07. August 2008: Olympia: Eröffnung des Österreich-Hauses

Noch 1 Tag bis Olympia: Einen Tag nachdem das „Österreich-Haus“ eröffnet wurde, zogen heute die österreichischen Athletinnen und Athleten ins Olympische Dorf ein. Gemeinsam mit Griechenland, Samoa, den Cook Islands und Thailand wurde in einer feierlichen Zeremonie die Delegation des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) begrüßt und wir haben zu Klängen der Bundeshymne offiziell die Österreich-Fahne gehisst.

Mit ÖOC-Präsident Leo Wallner bei der Eröffnung des Österreich-Hauses im olympischen Dorf (C) GEPA pictures / Wolfgang Grebien 

Das Österreich-Haus hat als Treffpunkt für Sport, Wirtschaft und Kultur Tradition und wird auch von allen anderen Nationen immer gern angenommen. Und es ist ein Stück Österreich in Peking, damit sich alle Athleten und Athletinnen, Begleitpersonen und Funktionäre wohl fühlen. Die österreichischen Sportler sind von der idyllischen Anlage, nach Feng Shui-Prinzipien, begeistert. Das „House Asutria“ ist ein kleiner Park von 1.500 Quadratmetern mit künstlichen Teichen und Wasserfällen, mehrere Pavillons und sogar ein kleiner Tempel der zu einem Kaffeehaus umfunktioniert wurde. Insgesamt 20 Mitarbeiter einschließlich dem Servicepersonal und einem Koch sorgen für das Wohl im Österreich-Haus. Das Einzige, das diesmal nicht mitgenommen wurde, sind die Speisen.

Das Österreich-Haus hat als Treffpunkt für Sport, Wirtschaft und Kultur bereits Tradition und kommt bei allen anderen Nationen immer gut an (C) GEPA pictures / Wolfgang Grebien 

Heute fand die offizielle „Welcome Ceremony“ statt. Alle 205 Nationen haben ihre Flaggen in der internationalen Zone des Olympischen Dorfes gehisst. Gemeinsam mit der ÖOC-Delegation mit Delegationsleiter Heinz Jungwirth, Leistungsdiagnostiker Hans Holdaus, Sportdirektor Matthias Bogner und den Schwimmern Florian Janistyn und Birgit Koschichek mit ihrem Betreuer haben wir zu den Klängen der österreichischen Bundeshymne die rot-weiß-rote Flagge gehisst. Damit ist die österreichische Olympia-Delegation offiziell im olympischen Dorf angekommen. Anläßlich der Feier haben wir der Bürgermeisterin des olympischen Dorfes, Chen Zhili, als Geschenk eine „Swarovski-Figur“ mit zwei Friedenstauben überreicht, über die sie sich sehr gefreut hat.

Anläßlich der offiziellen Flaggenzeremonie bekam ÖOC-Delegationsleiter Heinz Jungwirth ein Wilkommensgeschenk der Bürgermeisterin des olympischen Dorfes, Chen Zhili (C) GEPA pictures / Intime

06. August 2008: Skiindustrie ist wichtiger Faktor für den Wintersportstandort Österreich

Die Österreichische Skiindustrie exportiert mehr als 85 % ihrer Produkte. Mit dieser außergewöhnlich hohen Exportquote sind die österreichischen Skimarken weltweit präsent. Die hohe Investitionen der Industrie in den Rennsport und die Erfolge der österreichischen wie internationalen Ski-Stars tragen sind zusätzlich weltweite „Botschafter“ des Wintersportlandes Österreich und des Winterfremdenverkehrs.

