimmung gilt es nun nachhaltig zu nutzen. In beeindruckender Weise ist es der Bergström-Truppe gelungen, sich zurück in die A-Gruppe und die Herzen der Fans zu spielen. Damit wurde der Grundstein gelegt.

Österreich hat damit nach 2002 wieder eine realistische Chance, mit einer Eishockey-Mannschaft an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Zunächst muss bei der kommenden A-WM in der Schweiz der Klassenerhalt geschaffen werden, dann ist der nächste Schritt „Olympische Spiele 2010 in Vancouver“ realistisch. Der gestrige Abend war ein wahres Eishockeyfest, spätestens im Mtteldrittel zeigten die ÖEHV-Cracks, wer der Herr im Haus ist. Drei Treffer innerhalb von 3:32 Minuten sorgten für die Vorentscheidung. Thomas Vanek gewann zusammen mit Dieter Kalt mit je fünf Treffern die Torschützenwertung. Kalt wurde zudem als bester Stürmer des Turniers ausgezeichnet und der „Trainer des Turniers“ ging an ÖEHV-Coach Lars Bergström.

Kilian Fischhuber beim 3. Boulder Weltcup in Hall in Tirol (C) GEPA pictures / Simon Hausberger 

Einen perfekten Saisonauftakt hatten auch die heimischen Kletter-Asse: Vor dem Eishockey-Match besuchte ich noch den 3. Boulder-Weltcup in Hall/Tirol. Dort feierten der Gesamtweltcupsieger Kilian Fischhuber und Weltmeisterin Anna Stöhr einen heimischen Doppel-Erfolg im mit knapp 2.000 Fans prächtig gefüllten Haller Salzlager. Diese junge Sportart bewegt wirklich die Massen, die Stimmung war eindrucksvoll. Der Österreichische Wettkletterverband (ÖWK) erlebt derzeit einen wahren Kletterboom. Getragen von den internationalen Erfolgen der Spitzenathleten wird der Klettersport in die Breite getragen. In Österreich gibt es derzeit über 200 künstliche Kletterwände vom Bodensee bis nach Wien und eine rasant ansteigende Mitgliederanzahl von mittlerweile über 20.000 Aktiven, von denen ein Drittel unter 18 Jahren alt ist. Gerade in Zeiten, wo es für Vereine immer schwieriger wird, Kinder und Jugendliche für Sport zu begeistern, ist das bemerkenswert.

19. April 2008: Behindertensportler ist Burgenlands "Sportler des Jahres"

Bei der Gala Nacht des Sport im Burgenland gab es eine schöne Premiere. Erstmals wurde in der Kategorie „Sportler des Jahres“ mit Georg Tischler ein burgenländischer Behindertensportler ausgezeichnet. Das ist wirklich ein schönes Signal für die Gleichstellung im Sport. Der 46-jährige Golser wurde für seinen Weltmeistertitel im Kugelstoßen bei der Leichtathletik-WM der Behindertensportler in Taiwan ausgezeichnet.

ÖFB-Präsident Dipl.-Ing. Friedrich Stickler, Landeshauptmann Hans Niessl und die Gewinner der Wolfgang-Mesko-Talentetrophy: Lena Hess, Victoria Schindler, Tina Wilfinger und Walter Rasi Bajons (C) Sportpool Burgenland / Viktor Fertsak 

Diese Auszeichnung zeigt, dass die sportlichen Leistungen honoriert worden. Julia Dujmovits holte sich den Titel „Sportlerin des Jahres“. Die Snowboarderin aus Sulz holte 2007 Gold bei der Junioren-WM und den ersten Weltcupsieg. Mir war es eine besondere Ehre, an diesem Abend die Preisträger der Wolfgang-Mesko-Talentetrophy auszuzeichen. Die Segler Lena Hess und Rasi Bajons, die Orientierungsläuferin Tina Wilflinger und die Ringerin Vikotria Schindler sind die Nachwuchssportler des Jahres. Als „Mannschaft des Jahres“ wurde schon zum sechsten Mal der SV Mattersburg ausgezeichnet: diesmal für die beste Bundesliga-Saison der Klubgeschichte und das Erreichen des Cup-Finales. „Trainer des Jahres 2007“ wurde Paul Gludovatz. Der Eberauer führte vergangenen Sommer das Unter-20-Fußball-Nationalteam ins WM-Semifinale und sorgte für eine erste Fußball-Euphorie vor der EURO in Österreich.

