16. September 2008: "SPORT:DIALOG – Von Peking für London lernen"

Der österreichische Sommersport muss „Von Peking für London lernen“. Daher evaluiert das Sportstaatssekretariat derzeit mit den bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012 vertretenen Verbänden in „Perspektivengesprächen“ die vergangene Olympiade, um den Einsatz der Sport-Fördermittel, zu verbessern.

Über eine weitere Professionalisierung im österreichischen Spitzensport diskutierte ich mit Olympia-Silbermedaillengewinner Ludwig Paischer, BSO-Fachratsvorsitzenden Dr. Gottfried Forsthuber, Trainer Prof. Gunnar Prokop, Leistungsdiagnostiker Prof. Hans Holdhaus und ÖOC-Generalsekretär Dr. Heinz Jungwirth (C) GEPA pictures / Reinhard Müller 

Beim „SPORT:DIALOG“ unter anderem mit Silber-Medaillengewinner von Peking, Ludwig Paischer, am 12. September 2008 im Haus des Sports war die Verbesserung der Spitzensportförderung daher zentrales Thema. In meinem „10 Punkte Programm“ setze ich mich für die Schaffung einer zentralen Spitzensport-Förderplattform mit sportwissenschaftlicher Evaluierung sowie für eine Konzentration der Spitzensportstruktur ein.

Ludwig Paischer schilderte die derzeitige Situation aus seiner Sicht und war in seinem Fall sehr zufrieden mit den Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele in Peking 2008 (C) HBF / Harald Minich 

Österreich braucht eine weitere Professionalisierung im Spitzensport. Es gilt, Parallelstrukturen aufzulösen, das Berufsbild Trainer und ein Berufssportgesetz umzusetzen sowie Sport und Wissenschaft enger miteinander zu vernetzen. Die zweite zentrale Frage für die Zukunft eines erfolgreichen österreichischen Sports ist, wie begeistern wir unsere Kinder für Bewegung und Sport. Über diese Fragen diskutierte ich mit Ludwig Paischer in einer Expertenrunde mit ÖOC-Generalsekretär Dr. Heinz Jungwirth, BSO-Fachratsvorsitzendem Dr. Gottfried Forsthuber, Leistungsdiagnostiker Prof. Hans Holdaus und Trainer Prof. Gunnar Prokop. Die Diskutanten betonten die Notwendigkeit einer Reform der Trainerausbildung sowie ein verbessertes und unabhängiges Controlling der Fördermittel im Sportbereich.

In meinem "10 Punkte Programm" setze ich mich für die Schaffung einer zentralen Spitzensport-Förderplattform mit sportwissenschaftlicher Evaluierung sowie für eine Konzentration der Spitzensportstruktur ein (C) HBF / Harald Minich 

Darüber hinaus ist die verbesserte Breitenförderung des Sportes ein zentrales Anliegen. Seitens des Sportstaatssekretariats setzen wir im heurigen Schuljahr mit der bundesweiten Initiative „Bewegte Kinder“ die größte Bewegungs-Offensive in Kindergärten und Volksschulen. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass der ganztägigen Betreuung in eine immer bedeutendere Rolle zukommt. Zwei Millionen Euro stehen den neun Bundesländern aus dem Sport-Budget zur Verfügung. Bei ganztägigen Betreuungsformen muss daher Sport verpflichtend sein. Dafür wollen wir seitens des Sportstaatssekretariats die Kooperation von Schulen und Vereinen fördern. Bewegung als Bildungsziel ist eine der zentralen Aufgaben der nächsten Bundesregierung. Wir dürfen nur wegen der Neuwahlen nicht zur Tagesordnung übergehen.

>> Statements der Expertenrunde des „SPORT:DIALOG – Olympia“

15. September 2008: Zu Besuch im Sportland Steiermark

Von den Erfolgen steirischer Spitzensportlerinnen und –sportler wie Tennis-Ass Thomas Muster, Renate Götschl, Christian Pfannberger, Florian Gosch und Jördis Steinegger getragen, gehen vom Sportland Steiermark viele wichtige Impulse für den österreichischen Sport aus. Am Freitag war ich auf Tour durch mein Heimatbundesland.

Beim gemeinsamen Frühstück mit den Präsidenten der steirischen Dach- und Fachverbände präsentierte ich mein "10-Punkte Programm" und hörte mir die Inputs und Anliegen der Präsidenten an (C) StS Sport 

Als erstes stand ein Frühstück mit den Präsidenten der steirischen Dach- und Fachverbände am Programm. Bei strahlendem Wetter konnte ich auf der Terasse des Landessportzentrums mein „10-Punkte Programm für die Zukunft des österreichischen Sport“ präsentieren und diskutieren. Die Präsidenten der Verbände hatten viele wichtige Inputs und Anliegen für die Weiterentwicklung der Sportpolitik. Im Zuge dieses Treffens mit den steirischen Sportfunktionären hatte ich die Ehre, im Namen des Bundespräsidenten, das Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich an den langjährigen und verdienten Tanzsportfunktionär Johann Pauritsch zu überreichen. Danach ging es ab zum Training der 99ers.