Bei der Betriebsbesichtung der Firma "Blizzard" in Mittersill wurde auch die Herstellung der Skis genau erklärt (C) ÖVP Salzburg 

Eine leistungsstarke Skiindustrie ist daher ein wichtiger Standortfaktor für andere Wirtschaftsbereiche, die ihr Geschäft mit dem Wintersport in Österreich machen, und leistet seit Jahren einen beachtlichen positiven Beitrag zur österreichischen Außenhandelsbilanz. Natürlich ist der Umsatz immer von einem guten Winter abhängig. So musste die Skiindustrie in den vergangene beiden Jahren eine kleine Durststrecke durchlaufen. 2007/08 gingen „nur“ 3,5 Millionen Paar Ski über die Ladentische, eine nach wie vor beachtliche Zahl. In den Unternehmen der Österreichischen Skiindustrie sind ca. 3.500 Mitarbeiter direkt beschäftigt, 240 beim Mittersiller Skiherstellers Blizzard, dessen Werk ich besuchte. Hier werden im Jahr 270.000 Ski hergestellt, der Großteil davon für Blizzard, etwas weniger als die Hälfte für den italienischen Mutterkonzern Nordica. Mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro und einem Exportanteil von 70 Prozent ist Blizzard ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Dass immer mehr Nordica-Ski in Mittersill produziert werden, ist ein zusätzlicher Bonus, was zur positiven Entwicklung für den Mitarbeiterstand beiträgt. Blizzard-Geschäftsführer Helmut Exenberger, der Ehemann der ehemaligen Skifahrerin Monika Maierhofer, freut sich bereits auf die kommende Ski-Saison, in der Superstar Reinfried Herbst mit einigen hoffnungsvollen jungen Athleten im Blizzard-Team begleitet wird.

05. August 2008: Barbara Spindler neue BSO-Generalsekretärin

Ich begrüße die heutige Entscheidung der Bundes-Sportorganisation (BSO) mit Mag. Barbara Spindler eine Frau an eine Schlüsselposition des österreichischen Sports zu bestellen. Die neue Generalsekretärin der BSO ist bestens qualifiziert. Dass der Beschluss des BSO-Präsidiums für die Nachfolge des langjährigen Generalsekretärs Dr. Walter Pillwein einstimmig erfolgt ist, zeugt von der Qualität der zuletzt für die internationale Abteilung Sport im Bundeskanzleramt Tätigen.

Als Kennerin der österreichischen wie der internationalen Sportpolitik ist Barbara Spindler bestens qualifiziert und die Ernennung ein wichtiges Signal für Frauen im organisierten Sport (C) StS Sport 

Barbara Spindler ist eine Kennerin der österreichischen wie internationalen Sportpolitik. Sie ist während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft mit verantwortlich für das Schwerpunkthema „Sport und Entwicklungszusammenarbeit“ gewesen und hat sich im Büro der internationale Arbeitsgruppe „Sports for Development & Peace“ verdient gemacht. Wenn jetzt ab 1. Oktober erstmals in eine Frau die Geschäfte des österreichischen Sports führt, so ist das ein wichtiges Signal für die Förderung der Interessen der Frauen im organisierten Sport. Gemeinsam mit der designierten BSO-Generalsekretärin werde ich auch an der „Sports for Developement & Peace„-Konferenz im Vorfeld der Olympischen Spiele teilnehmen.

04. August 2008: Rekord: 105.000 beim Beachvolleyball Grand Slam

Der Besucherrekord ist gefallen, es war tolles Wetter und eine super Stimmung – das Beachvolleyball-Event des Jahres in Klagenfurt war wieder ein voller Erfolg. Und der Grand Slam endete mit dem Überraschungssieg der Russen Barsouk/Kolodinsky, die Trainingspartner von Clemens Doppler und Peter Gartmayer, die auch unser heimisches Olympia-Duo aus dem Bewerb geschossen haben. Trotzdem ist die Generalprobe für die Olympischen Spiele gelungen, der fünfte Platz war die beste Platzierung von Doppler/Gartmayer am Wörthersee. Und besser hier verlieren, als dann in Peking.