Überhaupt stand die EURO im Mittelpunkt der Gala im Pamhagen. Das Burgenland in besonderem Maße profitieren. Mit dem Teamhauptquartier des ÖFB in Stegersbach und den fussballverrückten Kroaten in Bad Tatzmannsadorf wird die mediale Aufmerksamkeit sehr groß sein. Und die Burgenländer sind selbst fussballbegeistert. 140 von 171 Gemeinden – von Andau bis Zillingtal – habe sich für „2008 – GANZ Österreich am Ball“ angemeldet, um so die EURO-Begeisterung bis in die kleinsten Gemeinden zu tragen. So wird die EURO nicht nur in den Austragungsstädten spürbar. Unter diesen Gemeinden werden dann bis zum 22. Juni die „Fangemeinden 2008“ gewählt. Neben dem positiven Image-Effekt für Österreich wird vor allem der wirtschaftliche Nutzen größer sein, als bisher gedacht. Allein der Tourismus wird eine Nettowertschöpfung von zusätzlich rund 539 Millionen Euro erzielen.

18. April 2008: Auch Bolivien packt das EURO-Fieber

Unverhoffte Besuche sind meist die schönsten. Die Justizministerin von Bolivien Celima Torrico ist derzeit zu Gast in Wien und hat kurzfristig um ein Treffen gebeten. Da Staatschef Evo Morales ein glühender Fußballanhänger ist, hat er sie beauftragt mit dem österreichischen Sportstaatssekretär zusammenzutreffen. Gerne habe ich das Angebot von Morales angenommen, für unsere EURO 2008 in Bolivien Werbung zu machen.

Die bolivianische Justizministerin beim Treffen im Büro des Herrn Sportstaatssekretär (C) StS Sport 

Ich überreichte Torrico einen „Botschafter der Leidenschaft“-Rucksack und einen „Österreich am Ball“-Ball. Die bolivianische Delegation trug bei ihrem Treffen auch ein großes Anliegen vor. Einige bolivianische Fußballstadien – darunter das Größte in der Hauptstadt La Paz auf über 3600 Höhenmetern – wurden von der FIFA mit einem Spielverbot für internationale Spiele belegt, weil sie zu hoch liegen und die Gastmannschaften durch den Luftdruck stark benachteiligt wären. Staatspräsident Morales kämpft jetzt bei der FIFA dafür, dieses Verbot wieder aufzuheben. Dass Morales ein begeisterter und kämpferischer Fußballfan und -spieler ist kann man auch an folgender Geschichte sehen. Bei einem Hallenturnier Ende Juli 2006 stieß er mit dem gegnerischen Torhüter zusammen und brach sich dabei die Nase, worauf ihm 48 Stunden Ruhe verordnet wurden.

17. April 2008: Werenka verstärkt Österreichs Eishockey-Nationalteam

Ich bin erfreut und erleichtert, dass die Einbürgerung von Eishockey-Spieler Darcy Werenka jetzt perfekt ist. Der Kanadier ist damit für B-WM spielberechtigt und konnte unsere Eishockey-Nationalmannschaft bereits beim gestrigen 5 zu 1 gegen die Niederlande unterstützen. Der eingebürgerte Werenka spielte bei seinem WM-Debüt für Österreich sehr stark und wurde zum Spieler des Abends gewählt.

Neo-Österreicher Darcy Werenka bei der Eishockey - B-WM in Innsbruck (C) GEPA pictures / Andreas Pranter 

Die Niederländer haben aufgezeigt, dass der Weg zurück zur A-Weltmeisterschaft kein Selbstläufer wird. Die Österreicher spielten unterdurchschnittlich, der Außenseiter überdurchschnittlich und so stand es nach zwei Dritteln nur 1 zu 1. Dann drehten die Rot-Weiß-Roten mit dem frisch eingebürgerten neuen Austro-Kanadier Werenka in der Abwehr auf, den Schlusspunkt setzte einmal mehr Superstar Thomas Vanek, der innerhalb von 80 Sekunden einen Doppelpack erzielte und nun bei fünf Treffern hält.

