04. Juli 2008: Strengere Anti-Doping-Bestimmungen beschlossen

Mit der Verschärfung des Anti-Doping-Gesetzes und der Zusammenfassung aller für den Dopingkampf relevanten Gesetzesstellen in ein übersichtliches Anti-Doping-Gesetz bringen wir die notwendige Weiterentwicklung im Anti-Doping-Kampf noch vor den Olympischen Sommerspielen in Peking auf Schiene. Dass der gestrige Beschluss im Sportausschuss des Nationalrates einstimmig erfolgte, ist ein weiteres positives Signal. Es ist erfreulich, dass es jetzt wieder eine gemeinsame Linie in der Anti-Doping-Politik gibt, nachdem der Koalitionspartner die Lopatka-Kdolsky-Initiative im Jänner noch heftig kritisiert hat.

Der Sportausschuss beschließt damit endlich den bereits im Jänner gemeinsam mit der für das Arzneimittelgesetz zuständigen Bundesministerin Andrea Kdolsky präsentierten Vorschlag zur Verschärfung des Anti-Doping-Gesetzes. Die Bundesregierung hat mit der im Anti-Doping-Bundesgesetz 2007 erfolgten Neustrukturierung der NADA Austria und der noch folgenden Novellierung des Gesetzes mit Verschärfungen für das In-Verkehr-Bringen, den Besitz von unerlaubten Doping-Substanzen und Blutdoping ihre Aufgaben für einen ernsthaften Anti-Doping-Kurs erfüllt. Im Herbst werden dann in einem weiteren Schritt die internationalen Vorgaben wie die Anpassung an das neue WADA-Regulativ und technische Standards für Dopingkontrollen sowie Änderungen des derzeitigen Gesetzes beziehungsweise Erfahrungen aus der laufenden Zusammenarbeit der betroffenen Behörden und Institutionen durch den Unterausschuss des Sportausschusses eingearbeitet.

 "Den Kampf gegen Doping gewinnen wir nur gemeinsam oder gar nicht." (C) GEPA pictures / Maria Kneisl

Insgesamt verdoppelt der Bund die finanziellen Mittel für die neue unabhängige Doping-Kontroll-Agentur NADA Austria auf 1,2 Millionen Euro. Ich erwarte mir auch von den Ländern einen entsprechenden Beitrag. Damit verfügt Österreich über ein modernes rechtlich und finanziell gut ausgestattetes Instrument im Kampf gegen Doping. Weiterhin aufrecht bleibt der Grundsatz, dass Sportlerinnen und Sportler nur sportrechtlich belangt, nicht aber strafrechtlich verfolgt werden. Darüber hinaus sind aber auch die Sportverbände gefordert, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Den Kampf gegen Doping gewinnen wir nur gemeinsam oder gar nicht. Sportler, Betreuer, Sportverbände, Ärzte, Sponsoren, Veranstalter, Medien und die Politik sind gefordert, gemeinsam im Interesse der Zukunft des Sports diesen Kampf mit aller Entschiedenheit zu führen.

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