Den Europameistern von 2007, Clemens Doppler und Peter Gartmayer, ist bei den Olympischen Spielen in Peking eine Medaille zuzutrauen (C) GEPA pictures / Martina Wohlesser

Die Chance auf Revanche folgt für die Europameister von 2007 bereits am 10. August in Peking, wo sie in der ersten Gruppenphase wieder auf das russische Duo treffen. Übrigens haben „D&G“ zuletzt dreimal in Folge gegen Barsouk/Kolodinsky gewonnen. Und erst auf chinesischem Sand geht es ja schließlich um die heißbegehrten Olympia-Medaillen. Einer dürfte aber insgeheim doch erleichtert gewesen sein, dass im Viertelfinale Schluss war, sonst hätte Hannes Jagerhofer seine Wette einlösen und im Adamskostüm um den Stephansdom laufen müssen. Für Clemens Doppler und Peter Gartmayer gings direkt aus Klagenfurt ab nach Wien und weiter nach China. Das olympische Turnier ist besser besetzt als es das Grand-Slam-Turnier war, denn viele Olympiateilnehmer hatten Klagenfurt zu Gunsten der Vorbereitung auf Peking ausgelassen. Eine Medaille ist aber den beiden von Marco Solustri trainierten Duos zuzutrauen.

01. August 2008: "Strategie 2012" für Österreichs Spitzensport

Obwohl Österreich mit seiner 70-köpfigen Olympia-Mannschaft zahlreiche Medaillen-Kandidatinnen und -Kandidaten entsendet, ist es bedauerlich, dass Österreich nur in 14 der insgesamt 28 olympischen Sportarten vertreten ist. Es wird nach Peking eine Evaluierung und Optimierung im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele in London 2012 geben. Eine Expertengruppe erarbeitet einen Kriterienkatalog, durch den der Einsatz von Fördermitteln vor allem in Hinsicht auf die Zukunftsperspektive im internationalen Wettbewerb, die Professionalität der einzelnen Verbände und deren Einsatz für die Nachwuchsarbeit gesteuert und begeleitet werden soll.

Ziel der Strategie ist es, die Förderungen gezielter einzusetzen, und bis zu den Sommerspielen in London 2012 in 20 Sportarten vertreten zu sein (C) HBF / Andy Wenzel

Diese „Perspektivengespräche“ müssen zu verbindlichen Vereinbarungen führen, denn wenn Österreich in 14 der 28 olympischen Sportarten nicht vertreten ist und in den Mannschaftssportarten schon lange nicht mehr, kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Der Hochleistungssport in Österreich braucht professionelle Verbandsstrukturen, die Verknüpfung von Sport und Wissenschaft, die Einrichtung von Leistungs-Kompetenzzentren, den Einsatz und Ausbildung hochqualifizierter hauptamtlicher Trainer, eine Sicherstellung einer dualen Ausbildung für Sportler, die Schaffung des „Berufsbildes Trainer“ und eine Konzentration der Verantwortlichkeiten im Hochleistungssport. In Zukunft gibt es zudem einen Schwerpunkt Nachwuchsförderung für die Leistungsmodelle im Bereich der ORGs für Leistungssportler. Ein Bundeskoordinator wird die bundesweite Vernetzung der Nachwuchs-Leistungssportzentren optimieren. Dafür werden weitere 500.000 Euro eingesetzt, die Auswirkungen sollten bereits für London 2012 spürbar sein. Unter Berücksichtigung der Evaluierung der Bundes-Sportförderung 2005 bis 2008 soll das Spitzensportsystem in Österreich so geordnet werden, dass die Professionalisierung so erfolgt, dass wir im internationalen Wettbewerb bestehen können. Dann können wir Sonderprogramme für jene olympischen Sportarten starten, die in Peking 2008 nicht in gewohnter Stärke vertreten waren. Von 28 olympischen Sportverbänden haben nach 1945 zehn Olympia-Medaillen gemacht. Die Segler, Judokas, Schützen und Leichtathleten führen diese Wertung an. Handlungsbedarf ist im Hinblick auf London 2012 insbesondere beim Ruder-, Fecht- und Leichtathletikverband gegeben, aber auch die Ringer, Taekwondo und die Gewichtheber, die in Athen noch vertreten waren, sind in Peking nicht dabei. Ziel muss es sein, dass Österreich in London in 20 Sportarten vertreten ist.