23. Oktober 2007: 228 Tage vor Beginn der "EURO 2008"

228 Tage vor Beginn der EURO 2008 und 229 Tage vor dem Ankick des österreichischen Nationalteams konnten wir heute eine Zwischenbilanz über die Aktivitäten der Bundesregierung im Vorfeld der Fußball-Großveranstaltung ziehen. Insgesamt sind die Maßnahmen von „2008 – Österreich am Ball“ gut angelaufen. Wir müssen in den entscheidenden Tagen das Tempo zwar noch erhöhen, aber wir sind gut unterwegs.

Jede Welt- oder Europameisterschaft eröffnet große Chancen, das Bewusstsein für den Sport zu stärken. Wir wollen schon im Vorfeld die Kraft des Fußballsports und den Slogan „Fußball verbindet“ auch mit Sondermaßnahmen für andere Fachsportverbände nützen. Insbesondere wollen wir die Jugend mobilisieren und auf die hohe Motivationsbereitschaft von Kindern und Jugendlichen setzen. Mit den Schulprojekten „EUROSCHOOLS 2008″, „KICK KULTUR“ oder Schulbälle wollen wir vor allem Kinder und Jugendliche für Sport und Bewegung im Allgemeinen und Fußball im Besonderen gewinnen.

Bei „EUROSCHOOLS“ stehen internationale Verständigung und Werte wie „Fair Play“ im Mittelpunkt. Insgesamt werden sich bis zu 200 Schulen in der Schweiz, Österreich und Liechtenstein aktiv auf die Botschafterrolle für die 53 in der Union of European Football Associations (UEFA) repräsentierter Länder übernehmen und sich innerhalb wie außerhalb des Unterrichts mit verschiedenen Aspekten des Interkulturellen Dialogs beschäftigen. In gemischten Teams und nach besonderen „Fair Play„-Regeln wird eine eigene Fußball-Europameisterschaft veranstaltet.

Über Kulturprojekte im Rahmen von „KICK KULTUR“ an den Österreichischen Schulen für 10-bis 14-Jährige wird den teilnehmenden Jugendlichen im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2008 ermöglicht, sich im Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern mit den Werten und gesellschaftlichen Zusammenhängen des Fußballs auseinander zu setzen. Die dabei entstehenden künstlerischen Ergebnisse werden im Umfeld der rund um die Fußball-Europameisterschaft angesetzten Events präsentiert.

Neben der Einbindung der Jugend sehe ich als zweite große Aufgabe, neben dem Österreichischen Fußballbund (ÖFB) auch alle anderen 58 österreichischen Sportverbände in die Initiative aufzunehmen. So wird der Tourbus der Österreichischen Schiverband-Skispringer (ÖSV) mit dem „Österreich am Ball“-Logo gebrandet. „Österreich am Ball“ wird auch bei Events wie den Ski-Weltcup-Stationen in Wengen und Kitzbühel sowie dem Vienna City Marathon am 27. April 2008 in Erscheinung treten.

Links:www.fussballverbindet.at; www.euroschools2008.org

22. Oktober 2007: Mehr Bewegung in Kindergärten und Schulen gefordert

In Österreich ist bereits ein Viertel der Kinder im schulpflichtigen Alter übergewichtig. Darüber hinaus sind besonders Lehrlinge von Übergewicht betroffen, weil dort keine verpflichtenden Einheiten für Bewegung und Sport bestehen. Es muss daher möglich sein, dass in allen Schulen zumindest zwei Stunden pro Woche für Bewegung und Sport zur Verfügung stehen.

Hier ist Unterrichtsministerin Claudia Schmied gefordert. Eine interministerielle Arbeitsgruppe zum Thema „Schule und Sport“, die es seit einigen Monaten gibt, ist aber leider im „Schneckentempo“ unterwegs. Es ist höchst an der Zeit, dass wir uns gemeinsam für mehr Bewegung und Sport an den Schulen auf den Weg machen. Das Sportstaatssekretariat setzt neben „Fit für Österreich“ nun mit der „Kooperation Schule – Sportverein“ eine zweite Bewegungsinitiative. Ziel ist es, das Kooperationsnetz zwischen einzelnen Schulen und Sportvereinen weiter zu verdichten. 2008 werden auf meine Initiative hin die Geldmittel für diesen Bereich auf 3,6 Millionen Euro verdoppelt. Ähnliche Förderungen erwarte ich mir vom Bildungsministerium.