Während meines Besuchs bei den 99ers bekam ich von 99ers-Geschäftsführer Michael Feiertag und dem neuen US Star-Coach Bill Gilligan ein Original-Trikot mit der Nummer 12 geschenkt (C) GEPA pictures / Alex Domanski 

Mit dem neuen Star-Coach Bill Gilligan aus den USA, möchte der Grazer Eishockey-Verein heuer in die Play-offs der ersten Liga kommen. Gilligan und Clubmanager Michi Feiertag überreichten mir ein originales Trikot mit der Nummer 12 – ich bin jetzt sozusagen „der 12te Mann“ der 99ers. Von der Eishalle Liebenau ging es zum Eggenberger- Schwimmbad, wo ich die Medien über die große Bewegungsoffensive in Kindergarten und Volksschulen und unsere anderen Impulse für das Sportland Steiermark informierte. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Grazer Freizeitbetriebe, Dr. Michael Krainer, und dem Leiter des Grazer Sportamtes, Dr. Gerhard Peinhaupt, konnte ich mich danach über die Planungen für den Umbau des Grazer Eggenberger Bades informieren. Der Bund wird den Neubau des 50 Meter Beckens mit € 4.000.000,– unterstützen. Das Eggenberger Bad wird zu einem Wohlfühl- Tempel für die Freizeitschwimmer und zu einem modernen Schwimmzentrum für Leistungssportler ausgebaut.

Leiter des Grazer Sportamtes Dr. Gerhard Peinhaupt und Geschäftsführer der Grazer Freizeitbetriebe Dr. Michael Krainer informierten mich über den geplanten Umbau des Grazer Eggenberger Bades (C) StS Sport 

Von Graz ging es in den Bezirk Deutschlandsberg, zum Sportplatz der Gemeinde Schwanberg. Dort erwarteten mich Schüler und Lehrer der Hauptschule sowie Vertreter des Sportklubs. Die Hauptschule hat dieses Jahr erstmals eine eigene Klasse mit dem Schwerpunkt „Fußball“ in der junge Burschen, aber auch junge Mädchen, im Unterricht integriert zwei Stunden Fußball haben und in den Schüler-Ligen spielen. Von Deutschlangsberg ging es nach Graz-Umgebung wo ich eine der modernsten Stocksporthallen ihrer Art in Kainbach bei Graz besuchte und neben den Gesprächen mit den Vereinsfunktionären auch selber einmal „anscheiben“ durfte. Am Fußballplatz bei der Halle trainierte gerade eine U 13 und eine U 15 Fußball-Mannschaft. Im Gespräch mit den jungen Spielern und den Trainern wurde die Begeisterung für diesen Sport richtig deutlich und mir bewußt, wie wichtig es ist junge Menschen für Sport zu motivieren.

Beim Besuch der modernsten Stocksporthalle ihrer Art in Kainbach bei Graz durfte ich auch selbst einmal "anscheiben" (C) StS Sport 

Anschließend ging es zurück nach Graz wo ich an einem Festakt anlässlich des Geburtstages von Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski teilnahm. Die Sozialpartnerschaft, dort auch repräsentiert durch Wlodkowskis Kollegen Hundsdorfer (ÖGB) und Leitl (Wirtschaftskammer), hat für mich einen enormen Stellenwert für unser Land. Viel Positives konnten wir durch das konstruktive Miteinander der Sozialpartner erreichen. Am Abend war ich dann zu Gast im Grazer Rathaus wo Bürgermeister Siegfried Nagl Vertreter katholischer Laienvereine zu einer Diskussion eingeladen hatte.

12. September 2008: Gold-Triple bei den Paralympics perfekt

Wolfgang Schattauer machte heute das Gold-Triple in Peking perfekt. Der Handbiker, der vor seinem Unfall als Triathlet fünf Mal den Ironman von Hawaii erfolgreich beendet hatte, erfüllte sich im Zeitfahren seinen persönlichen Traum. Vor vier Jahren musste sich der 49-Jährige Wiener bei den Paralympics in Athen im Zeitfahren noch mit undankbarem „Blech“ begnügen, heute ließ er die Konkurrenz knapp eine Minute hinter sich.

