12. November 2008: Doping und Fettleibigkeit größte Herausforderungen für den Sport

Der Kampf gegen Doping und Fettleibigkeit beginnt bei der Jugend und kann ebenso wie die Bekämpfung von Gewalt und Rassismus sowie Wettbetrug nur gemeinsam gewonnen werden. Beim Besuch von IOC-Präsident Jacques Rogge anlässlich der 100 Jahr-Feierlichkeiten des ÖOC erörterten wir bei einem Arbeitsgespräch diese Themen. Ein fairer, sauberer und gesunder Sport ist der wichtigste Ansporn für junge Menschen, sportlich aktiv zu werden, die ersten olympischen Jugendspiele zudem ein wichtiger Impuls gegen die zunehmende Inaktivität der Jugend.

IOC-Präsident Jacques Rogge nennt Doping und Inaktivität der Jugend als größte Herausforderungen für den Sport (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Jacques Rogge bezeichnete den Kampf gegen Doping als die weiterhin größte Herausforderung für den Sport und das IOC. „Doping ist im Sport das, was Kriminalität in der Gesellschaft ist“, sagte der 64-jährige Spitzen-Sportfunktionär. Maßnahmen zum Schutz minderjähriger Sportler werden regelmäßig von einer Arbeitsgruppe der EU-Sportminister von Großbritannien, Luxemburg und den Sportstaatssekretären von Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal und Österreich mit der Spitze des IOC abgeklärt, um so ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen zu erreichen.

Neben Doping hat die weltweit größte und mächtigste Sportorganisation auch die zunehmende Inaktivität der Jugend und die damit verbundenen Gefahren durch die Folgen von Übergewicht als Anliegen des Sports erkannt. Österreich wird das IOC auch in diesem Kampf unterstützen. IOC-Präsident Rogge hat zudem lobende Worte für die Innsbrucker Bewerbung für die ersten Olympischen Winter-Jugendspiele 2012 gefunden. Innsbruck hat als einzige „Candidate City“ neben dem finnischen Kuopio „große Chancen“, den Zuschlag zu bekommen. Es wäre sehr erfreulich, wenn vom Sportland Österreich aus dieses positive Signal zur weltweiten Förderung von Sport und Bewegung an die Jugend ausgeht.

11. November 2008: 100 Jahre ÖOC – eine Erfolgsgeschichte in Rot-Weiß-Rot

Mit einem festlichen Galaabend hat das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) in der Wiener Hofburg sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Neben IOC-Präsident Jacques Rogge und EOC-Präsident Patrick Hickey waren unter den rund 350 Festgästen auch 70 österreichische Olympia-Medaillengewinner und 30 Olympiasieger.

Jacques Rogge erhielt das "Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich", Patrick Hickey die Pierre-de-Coubertin-Medaille (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Der eigentliche Geburtstag des 1908 gegründeten ÖOC war bereits vergangenen März. Die Feier ist aber wegen der Vorbereitungen auf die Sommerspiele in Peking auf den Herbst verschoben worden. Das ÖOC hat in seiner hundertjährigen Geschichte insgesamt 292 Medaillen – offiziell aber nur 271, weil das IOC die Zwischenspiele und die Kunstbewerbe nicht anerkennt – geholt. 107 (86 offiziell) im Sommer, 185 bei Winterspielen, 51 davon in Gold. Die meisten Goldmedaillen, nämlich drei, holte Skilegende Toni Sailer. Erfolgreichster österreichischer Olympiateilnehmer aller Zeiten ist der nordische Kombinierer Felix Gottwald mit zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze.