Im Bereich der Betreuung von Kindergärten und Volksschulen will ich in Zusammenarbeit mit der deutschen Universität Bayreuth und der Universität Wien eine Plattform für die Weiterbildung von Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, Lehrerinnen und Lehrern sowie Vereinsübungsleitern schaffen. Auf der Universität Bayreuth werden für diesen Bereich per Fernstudium („E-Learning“) Schulungen durchgeführt, die auch die Arbeit der österreichische Sport-Pädagoginnen und Pädagogen verbessern sollen. Zusammenfassend meine fünf Forderungen:

Bessere Ausbildung für Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen und Pflichtschullehrerinnen und Lehrer. Im Rahmen der ganztägigen Betreuung an den Schulen muss außerhalb der regulären Unterrichtszeit Platz für eine tägliche Einheit von Bewegung und Sport geschaffen werden.Zusätzlich ist im Zuge der Einführung ganztägiger Schulformen eine noch engere Kooperation mit den Sport-Vereinen anzustreben.Vom Kindergarten über die Volksschulen bis hin zu den Schulformen der 15- bis 18-Jährigen ist sicherzustellen, dass altersgerecht ein entsprechendes Bewegungs- und Sportangebot vorhanden ist. Spezifisch ausgebildete Lehrkräfte – weg vom Klassenlehrer-, hin zum Fachlehrerprinzip im Volksschulbereich.

21. Oktober 2007: "100 Euro pro Kilometer"

Beim heurigen „Kleine Zeitung“-Marathon wurden mehr als 11.000 Euro für ein Entwicklungshilfeprojekt der Plattform „Jugend für eine geeinte Welt“ erlaufen. Außerdem konnte ich als Schrittmacher einen Neo-Marathonläufer bis zu seinem ersten Zieleinlauf begleiten.

Mit "Kleine Zeitung"-Sportredakteur Thomas Plauder kurz vor dem Ziel des Marathons in Graz (C) GEPA pictures / Franz Pammer 

Es waren 42,195 ereignisreiche Kilometer mit „Kleine Zeitung“-Redakteur Thomas Plauder, der sich erstmals über die Marathondistanz wagte. Der Zieleinlauf war ein doppelter Gewinn: Zum einen, als ich die Freude in den Augen von Tom gesehen habe, der von Verwandten und Freunden gefeiert die Ziellinie überquerte; zum anderen die Freude, einen Beitrag für die 7.000 Euro für die Plattform „Jugend für eine geeinte Welt“ geleistet zu haben. 555 Läuferinnen und Läufern sind nämlich in Graz an den Start gegangen, um 1 Euro pro Kilometer für das Entwicklungshilfeprojekt zu erlaufen.

Mit Weihbischof Franz Lackner nach dem Marathon in der Mariahilfer Kirche von Graz (C) Spiritual Mag. Stefan Ulz 

Da ich einige Kilometer gemeinsam mit Weihbischof Franz Lackner für „Jugend für eine geeinte Welt“ gelaufen bin, freut es mich die 7.000 Euro um 4.200 Euro aufstocken zu können, indem ich zu den von der „Kleinen Zeitung“ gesponsorten „1 Euro pro Kilometer“ noch „100 Euro pro Kilometer, die ich gelaufen bin“ dazu gebe. Mit diesen 11.200 Euro für das Schulprojekt in den indischen Slums wird den Kindern dort geholfen und es soll auch ein Dank an die 555 Läuferinnen und Läufern sein, die in Graz für diese gute Sache an den Start gegangen sind.

20. Oktober 2007: Reformvertrag stärkt den Sport in Europa

Die Einigung auf den Reformvertrag von Lissabon ist auch ein guter Tag für den Sport. Durch das Ergebnis der Regierungskonferenz wird die Bedeutung des Sports erstmals auch in einem europäischen Vertrag verankert und anerkannt.

So heißt es im neuen Artikel 149 (1): „Die Union trägt zur Förderung der europäischen Dimension des Sports bei und berücksichtigt dabei dessen besondere Merkmale, dessen auf freiwilligem Engagement basierende Strukturen sowie dessen soziale und pädagogische Funktion.“ Damit ist, dass für den Sport aufgrund seiner spezifischen Merkmale auch Ausnahmen etwa im Bereich des Wettbewerbsrechts möglich sind. Sport ist kein Markt wie jeder andere, sondern lebt von seinen ehrenamtlichen Strukturen und der Begeisterung vieler Millionen Menschen, die im Sport eine sinnerfüllte Freizeitbeschäftigung finden.

