13. März 2008: "SPORT:DIALOG": Mit vereinten Kräften im Kampf gegen Doping

Den Kampf gegen Doping gewinnen wir nur gemeinsam oder gar nicht. Sportler, Betreuer, Sportverbände, Ärzte, Sponsoren, Veranstalter, Medien und die Politik sind gefordert, gemeinsam im Interesse der Zukunft des Sports diesen Kampf mit aller Entschiedenheit zu führen. Beim gestrigen „SPORT:DIALOG“ diskutierten der deutsche Dopingexperte Prof. Dr. Werner Franke, mit den Olympiasiegern Trixi Schuba und Toni Innauer zum Thema „Der verratene Sport – Herausforderungen im Kampf gegen Doping“.

 

Vortrag beim SPORT:DIALOG "Der verratene Sport - Herausforderungen im Kampf gegen Doping" (C) GEPA pictures / Mario Kneisl

Vortrag beim SPORT:DIALOG "Der verratene Sport - Herausforderungen im Kampf gegen Doping" (C) HBF / Livio Srodic 

Der „SPORT:DIALOG“ ist ein Beitrag des Sportstaatssekretariats zu diesem sportpolitischen Thema, indem wir sachlich diskutieren und uns offen mit der Doping-Problematik auseinandersetzen. Dopingfälle sind sicher kein spezifisch österreichisches Sportproblem, sondern ein weltweites in zahlreichen Sportarten. Hier hinkt man als Jäger immer hinterher. Der spektakuläre Fund von insgesamt knapp 1,3 Tonnen verbotener Substanzen, davon 744 Kilogramm verschiedener Anabolika, in Deutschland, zeigt wie wichtig es ist, den Doping-Kampf konsequent zu führen. Mit der strafrechtlichen Verschärfung des Arzneimittelgesetzes in Österreich setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt. Werner Franke ist ein mutiger und unerschrockener Kämpfer auf diesem Weg. Der 68-jährige frühere Leichtathlet und Trainer zählt zu den renommiertesten deutschen Zell- und Molekularbiologen (Krebsforschungszentrum der Universität Heidelberg) und hat sich wie kein anderer deutscher Wissenschaftler dem Kampf gegen Doping verschrieben. Toni Innauer und Trixi Schuba, beide Olympiasieger, Sportfunktionäre, die in verantwortungsvollen Positionen tätig sind, kennen die Welt der Sportler, Betreuer und Funktionäre und sie haben die Entwicklung der Doping-Problematik über viele Jahre mitverfolgt.

Am Podium mit Toni Innauer, Trixi Schuba und Prof. Dr. Werner Franke (C) HBF / Livio Srodic

Vortrag von Dopingexperte Prof. Dr. Werner Franke (C) HBF / Livio Srodic 

Die österreichische Bundesregierung hat mit dem neuen Anti-Dopinggesetz 2007 und der NADA Austria klar signalisiert, wir wollen unsere Position als konsequenten Verfechter eines Anti-Doping-Kurses glaubwürdig rechtlich absichern. Mit verschärften strafrechtlichen Bestimmungen, die noch vor dem Sommer im Parlament beschlossen werden sollen, sind wir auf einem guten Weg. So kann die neue Nationale Anti-Doping Agentur im operativen Bereich unabhängig von den Sportverbänden ihre Arbeit mit weit reichenden finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen noch vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking beginnen. Die Bundesregierung hat die Mittel für Information und Kontrollen auf 1,2 Millionen Euro verdoppelt. Die Politik kann aber nur den rechtlichen Rahmen schaffen, schlussendlich liegt es aber am Sport selbst, den Verbänden, sich an die Spielregeln zu halten. Anders als Doping-Experte Werner Franke in seinem neuen Buch „Der verratene Sport“ komme ich nicht zum Schluss: „Der Sport ist tot. Doping hat ihn kaputt gemacht.“ Der Sport hat Zukunft. Doping, Gewalt und Rassismus, die drei großen Gefahren im Sport, sind allerdings kompromisslos zu bekämpfen. Wir sind auf dem Weg, aber noch lange nicht am Ziel!

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