Der Handbiker Wolfgang Schattauer arbeitete im Zeitfahren einen Vorsprung von knapp einer Minute gegenüber der Konkurrenz heraus und holte sich somit die verdiente Gold-Medaille (C) ÖPC / Franz Baldauf 

Dieser Sieg sollte uns alle ermutigen, jeweils das Beste zu geben, verbunden mit der Hoffnung auch das Höchste zu erreichen. Nach seinem Unfall vor neun Jahren hat Wolfgang Schattauer durch den Sport neuen Mut erlangt und ist jetzt endgültig an der Weltspitze in seiner Disziplin angelangt. Ich gratuliere ihm zu diesem beispiellosen Erfolg auf menschlicher und sportlicher Ebene.

Der frühere Triathlet erfüllte sich seinen persönlichen Traum und ist an der Weltspitze in seiner Disziplin angelangt (C) ÖPC / Franz Baldauf

Wolfgang Eibeck gewann heute im Rad-Zeitfahren seine insgesamt fünfte Silbermedaille bei Paralympischen Spielen (C) ÖPC / Franz Baldauf 

Gold und Silber an einem Tag, das ist ein großartiger Erfolg für das Österreichische Paralympische Team in Peking. Ich gratuliere Wolfgang Eibeck zu seiner Silbermedaille im Rad-Zeitfahren, seiner insgesamt fünften Silbermedaille bei Paralympischen Spielen. Der zweifache Goldmedaillengewinner Wolfgang Eibeck hat bei seinen bisher fünf Teilnahmen an Paralympischen Sommerspielen zumindest eine Medaille gemacht. Dass der heutige Tag bereits in Gold und Silber glänzt, ist sicher ein zusätzlicher Ansporn für Günther Matzinger und Thomas Geierspichler, die ebenfalls noch ihr Finalläufe vor sich haben. Dazu wünsche ich viel Erfolg.

Wolfgang Eibeck hat bei seinen bisher fünf Teilnahmen an Paralympischen Spielen zumindest eine Medaille errungen (C) ÖPC / Franz Baldauf

11. September 2008: Besuch im Sportland Oberösterreich

Mein gestriger Besuch im Sportland Oberösterreich begann mit einem „Sportlerfrühstück“ in Linz. Neben einigen Olympiateilnehmern wie Tania Haiböck (Triathlon), Veronika Heine (Tischtennis), Mario Knögler (Schießen) und Günther Weidlinger (Leichathletik) waren der Leiter des Heeres-Leistungssportzentrums-4 Linz, Vizeleutnant Otto Jung, sowie Funktionäre einiger oberösterreichischer Fachverbände anwesend.

Gemeinsam mit Abg. z. NR Dr. Peter Sonnberger informierten wir über die Förderungen und Aktivitäten des Staatssekretariats für Sport im Sportland Oberösterreich (C) StS Sport 

In gemütlicher Atmosphäre konnten die – für die oberösterreichischen Olympioniken besonders erfolgreichen – Olympischen Sommerspiele 2008 Revue passiert werden. Zudem nutzte ich auch hier die Gelegenheit mein 10-Punkte-Programm für den Sport zu präsentieren. Im anschließenden Pressegespräch, das ich gemeinsam mit dem oberösterreichischen Abgeordneten Dr. Peter Sonnberger in Linz abgehalten habe, standen die Aktivitäten des Staatssekretariats für Sport im Sportland Oberösterreich im Mittelpunkt. 2008 wurden seitens des Bundes Veranstaltungen und Infrastruktur in Oberösterreich in der Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Euro gefördert.

Der Motorikpark Feldkirchen, vom Land Oberösterreich im Jahr 2007 initiiert und finanziert, ist ein wahres Bewegungsparadies für Jung und Alt (C) StS Sport 

Die größte Investition der vergangenen Jahre war dabei neben dem Gugl-Meeting, der Faustball-Europameisterschaft 2006 in Linz, der U 19-Europameisterschaft 2007 oder der Ruder-Weltmeisterschaft 2008 in Ottensheim das Stadion Ried mit 700.000 Euro. Die Sprunganlage Hinzenbach ist mit einer Gesamtförderung von mehr als 1,3 Millionen Euro das nächste vom Bund geförderte Sport-Großprojekt im Land ob der Enns. Ein besonderer Schwerpunkt wird in den kommenden Jahren aber auch in Oberösterreich die größte Bewegungsinitiative für Kinder und Jugendliche in der 2. Republik sein, die seitens des Bundes unter dem Titel „Mehr Bewegung in Kindergarten und Volksschule“ auf Schiene gebracht wurde. Diese Bewegungsinitiative für Kinder und Jugendliche wird vom Sportstaatssekretariat ab dem Schuljahr 2008/09 mit rund zwei Millionen Euro jährlich gefördert.

