01. August 2008: "Strategie 2012" für Österreichs Spitzensport

Obwohl Österreich mit seiner 70-köpfigen Olympia-Mannschaft zahlreiche Medaillen-Kandidatinnen und -Kandidaten entsendet, ist es bedauerlich, dass Österreich nur in 14 der insgesamt 28 olympischen Sportarten vertreten ist. Es wird nach Peking eine Evaluierung und Optimierung im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele in London 2012 geben. Eine Expertengruppe erarbeitet einen Kriterienkatalog, durch den der Einsatz von Fördermitteln vor allem in Hinsicht auf die Zukunftsperspektive im internationalen Wettbewerb, die Professionalität der einzelnen Verbände und deren Einsatz für die Nachwuchsarbeit gesteuert und begeleitet werden soll.

Ziel der Strategie ist es, die Förderungen gezielter einzusetzen, und bis zu den Sommerspielen in London 2012 in 20 Sportarten vertreten zu sein (C) HBF / Andy Wenzel

Diese „Perspektivengespräche“ müssen zu verbindlichen Vereinbarungen führen, denn wenn Österreich in 14 der 28 olympischen Sportarten nicht vertreten ist und in den Mannschaftssportarten schon lange nicht mehr, kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Der Hochleistungssport in Österreich braucht professionelle Verbandsstrukturen, die Verknüpfung von Sport und Wissenschaft, die Einrichtung von Leistungs-Kompetenzzentren, den Einsatz und Ausbildung hochqualifizierter hauptamtlicher Trainer, eine Sicherstellung einer dualen Ausbildung für Sportler, die Schaffung des „Berufsbildes Trainer“ und eine Konzentration der Verantwortlichkeiten im Hochleistungssport. In Zukunft gibt es zudem einen Schwerpunkt Nachwuchsförderung für die Leistungsmodelle im Bereich der ORGs für Leistungssportler. Ein Bundeskoordinator wird die bundesweite Vernetzung der Nachwuchs-Leistungssportzentren optimieren. Dafür werden weitere 500.000 Euro eingesetzt, die Auswirkungen sollten bereits für London 2012 spürbar sein. Unter Berücksichtigung der Evaluierung der Bundes-Sportförderung 2005 bis 2008 soll das Spitzensportsystem in Österreich so geordnet werden, dass die Professionalisierung so erfolgt, dass wir im internationalen Wettbewerb bestehen können. Dann können wir Sonderprogramme für jene olympischen Sportarten starten, die in Peking 2008 nicht in gewohnter Stärke vertreten waren. Von 28 olympischen Sportverbänden haben nach 1945 zehn Olympia-Medaillen gemacht. Die Segler, Judokas, Schützen und Leichtathleten führen diese Wertung an. Handlungsbedarf ist im Hinblick auf London 2012 insbesondere beim Ruder-, Fecht- und Leichtathletikverband gegeben, aber auch die Ringer, Taekwondo und die Gewichtheber, die in Athen noch vertreten waren, sind in Peking nicht dabei. Ziel muss es sein, dass Österreich in London in 20 Sportarten vertreten ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert