08. Mai 2007: EU muss Sport seinen Stellenwert einräumen

Mit der Fußball-Europameisterschaft steht in einem Jahr die europaweit größte Sport-Veranstaltung auf dem Programm. Trotzdem spielt Sport auf europäischer Ebene nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Ich hoffe daher, dass die EU nach der Wahl von Nicolas Sarkozy zum französischen Präsidenten doch noch zu einer Verfassung kommt, wo auch der Sport die bisher versagte Berücksichtigung finden wird. Die Wiederbelebung des Verfassungsvertrages bietet die Chance, wie im Entwurf vorgesehen, den Sport im europäischen Rechtssystem verfassungsrechtlich zu verankern. Im Artikel III-282 des Entwurfes ist die „Entwicklung der europäischen Dimension des Sports“ festgeschrieben.

Die wichtige und besondere Rolle des Sports gilt es auch bei der Ausarbeitung des „Weißbuchs Sport“ durch die Europäische Kommission zu berücksichtigen. Ich unterstütze dabei den Vorschlag des britischen Sportministers Richard Caborn in der Diskussion über die Begrenzung der ausländischen Spieler in den heimischen Ligen. Der Vorschlag geht in die richtige Richtung. Gerade um des heimischen Sportnachwuchses und der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fußballklubs willen, braucht es für den Sport eigene Regeln, die die Freizügigkeit und damit die Anzahl der Legionäre begrenzen können.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Breiten- und Spitzensports wird heute auf ein bis drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes der EU-Mitgliedsstaaten geschätzt, mit steigender Tendenz. Neben der wirtschaftlichen kommt dem Sport vor allem eine gesundheitspolitische Bedeutung zu. Zudem muss es gerade im Kampf gegen Doping und Gewalt EU-weit gemeinsame Lösungen geben. Will die EU tatsächlich bürgernäher werden, ist sie gefordert, auch dem Sport entsprechendes Augenmerk zu widmen. Die Beschlussfassung der EU-Verfassung wäre dabei ein wesentlicher Schritt.

07. Mai 2007: Lauf-Wochenende

Vergangenes Wochenende verbrachte ich mit hunderten laufbegeisterten Österreicherinnen und Österreichern bei zwei besonderen Lauftreffs in der Steiermark und im Burgenland. Der 13. Welsch-Marathon lockte 3.000 Lauf-Fans über 42,2 Kilometer, die Halb- und Viertelmarathonstrecke.

Von Ehrenhausen nach Wies führt, wie ich meine, eine der schönsten, aber auch anspruchvollsten Läufe Österreichs. Das schöne beim Welsch-Marathon ist neben der Landschaft sicher das Volksfest am Streckenrand. Zeit und Leistung stehen nicht im Vordergrund. Der Welschlauf hat halt sein eigenes Flair. Ich war gemeinsam mit Wirtschaftsminister Martin Bartenstein auf der Halbmarathondistanz gestartet. Wie auch die Sieger des Marathons entschieden wir uns, das Ziel gemeinsam zu passieren, wobei Martin etwas mehr genießen konnte und auf mich gewartet hat.

Reinhold Lopatka und Martin Bartenstein gingen beim 13. Welschlauf über die Halbmarathon-Distanz gemeinsam an den Start und liefen gemeinsam durch's Ziel (C) StS Sport 

Mehr als 800 Läuferinnen und Läufer nahmen am Sonntag beim „BEWAG Energy-Run“ in Eisenstadt teil – ein neues Rekordteilnehmerfeld für den Start vor dem Schloss Esterhazy. Der Wettergott hatte beim „Energy-Run“ zwar nicht mitgespielt, trotzdem waren hunderte Menschen in die Innenstadt gekommen, um die Läuferinnen und Läufer auch bei Regen anzufeuern. Mit Mathias Steindl sicherte sich in der 20-jährigen Geschichte des Eisenstädter Stadtlaufs erstmals ein „Einheimischer“ den Stadtlauf über 8,7 Kilometer und damit auch den Landesmeistertitel im Straßenlauf.

Keinen guten Lauf hatten allerdings Werner Schlager und Co beim Champions League-Finale in der Arena Nova in Wiener Neustadt. Trotz Daumendrücken von über 2.500 Fans reichte es für den „SVS Niederösterreich“ auch beim insgesamt vierten Finalantritt nur zu einem 2 zu 3 (Hinspiel 1 zu 3) gegen Charleroi. Das Ambiente und die Stimmung war aber großartig, noch nie waren in Österreich mehr Fans zu einem so gelungenen Tischtennis-Fest eines Vereins in eine Halle gepilgert. Das ist neuer Rekord.

04. Mai 2007: Noch 400 Tage bis zur EURO 2008

400 Tage vor der Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 in Österreich und der Schweiz steht dem europäischen Fußballfest nichts mehr im Weg.

Die UEFA (Europäischer Fußballverband) hat mit ihren Public Viewing-Richtlinien die Tore für das größte Fußballfest aller Zeiten geöffnet. Die einfache und transparente Entscheidung, dass für Spiele der Fußball-Europameisterschaft bei Bildschirm- und Leinwandgrößen bis drei Metern Diagonale keine UEFA-Lizenzen erforderlich sind, ermögliche Privaten wie Gastwirten, die 31 Spiele auch vor Publikum zu übertragen. Einzige Ausnahme: Wer Eintritt verlangt, zahlt sechs Euro pro Quadratmeter und Spiel. Hingegen gibt es für die Einbindung von Nicht-UEFA-EURO-Sponsoren aber strikte Regelungen. Sehr erfreulich ist, dass sämtliche UEFA-Lizenzeinnahmen zur Finanzierung von Fan-Projekten verwendet werden.

Bereits ab Sommer können sich Lizenzbewerber unter www.euro2008.com registrieren, die genauen Richtlinien werden noch mitgeteilt. Eine gesonderte Regelung gelte nur für Public Viewing-Veranstaltungen in den offiziellen Fan-Zonen der Austragungsstädte. Insgesamt wird das Public Viewing sehr begrüßt, 81 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher halten es laut „Infoscreen-OGM“-Umfrage für eine gute Idee, die Spiele live an öffentlichen Plätzen auszustrahlen. Eine weitere Möglichkeit, die ebenfalls sehr gut angenommen werde, ist das mobile Public Viewing der „Fantour 2008″. Bereits 700 interessierte Gemeinden und Vereine haben sich bei dieser gemeinsamen Aktion von „2008 – Österreich am Ball“ angemeldet, um einen der sechs Veranstaltungs-Trucks in die Heimatgemeinde zu holen. Per Losentscheid werden 114 Standorte angefahren.

03. Mai 2007: Schlager-Spiel

Die Chance, erstmals einen Champions-League Titel nach Österreich zu holen, ist intakt. Zwei Tage vor dem Final-Rückspiel in der Tischtennis-Champions-League am Samstag hat mich Werner Schlager zu einem kleinen Aufwärmtraining eingeladen.

Es war wirklich beeindruckend mitzuerleben, wie auf diesem Hochleistungsniveau trainiert und gespielt wird. Die Bälle fliegen mit bis zu 200 Stundenkilometer und unglaublichem Effet über die Tischplatte, was Tischtennis zu einem der schnellsten Ballsportarten macht. Wenige Tage vor dem Duell gegen La Villette Charleroi aus Belgien sind bereits über 1.700 Tickets in der Wiener Neustädter Arena Nova verkauft, bis zu 3.000 Fans werden erwartet. Werner Schlager und Co haben es in der Hand, erstmals in der Geschichte den Champions-League Titel nach Österreich zu holen. Die Chance vor heimischem Publikum lebt.

Aufwärmtraining mit Welt- und Europameister Werner Schlager vor dem Final-Rückspiel der Tischtennis-Champions-League des SVS Niederösterreich (C) Dragan Tatic / HBF 

Werner Schlager, Hou Yingchao und Chen Weixing spielten ein paar Bälle, um sich auf die Verhältnisse in der Halle bestens vorzubereiten. Vom „kleben“ der Schläger bis zum Bodenbelag wird alles genau für den SVS Niederösterreich abgestimmt. Das 1 zu 3 vom Hinspiel soll wettgemacht werden. Dafür gibt es dann in Wiener Neustadt auch „harte“ Bälle, statt der „weichen“ in Charleroi. Der Heimvorteil wird genutzt, um den ersten Champions-League Titel der Vereinsgeschichte zu holen. Das eigentliche „Schlager“-Spiel findet zwar erst am Samstag statt, aber die Partie mit – nicht gegen – Werner Schlager war ein persönliches Highlight. In wenigen Minuten erfuhr ich mehr vom Tischtennis, als in vielen Jahren zuvor. Werner Schlager ist ein absoluter Ausnahmekönner.

Mit einem originalen „Schlager-Schläger“ und der Biografie des Weltmeisters ausgestattet verließ ich dann die Arena Nova, wo ich am Samstag nach dem Welsch-Marathon in der Südsteiermark bei der Finalbegegnung Schlager und Co. die Daumen drücken werden. Druckfähige Fotos stehen unter http://sport.austria.gv.at/site/4130/default.aspx honorarfrei zum Download zur Verfügung.

02. Mai 2007: Schweizer Sicherheitspaket ist Vorbild

Die Doppelkandidatur für die Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 gemeinsam mit der Schweiz hat sich als völlig richtig herausgestellt.

Gerade für die wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Nachhaltigkeit dieses globalen Fußball-Festes bietet die sehr gute Zusammenarbeit beider Länder auch über die EU-Grenzen hinweg eine doppelte Chance. Das gemeinsam mit der Schweiz erarbeitete Sicherheitskonzept, dass aufbauend auf den Erfahrungen der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland auch de-eskalierende und sozial-präventive Maßnahmen beinhaltet, ist eines der Kernpunkte der Zusammenarbeit. In Sicherheitsfragen ist die Schweiz mit ihren Regelungen Vorbild für Österreich. So gibt es in der Schweiz beispielsweise eine Meldeauflage, wenn gegen ein Rayonverbot verstoßen wurde oder wenn anzunehmen ist, dass sich ein Hooligan nicht von Gewalttätigkeiten bei Sportveranstaltungen abhalten lässt.

Eine derartige Meldeauflage ist auch für Österreich unumgänglich, um für die EURO 2008 das gemeinsame Ziel von maximaler Sicherheit in und um Fußball-Stadien zu erreichen. Ich werde mich mit dem österreichischen Innenminister Günther Platter dafür einsetzen, dass eine entsprechende legistische Maßnahme so rasch wie möglich umgesetzt wird. Bei der EURO 2008 muss unsere Polizei eine breite Palette an Möglichkeiten haben, um Gewalt bei Fußballspielen präventiv verhindern zu können. Mit der Meldeauflage könnten amtsbekannte Hooligans individuell auf eine Polizeiinspektion geladen und somit frühzeitig aus dem Verkehr gezogen werden. Auch Personen, die sich im Zug der Meldeauflage nicht ordnungsgemäß verhalten und die Amtshandlung stören, sind ohne „Wenn und Aber“ festzunehmen und so lange anzuhalten, bis sich die Lage beruhigt hat.