350 Gäste und 30 Olympiasieger in der Hofburg - Im Gespräch mit Doppelolympiasieger Felix Gottwald und Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Emese Hunyady (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Österreich hat in dieser Zeit nicht nur zweimal Winterspiele – 1964 und 1976 in Innsbruck – ausgerichtet sondern insgesamt stets einen wichtigen Beitrag zur Olympischen Bewegung geleistet. Gefeiert wurde aber nicht nur das ÖOC sondern vor allem auch die österreichischen Medaillengewinner. Die Wintersportlegenden Resi Hammerer, Othmar Schneider, Ernst Hinterseer, Egon Zimmermann, Olga Pall, Trixi Schuba, Franz Klammer, Toni Innauer, Annemarie Moser-Pröll, Michaela Dorfmeister, Stephan Eberharter, Felix Gottwald, Ernst Vettori oder Petra Kronberger gaben sich ebenso die Ehre wie die Sommersportler Hubert Raudaschl, Eva Janko, Ilona Gusenbauer, Kate Allen, Sissy Max-Theurer, Christoph Sieber oder die Segel-Doppel-Olympiasieger Roman Hagara/Hans Peter Steinacher. Doppelolympiasieger Peter Seisenbacher sowie der dreifache Goldmedaillen-Gewinner Toni Sailer waren verhindert.

10. November 2008: Überraschender Rücktritt von Friedrich Stickler

Die reibungslose Vorbereitung und Durchführung des einmaligen Sportereignisses EURO 2008 und die erfolgreiche Forcierung der Jugendarbeit im österreichischen Fußball – das sind die beiden prägendsten Erfolge der Amtszeit von ÖFB-Präsident Friedrich Stickler. Der überraschende Rücktritt Friedrich Sticklers von seiner Funktion als Präsident des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) ist eine persönliche Entscheidung, die man akzeptieren und respektieren muss.

 Ich möchte Friedrich Stickler im Namen des österreichischen Sports für seine erfolgreiche 6-jährige Amtszeit sehr herzlich danken (C) GEPA pictures / Walter Luger

Ich war gerade beim Gala-Abend zur 100-Jahr-Feier des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) als die Eilt-Meldung über die Nachrichten-Agenturen verbreitet wurde. Friedrich Stickler, der gerade von der ÖFB-Präsidiumssitzung zur ÖOC-Feier kam, betonte, dass die berufliche Auslastung in seinem Job als Generaldirektor-Stellvertreter der Österreichischen Lotterien aussschlaggebend für seine Entscheidung gewesen sei. Mit Stolz kann Stickler aber darauf verweisen, dass sein Nachfolger einen wirtschaftlich gut aufgestellten Verband übernehmen kann. In seiner sechsjährigen Amtszeit hat Österreich die Fußball-Europameisterschaft bekommen und mit der „Challenge 08″ ein europaweit einzigartiges Nachwuchsförderungsprojekt gestartet, das seinen ersten Erfolg bereits bei der U20-Weltmeisterschaft in Kanada erzielte. Dafür möchte ich Friedrich Stickler im Namen des österreichischen Sports sehr herzlich danken. Als interimistischer ÖFB-Präsident führt der dienstälteste Verbands-Vize Kurt Ehrenberger die Geschäfte bis zur Außerordentlichen Hauptversammlung im Jänner, wo der neue Verbandschef gewählt wird.

Marathon des Alpes Maritimes, 9.11.2008

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Bei herrlichem Laufwetter starten 10.000 beim 1. Alpes-Maritimes Marathon in Nizza, der zweifelsohne mit einer der schönsten Laufstrecken, die es auf unserem Planeten gibt, aufwarten kann. Die Côte D’Azur bietet eine wunderbare Küstenlandschaft mit einem tollen alpinen Panorama im Hintergrund. Auf der Prachtstraße (Promenade des Anglais) wird um 8:45 Uhr in Nizza gestartet, auf flachem Kurs geht es nach Antibes mit seiner einzigartigen Altstadt. Zur Hälfte der Strecke kommen zwei längere Steigungen. Von Cap d’Antibes geht es nach Cannes, wo man vor dem Festival-Palast auf einem roten Teppich ins Ziel gelangen wird. Die Architektur von Villeneuve-Loubet mit den pyramidenförmigen Terrassenhäusern, der Blick von Antibes zurück auf Nizza mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund auf einer von Palmen gesäumten Laufstrecke und dann in Cannes vorbei am weltberühmten Carlton-Hotel – das sind einmalige Lauferlebnisse. 8207 Läufer kommen in die Wertung. Mit 3:45:47 lande ich im 1. Drittel des Klassements.