Im selben Artikel setzt sich die Union als neues Ziel die „Entwicklung der europäischen Dimension des Sports durch Förderung der Fairness und der Offenheit von Sportwettkämpfen und der Zusammenarbeit zwischen den für Sport verantwortlichen Organisationen sowie durch den Schutz der körperlichen und seelischen Unversehrtheit der Sportler, insbesondere der jüngeren Sportler.“ Damit anerkennt die Union auch ihre spezifische Verantwortung, die sie neben dem organisierten Sport und den Mitgliedsstaaten für den Sport und unsere Athletinnen und Athleten hat.

Es ist unser gemeinsames Ziel, die sozialen und integrativen Potentiale des Sports zu fördern und den Bedrohungen des Sport – Doping, Gewalt und Rassismus – entschieden entgegen zu treten. Diese Herausforderungen sind nur auf europäischer Ebene nachhaltig zu lösen, nationalstaatliche Einzelgänge haben im zusammenwachsenden Europa wenig Chancen auf Erfolg. Nachdem die Kommission im Sommer bereits mit dem „Weißbuch“ ihre Überlegungen zur Europäisierung des Sports präsentiert hat, ist der neue Reformvertrag ein nächster bedeutender Schritt zu dessen Stärkung.

19. Oktober 2007: Sport und Integration gehören zusammen

Sport ist eine große Chance zur Integration. Bei einem Pressegespräch mit dem Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), Alexander Janda, im Rahmen des Symposiums „Fit für Integration: Sport verbindet“ konnten wir die positiven Ergebnisse der ÖIF-Projekte und Maßnahmen seitens des Sportstaatssekretariats für die Zukunft präsentieren.

Pressekonferenz zum Thema Sport und Integration mit Alexander Janda im Haus des Sports (C) HBF / Franz Hartl 

Sport bietet die einmalige Möglichkeit, Brücken zu bauen. Gerade die diese Woche beginnenden Diskussion über den Reformvertrag der Europäischen Union hat in diesem Zusammenhang große Bedeutung, da Sport erstmals auch auf europäischer Ebene mit seiner sozialen und damit seiner Integrationsfunktion in einem Vertragwerk berücksichtigt werden soll. Seitens des Sportstaatssekretariats setze ich drei Schwerpunkte:

1. Mit einem „Integrationspreis für Sport“ am „Tag des Sports“, der heuer 350.000 Sportbegeisterte auf den Heldenplatz gelockt hat, sollen jene Menschen, die mit großem Idealismus in diesem Bereich arbeiten, ausgezeichnet werden.

2. Es werden in Zukunft bei der Sportförderung eigene Mittel für Integrationsprojekte bereit gestellt. Hier müssen Verbände und Verein künftig ausweisen, welche konkreten Projekte bzw. wie viel ihrer Mittel für Integration verwendet werden.

3. Ein weiterer Ansatz ergibt sich über die Trainer/innenausbildung, da diese Multiplikator/innen sind, um die Integration im und über den Sport voranzutreiben. Mir ist besonders wichtig, dass künftig Frauen verstärkt miteingebunden werden.

Staatssekretär Reinhold Lopatka und ÖIF-Geschäftsführer Alexander Janda verliehen Diplome an jene Trainerinnen, die im Rahmen des ÖIF-Projekts "Gymstick" eine Trainerausbildung absolviert haben. (C) HBF/Franz Hartl 

Ziel muss sein, Frauen und Jugendliche mit Migrationshintergrund besonders zu fördern. Sie sind wichtige Gruppen bei der Integration der 467.000 seit 1980 eingebürgerten Neo-Österreicherinnen und Österreichern und 800.000 Nicht-Staatsbürgern. Im Sport ist Integration um vieles einfacher als in anderen Bereichen. Am Beispiel Fußball zeige sich deutlich, dass es heute kaum eine Mannschaft gebe, wo sich nicht Spieler mit Migrationshintergrund finden bzw. diese aus dem Ausland kommen. Am Platz wird aber gemeinsam für den Erfolg kämpft. Das ist es, was der Sport für die Integration und das soziale Miteinander leisten kann.