Das österreichische Nationalteam mit Darcy Werenka, Dieter Kalt, Bernd Brückler, Roland Kaspitz und den Fans bei der Eiskockey B-WM in Innsbruck (C) GEPA pictures / Andreas Pranter 

Die mannschaftliche Leistung ist wirklich großartig und es ist gut, dass Darcy Werenka bei den wohl schwersten Gruppen-Spielen gegen Kasachstan und Polen als Österreicher auf dem Eis stehen wird. Am Freitag treffen die ÖEHV-Cracks als Tabellenführer in einer vorentscheidenden Partie auf Kasachstan, das sich gegen Polen im Penaltyschießen mit 4 zu 3 durchsetzen konnte. Nach dem Besuch des Kletter-Weltcups Bouldern in Hall in Tirol werde ich am Wochenende mit 3.200 begeisterten Fans in Innsbruck unser Team auf dem Weg in die A-Gruppe anfeuern.

16. April 2008: 2,4 Millionen Euro sollen Österreichs Kinder bewegen

Mit der heute im Ministerrat verabschiedeten Initiative „Mehr Bewegung für Kinder – bessere Chance für junge Top-Sportlerinnen“ kann im Herbst die wichtige Aktion zur Förderung von Sport und Bewegung in Kindergärten und Volksschulen sowie Verbesserungen für den österreichischen Nachwuchsleistungssport gestartet werden. Insgesamt werden 2,4 Millionen Euro für unsere Kinder und Jugendlichen im Gesundheits- und Leistungssport investiert. Wobei die „Kooperation Schule und Sportverein“ die Gesundheitsförderung forciert, das „Bundesnetzwerk Nachwuchs-Leistungssport“ auf eine Optimierung der Talenteförderung abzielt.

Übergabe von Fußbällen für eine bewegte Turnstunde (C) StS Sport 

Die Bundesregierung leistet unter Federführung des Sportstaatssekretariats mit dem Aktionsprogramm für Kindergarten und Volksschule in Kooperation mit dem Vereinssport einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsprävention, aber auch zur Verbesserung des Sozial- und Lernverhaltens der Kinder. Vor dem Hintergrund der negativen Tendenzen bei der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Österreich – Stichwort: Übergewicht – ist es dringend notwendig gewesen, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Unterrichts-, dem Gesundheitsministerium und dem organisierten Sport erzielt wurde. Der Ausbau von Kooperationsmodellen von Schulen mit außerschulischen Sportorganisationen und Sportvereinen sowie die sportspezifische LehrerInnen-Aus- und Fortbildung für Volksschulen und Kindergärten soll mit Beginn des Schuljahrs 2008/2009 starten. Die finanziellen Mittel von 1,9 Millionen Euro wurden bereits im Vorjahr sichergestellt, nun geht es an die konkrete Umsetzung in Kooperation mit den Sportverbänden.

Nicht nur im Gesundheits- sondern auch im Spitzensportbereich setzt die Bundesregierung wichtige Maßnamen zur Verbesserung der Chancen für junge Top-Sportlerinnen. Mit dem „Bundesnetzwerk Nachwuchs-Leistungssport“ fördern wir die Medaillenhoffnungen von Morgen. Erstmalig wird ein Gesamtkonzept erstellt, durch das bessere Rahmenbedingungen für den Nachwuchs-Leistungssport erzielt werden. Die Einrichtung eines Bundeskoordinators gewährleistet den Erfahrungsaustausch und die Synergienutzung sowie die engere Vernetzung mit den Spitzensport-Einrichtungen des Bundes (Fachverbände, ÖOC, Sporthilfe, Top Sport Austria, BSO). Denn die Leistungsmodelle, angesiedelt bei den Schulen für LeistungssportlerInnen, sind das Herzstück des österreichischen Nachwuchssports.
Für die Realisierung werden aus der Allgemeinen Sportförderung im Besonderen aus Mitteln des Spitzen-, Leistungs- und Nachwuchssports pro Jahr maximal 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.