In Österreich sind etwa 10 % aller Kinder im schulpflichtigen Alter übergewichtig und etwa 5 % akut adipös, wobei dieser Anteil in der Pubertät nochmals auf etwa 16 % übergewichtig und 8 % adipös ansteigt. Zudem nimmt der Anteil der Jugendlichen die Sport betreiben rapide ab. Bewegung und gesunde Ernährung sind die wirksamsten Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht und dessen gesundheitliche Folgen. Dies sind die Gründe, weshalb ich dieses Programm initiiert habe. Am Nachmittag stand die Besichtigung einiger interessanter Sportprojekte auf dem Programm. Der Motorikpark Feldkirchen, der vom Land Oberösterreich im Jahr 2007 initiiert und finanziert wurde, stellt ein wahres Bewegungsparadies für alle Bevölkerungsgruppen und Altersstufen dar. Vom Kindergartenkind über Fitness- und Leistungssportler bis zu aktiven Senioren, jeder Gast kann hier in einer wundschönen Naturlandschaft einen wesentlichen Beitrag zur persönlichen Gesundheit und Fitness leisten.

Im Rahmen der Besichtigung des Golfclub Donau wurde auch ich aufgefordert, den flächenmäßig größten Golfplatz Österreichs selbst zu testen (C) ÖVP 

Nach einem Rundgang samt Praxistest im benachbarten Golfclub Donau, dem laut eigener Angabe flächenmäßig größten Golfplatz Österreichs, habe ich dem nagelneuen Zentrum für fernöstliche Kampfkünste „Budokan“ (Budo = der Weg des Kriegers; Kan = Halle) in Wels einen Besuch abgestattet. Die Anlage ist Trainingsstätte für Karate, Judo, Tae Kwon Do, Kendo, Aikido, Iaido, Kung Fu, Yoga und Tai Chi. Ein beeindruckendes Projekt! Den Abschluss meines Oberösterreich-Tages bildete ein Zusammentreffen mit Oberösterreichs Spitzensportlern bei einem Empfang des oberösterreichischen Landeshauptmannes und Landessportreferenten Dr. Josef Pühringer. Mehr als 100 Persönlichkeiten aus der (oberösterreichischen) Welt des Sports waren anwesend, die Gespräche entsprechend anregend und lange…

10. September 2008: Bereits 2. Paralympics-Medaille fix!

Nach der ersten Goldmedaille für das österreichische paralympische Team durch Andrea Scherney im Weitsprung hat nun Tischtennis-Ass Andreas Vevera bereits die zweite Medaille sicher. Die Entscheidung über Gold oder Silber fällt morgen gegen den Südkoreaner Cho Jae-kwan im „Peking University Gymnasium“.

Mit der zweiten Paralympics-Medaille kann sich das Österreich Haus auf die nächste Feier vorbereiten (C) ÖPC / Franz Baldauf  

Ich konnte mich selbst bei meinem Besuch der Paralympischen Sommerspiele in Peking von den großartigen Leistungen der österreichischen Spitzensportlerinnen und – sportler überzeugen. Wie schon bei den Olympischen Sommerspielen finden die Bewerbe vor einer beeindruckenden Kulisse mit großem Publikumsinteresse statt. Auch für Andreas Vevera ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Egal ob es nun Gold oder Silber wird, eine Medaille im Land des Tischtennis zu erringen, ist ein besonderes Erlebnis. Bei der Eröffnung des „Österreich Hauses“ in Peking im Great Wall Sheraton Hotel, nahmen auch zahlreiche prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport wie etwa IOC-Mitglied und ÖOC-Präsident Leo Wallner, ÖPC-Präsident Peter Wittmann, Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer Brigitte Jank und Österreichs Botschafter in China, Martin Sajdik teil.

Der Grafendorfer Manfred Putz geht in den Rad-Bewerben auf Medaillen Kurs (C) ÖPC / Franz Baldauf 

Im „Austria House“ dass sich nun bereits für die zweite Medaillenfeier rüsten kann, habe ich dem Grafendorfer Manfred Putz für seine Radfahr-Bewerbe viel Erfolg gewünscht. Der Weltcupgesamtsieger von 2007, Manfred Putz, konnte bei Sportgroßveranstaltungen bereits 2005 mit EM-Silber und 2003 mit EM-Bronze überzeugen. Jetzt geht der Handbiker auf Olympia-Medaillen Kurs. Ich drücke Manfred Putz dafür die Daumen. Diese Paralympics werden sicher ihm und den 37 weiteren Österreichern des ÖPC-Teams als ein ganz besonderes Sportereignis in Erinnerung bleiben.