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Eine tolle Homepage (http://www.marathon06.com/) mit einem 3-D Video von der Laufstrecke runden das umfassende Servicepaket des Veranstalters ab.

07. November 2008: Startschuss für das "Turn 10"-Programm in Vereinen und Schulen

Laufen, Turnen, Schwimmen – die Grundsportarten müssen in Österreich wieder einen höheren Stellenwert einnehmen. Für die Gesundheit und auch den Lernerfolg unserer Kinder und Jugendlichen sind die dabei gewonnenen Grundtechniken und -fertigkeiten von enormer Bedeutung. Regelmäßige Bewegung und Sport machen das Hirn effektiver! Die tägliche Bewegungs- und Sportstunde in ganztägigen Schulformen ist daher auch die wichtigste Forderung seitens des Sports in den derzeit laufenden Regierungsgesprächen. Heute habe ich gemeinsam mit Landeshauptmann Josef Pühringer und ÖFT-Präsident Christian Katzlberger die „Turn 10“-Initiative des österreichischen Fachverbands für Turnen (ÖFT) anlässlich der 62. Kunstturn-Staatsmeisterschaften in Oberösterreich präsentiert.

Das neue Basis- und Vereins-Wettkampfprogramm "Turn10 – das österreichische Turnprogramm" zielt darauf ab, dass die Vereine wie auch Schulen in ihrem Unterricht den Kindern und Jugendlichen den Einstieg in eine bewegte Turn- und Sportwelt ermöglichen (C) ÖFT 

Das neue Basis- und Vereins-Wettkampfprogramm „Turn10 – das österreichische Turnprogramm“ zielt darauf ab, dass die Vereine wie auch Schulen in ihrem Unterricht den Kindern und Jugendlichen den Einstieg in eine bewegte Turn- und Sportwelt ermöglichen. Turnen ist als eine der drei Grundsportarten, die für die motorische Ausbildung für alle Sportarten wichtig sind, die beste Präventionsmaßnahme für einen bewegten und gesunden Lebensstil. „Turn10“ hat daher Vorbildwirkung für alle anderen Verbände. Es zeigt auf, wie man mit einem attraktiven Konzept direkt an die Vereine und Schulen herangeht, um bereits vom Kindesalter an das Fundament für ein sportliches und gesundes Leben zu errichten. Das Sportstaatssekretariat unterstützt dieses Projekt mit 109.000 Euro. Der Turnverband hat aber noch weitere innovative Ideen. So hat ÖFT-Präsident Katzlberger während der EURO 2008 mit dem Österreichischen Fußballbund (ÖFB) ein in Österreichs Sportlandschaft einzigartiges Kooperationsprojekt gestartet, um fachverbands- und sportartenübergreifend die Ausbildung der Sportmotorik der 10- bis 14-Jährigen Fußballtalente zu fördern. Das Sportstaatssekretariat fördert dieses Projekt mit insgesamt 140.000 Euro.

Die Kooperation von Vereinen mit Schulen ist ein wesentlicher Punkt, um Kinder und Jugendliche für Bewegung und Sport zu begeistern. Seitens des Sportstaatssekretariats wird daher für die Schulsport-Initiative „Mehr Bewegung in Kindergärten und Volksschule“ zwei Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Als Sportstaatssekretär kann ich die Rahmenbedingungen schaffen, die Projekte und Ideen müssen aber von den Verbänden kommen. Wir brauchen solche innovativen Ansätze wie „Turn 10“, wollen die Verbände künftig im Breiten- und Gesundheitssport wie im Spitzensport erfolgreich sein. Turnen wird dadurch wieder als trendige Sportart gerade für die Jugend entdeckt.

www.turn10.at