Unvergessliches Erlebnis Kilimanjaro-Marathon

Als die Läufer im Stadion des Universitätskollegs am Sonntag um 6 Uhr morgens eintreffen, ist es noch dunkel. Um 6.30 Uhr starten 270 Marathonläufer und eine halbe Stunde später fällt der Startschuss für jene 1.200, die die halbe Distanz bestreiten wollen. Das Ziel erreichen 227 Marathonläufer und 1.113 Halbmarathonläufer.

Der Marathon bietet drei besondere Herausforderungen und drei einzigartige Besonderheiten:

In der Anfangsphase bis Kilometer 16 läuft man auf der stark befahrenen Hauptstraße in Richtung Dar es Salaam, die Moshi mit der größten Stadt des Landes verbindet. Dass Tanzania nach wie vor ein Entwicklungsland ist, merkt man an den desolaten Wohnhütten hier sehr deutlich. Bei Kilometer 16 kommt man in die Stadt zurück und läuft beim Bahnhof mitten durch das Gewühl des Stadtzentrums.

Ab Kilometer 19 kommen zum Verkehr die zwei weiteren Herausforderungen dazu: Ein Anstieg auf einer Länge von 12 Kilometern und mehr als 300 Höhenmetern bis Kilometer 31 dazu die stechende Sonne. Beim Zieleinlauf hat es 32 Grad Celsius.

Erleichtert werden die Strapazen durch die großartige Landschaft mit dem Kilimanjaro im Zentrum. In der Früh sind der Mawenzi (5.149 m), der Uhuru Peak (5.893m) und die Gletscher gut sichtbar. Die Landschaft ist erstaunlich grün mit vielen Kaffeeplantagen. Später umhüllen Wolken die Berge.

Das zweite Plus sind die sehr gute Getränkeversorgung und die medizinische Betreuung. Wasser und Coca-Cola werden angeboten, Erste-Hilfe-Teams stehen am Streckenrand.

Mein positivstes Erlebnis waren aber die Kinder und Jugendlichen, die mitgelaufen sind. Oft nur mit Sandalen ausgestattet begleiteten sie mich 10 und mehr Kilometer. Auch drei Massai mit Stöcken in der Hand liefen einige Kilometer mit mir. Sie hatten Riesenspaß dabei.

Mit gegenseitigem Applaus verabschiedeten wir uns bei Kilometer 39.

Im Ziel sind tausende Besucher. Es herrscht  Volksfeststimmung bei vollbesetzten Zuschauerrängen.

Mein persönliches Ziel, unter 5 Stunden zu bleiben, schaffe ich ohne übermäßige Anstrengung.

Nach dem Marathon erklären dann mehrere Läufer, die eine GPS-Messung hatten, dass die Strecke mehr als 43 Kilometer lang war.

Als Belohnung gibt es eine schöne Medaille und ein Marathon-T-Shirt, gesponsert von „Kilimanjaro-Bier“, der alles dominierenden Marke von Moshi, der Stadt am Fuße des Kilimanjaro.

Ein Lauf, den man allen empfehlen kann, die einmal so richtig in Afrika eintauchen und dabei mehr als 42 Kilometer zurücklegen wollen.

Wie auch bei den großen europäischen und amerikanischen Marathonläufen sind auch hier die Keniaten eine Klasse für sich und belegen bei den Frauen und Männern alle Top-Plätze beim Marathon und Halbmarathon.

In den kommenden fünf Tagen werde ich im Weblog und auf Facebook nach meinem Kilimanjaro-Marathon auch von der Besteigung des Kilimanjaro (5.895 Meter) berichten, da ich auch das für ein spannendes Unterfangen halte.
Am Start (C) Privat

Der Kilimanjaro ist während des ganzen Rennens stets sichtbar (C) Privat

Im Ziel warteten tausende Zuschauer (C) Privat

Die Medaille für die Marathonläufer (C) Privat

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